Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine Handlungswirthschaft der Lahme ein Läufer, oder der Stammlerein Redner . * Das mögten alle Gelehrten in Absicht auf ihre Söhne wohl merken. Mancher Predigerssohn schickte sich besser zum Handwerksmanne, und der Sohn ei- nes Arztes zum Pfluge, als zu seines Vatters Geschäfte. Wann wird das elende Vorurtheil des Standes zum Abgrunde verdammt werden? Allgemeine Handlungswirthschaft. §. 267. Beides, die rohen- oder ökono- schen J 2
Allgemeine Handlungswirthſchaft der Lahme ein Laͤufer, oder der Stammlerein Redner . * Das moͤgten alle Gelehrten in Abſicht auf ihre Soͤhne wohl merken. Mancher Predigersſohn ſchickte ſich beſſer zum Handwerksmanne, und der Sohn ei- nes Arztes zum Pfluge, als zu ſeines Vatters Geſchaͤfte. Wann wird das elende Vorurtheil des Standes zum Abgrunde verdammt werden? Allgemeine Handlungswirthſchaft. §. 267. Beides, die rohen- oder oͤkono- ſchen J 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0151" n="131"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine Handlungswirthſchaft</hi></fw><lb/> der Lahme ein Laͤufer, oder der Stammler<lb/> ein Redner <ref target="#*"/>.</p><lb/> <note place="end" n="*">Das moͤgten alle Gelehrten in Abſicht<lb/> auf ihre Soͤhne wohl merken. Mancher<lb/> Predigersſohn ſchickte ſich beſſer zum<lb/> Handwerksmanne, und der Sohn ei-<lb/> nes Arztes zum Pfluge, als zu ſeines<lb/> Vatters Geſchaͤfte. Wann wird das<lb/> elende Vorurtheil des Standes zum<lb/> Abgrunde verdammt werden?</note> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Allgemeine Handlungswirthſchaft.</hi> </head><lb/> <p>§. 267. Beides, die rohen- oder oͤkono-<lb/> miſchen Erzeugungen, und die Kunſterzeu-<lb/> gungen, begreife ich zuſammen unter einem<lb/> Namen <hi rendition="#fr">der oͤkonomiſchen Guͤter.</hi> Dieſe<lb/> beſtehen aus ſehr vielfaͤltigen rohen und<lb/> Kunſterzeugungen. Da nun die Beduͤrfniſſe<lb/> der Menſchen ſehr mannigfaltig ſind, und<lb/> nicht alle Oerter der Erde mit allen dazu ge-<lb/> hoͤrigen Befriedigungsmitteln verſehen ſind;<lb/> ferner, da die mehreſten Oerter ſolche Mit-<lb/> tel uͤberfluͤſſig hervorbringen, die den andern<lb/> mangeln, ſo iſt daher die Nothwendigkeit<lb/> entſtanden, daß ein Ort mit dem andern die<lb/> uͤberfluͤſſigen gegen die fehlenden oͤkonomiſchen<lb/> Guͤter austauſcht, damit einem jeden Men-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0151]
Allgemeine Handlungswirthſchaft
der Lahme ein Laͤufer, oder der Stammler
ein Redner .
* Das moͤgten alle Gelehrten in Abſicht
auf ihre Soͤhne wohl merken. Mancher
Predigersſohn ſchickte ſich beſſer zum
Handwerksmanne, und der Sohn ei-
nes Arztes zum Pfluge, als zu ſeines
Vatters Geſchaͤfte. Wann wird das
elende Vorurtheil des Standes zum
Abgrunde verdammt werden?
Allgemeine Handlungswirthſchaft.
§. 267. Beides, die rohen- oder oͤkono-
miſchen Erzeugungen, und die Kunſterzeu-
gungen, begreife ich zuſammen unter einem
Namen der oͤkonomiſchen Guͤter. Dieſe
beſtehen aus ſehr vielfaͤltigen rohen und
Kunſterzeugungen. Da nun die Beduͤrfniſſe
der Menſchen ſehr mannigfaltig ſind, und
nicht alle Oerter der Erde mit allen dazu ge-
hoͤrigen Befriedigungsmitteln verſehen ſind;
ferner, da die mehreſten Oerter ſolche Mit-
tel uͤberfluͤſſig hervorbringen, die den andern
mangeln, ſo iſt daher die Nothwendigkeit
entſtanden, daß ein Ort mit dem andern die
uͤberfluͤſſigen gegen die fehlenden oͤkonomiſchen
Guͤter austauſcht, damit einem jeden Men-
ſchen
J 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |