Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine ersten natürlichen Zustande ähnlich, undwenn der Alleinherrscher der Mann sei- nes Staates, und der Vatter seines Vol- kes ist, so ist die Frage nicht mehr, wel- cher der glücklichste Staat ist. §. 383. Oder man bestimmte aus der Mit- §. 384. Die Alleinherrschaft selbst ist sehr sten
Allgemeine erſten natuͤrlichen Zuſtande aͤhnlich, undwenn der Alleinherrſcher der Mann ſei- nes Staates, und der Vatter ſeines Vol- kes iſt, ſo iſt die Frage nicht mehr, wel- cher der gluͤcklichſte Staat iſt. §. 383. Oder man beſtimmte aus der Mit- §. 384. Die Alleinherrſchaft ſelbſt iſt ſehr ſten
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Allgemeine
erſten natuͤrlichen Zuſtande aͤhnlich, und
wenn der Alleinherrſcher der Mann ſei-
nes Staates, und der Vatter ſeines Vol-
kes iſt, ſo iſt die Frage nicht mehr, wel-
cher der gluͤcklichſte Staat iſt.
§. 383. Oder man beſtimmte aus der Mit-
te der Gemeine, oder des Adels einen en-
gern Ausſchuß, welcher gegen Beſoldung be-
ſtaͤndig fort dauerte, und den Staat regier-
te; dieſes Collegium hieß Senat, Staats-
verſammlung, Parlement, Magiſtrat u. ſ. w.
So lang die Gemeinde, es ſei nun jeder Haus-
vatter, oder blos der Adel, den einzelnen
Staatsverweſer, oder das Senatsmitglied
erwaͤhlt, ſo lang iſt die Volkesherrſchaft noch
guͤltig; wenn aber die Senatoren unter ſich
ein Mitglied waͤhlen, ſo iſt das eine hoͤhere
ſtaͤrkere Edelherrſchaft. Die geſezgebende
Gewalt iſt ganz allein im Senate, und die-
ſe Regierungsform iſt der Monarchie am
naͤchſten.
§. 384. Die Alleinherrſchaft ſelbſt iſt ſehr
verſchieden und auf verſchiedene Weiſe ent-
ſtanden. Entweder man waͤhlte einen Fuͤr-
ſten
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