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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Staatswissenschaft

§. 469. Wenn der Fürst selber sich gern mit
Staatssachen beschäftiget, so arbeitet er ent-
weder allein, oder durch Beihilfe des Kabi-
netsministers und Sekretärs im Kabinete,
welches alsdann die höchste gesezgebende Ge-
walt ausführt und regiert.

§. 470. Die höchste Polizei, die höchste
Justiz und die höchste Finanzverwaltung wird
je nach den verschiedenen Verfassungen der
Staaten, und den Einsichten des Staats-
wirthes eingerichtet und benennet. Bei al-
lem diesem ist aber des Staatswirthes
höchste Pflicht, alle diese Bedienungen
zum beßten Nuzen des Staates zu bese-
zen, und bedienen zu lassen.

§. 471. Die Bedürfnisse des Staates er-
fodern überall Polizei- Justiz- und Finanz-
bediente; diese müssen ebenfalls nach der
beßten Regel bestellt und besoldet werden.

§. 472. Die hohen Schulen und gelehr-
ten Gesellschaften soll der Staatswirth zum
Beßten des Staates stiften, sie auf die beß-
te Weise einrichten, und ihre Lehrer auf die
nüzlichste Art besolden, auf daß sie ruhig und

ohne
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Staatswiſſenſchaft

§. 469. Wenn der Fuͤrſt ſelber ſich gern mit
Staatsſachen beſchaͤftiget, ſo arbeitet er ent-
weder allein, oder durch Beihilfe des Kabi-
netsminiſters und Sekretaͤrs im Kabinete,
welches alsdann die hoͤchſte geſezgebende Ge-
walt ausfuͤhrt und regiert.

§. 470. Die hoͤchſte Polizei, die hoͤchſte
Juſtiz und die hoͤchſte Finanzverwaltung wird
je nach den verſchiedenen Verfaſſungen der
Staaten, und den Einſichten des Staats-
wirthes eingerichtet und benennet. Bei al-
lem dieſem iſt aber des Staatswirthes
hoͤchſte Pflicht, alle dieſe Bedienungen
zum beßten Nuzen des Staates zu beſe-
zen, und bedienen zu laſſen.

§. 471. Die Beduͤrfniſſe des Staates er-
fodern uͤberall Polizei- Juſtiz- und Finanz-
bediente; dieſe muͤſſen ebenfalls nach der
beßten Regel beſtellt und beſoldet werden.

§. 472. Die hohen Schulen und gelehr-
ten Geſellſchaften ſoll der Staatswirth zum
Beßten des Staates ſtiften, ſie auf die beß-
te Weiſe einrichten, und ihre Lehrer auf die
nuͤzlichſte Art beſolden, auf daß ſie ruhig und

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[233/0253] Staatswiſſenſchaft §. 469. Wenn der Fuͤrſt ſelber ſich gern mit Staatsſachen beſchaͤftiget, ſo arbeitet er ent- weder allein, oder durch Beihilfe des Kabi- netsminiſters und Sekretaͤrs im Kabinete, welches alsdann die hoͤchſte geſezgebende Ge- walt ausfuͤhrt und regiert. §. 470. Die hoͤchſte Polizei, die hoͤchſte Juſtiz und die hoͤchſte Finanzverwaltung wird je nach den verſchiedenen Verfaſſungen der Staaten, und den Einſichten des Staats- wirthes eingerichtet und benennet. Bei al- lem dieſem iſt aber des Staatswirthes hoͤchſte Pflicht, alle dieſe Bedienungen zum beßten Nuzen des Staates zu beſe- zen, und bedienen zu laſſen. §. 471. Die Beduͤrfniſſe des Staates er- fodern uͤberall Polizei- Juſtiz- und Finanz- bediente; dieſe muͤſſen ebenfalls nach der beßten Regel beſtellt und beſoldet werden. §. 472. Die hohen Schulen und gelehr- ten Geſellſchaften ſoll der Staatswirth zum Beßten des Staates ſtiften, ſie auf die beß- te Weiſe einrichten, und ihre Lehrer auf die nuͤzlichſte Art beſolden, auf daß ſie ruhig und ohne P 5

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/253>, abgerufen am 25.11.2024.