terlandes zu werden, dasselbe zu bevölkern, und alles wohlhabend zu machen; er sieht schon im Geiste auf allen Hügeln blühende Häuser, Felder und Gärten, und diese Jdee ist ihm Reiz, alles zu diesem Zwecke zu wagen.
§. 337. Wenn der Kaufmann auf dem Lande, und an einem Orte wohnt, wo er wegen Mangel an Versendungsmitteln keine grose Geschäfte thun kann, und nun seine Nahrungsquelle nicht mehr erweitern kann, so soll er auf eine Manufaktur denken. Zu diesem Zwecke erforscht er alle Erderzeugun- gen seines Landes, so wohl diejenigen, wel- che es wirklich gibt, als auch die, welche es geben kann.
§. 338. Findet er eine rohe Erzeugung, welche ungenuzt aus dem Lande geht, oder eine solche, die in seinem Lande vorzüglich gebaut werden kann: oder bietet sich in der Nachbarschaft eine Gelegenheit an, so, daß er leicht ein rohes Produkt haben kann, so soll er die Zubereitung desselben kunstmäsig kennen lernen, alles erforschen, was dazu gehört, und so urtheilen, ob er auch dem
klein-
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Handlungshaushaltung
terlandes zu werden, dasſelbe zu bevoͤlkern, und alles wohlhabend zu machen; er ſieht ſchon im Geiſte auf allen Huͤgeln bluͤhende Haͤuſer, Felder und Gaͤrten, und dieſe Jdee iſt ihm Reiz, alles zu dieſem Zwecke zu wagen.
§. 337. Wenn der Kaufmann auf dem Lande, und an einem Orte wohnt, wo er wegen Mangel an Verſendungsmitteln keine groſe Geſchaͤfte thun kann, und nun ſeine Nahrungsquelle nicht mehr erweitern kann, ſo ſoll er auf eine Manufaktur denken. Zu dieſem Zwecke erforſcht er alle Erderzeugun- gen ſeines Landes, ſo wohl diejenigen, wel- che es wirklich gibt, als auch die, welche es geben kann.
§. 338. Findet er eine rohe Erzeugung, welche ungenuzt aus dem Lande geht, oder eine ſolche, die in ſeinem Lande vorzuͤglich gebaut werden kann: oder bietet ſich in der Nachbarſchaft eine Gelegenheit an, ſo, daß er leicht ein rohes Produkt haben kann, ſo ſoll er die Zubereitung desſelben kunſtmaͤſig kennen lernen, alles erforſchen, was dazu gehoͤrt, und ſo urtheilen, ob er auch dem
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Handlungshaushaltung
terlandes zu werden, dasſelbe zu bevoͤlkern,
und alles wohlhabend zu machen; er ſieht
ſchon im Geiſte auf allen Huͤgeln bluͤhende
Haͤuſer, Felder und Gaͤrten, und dieſe Jdee
iſt ihm Reiz, alles zu dieſem Zwecke zu wagen.
§. 337. Wenn der Kaufmann auf dem
Lande, und an einem Orte wohnt, wo er
wegen Mangel an Verſendungsmitteln keine
groſe Geſchaͤfte thun kann, und nun ſeine
Nahrungsquelle nicht mehr erweitern kann,
ſo ſoll er auf eine Manufaktur denken. Zu
dieſem Zwecke erforſcht er alle Erderzeugun-
gen ſeines Landes, ſo wohl diejenigen, wel-
che es wirklich gibt, als auch die, welche es
geben kann.
§. 338. Findet er eine rohe Erzeugung,
welche ungenuzt aus dem Lande geht, oder
eine ſolche, die in ſeinem Lande vorzuͤglich
gebaut werden kann: oder bietet ſich in der
Nachbarſchaft eine Gelegenheit an, ſo, daß
er leicht ein rohes Produkt haben kann, ſo
ſoll er die Zubereitung desſelben kunſtmaͤſig
kennen lernen, alles erforſchen, was dazu
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/187>, abgerufen am 16.02.2025.
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