Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
selben der erste Anfang der Baukunst mit al-
len ihren ausgebreiteten Zweigen.

§. 190. Die Verbesserung der Landwirth-
schaft, Erweiterung ihrer Werkzeuge in al-
len ihren Gewerben, führte zu mehreren
Arten der Zubereitungen und Handwerker:
Untersuchungen mehrerer Gewächse erfanden
Flachs, Hanf, Baumwolle, und daher flie-
sende Gewerbe. Eben so entstanden Versu-
che mit der Wolle, mit Haaren und andern
Erzeugungen der Thiere.

§. 191. Die Verbesserung und Vermeh-
rung der Kunstgewerbe selbsten vervielfältigt
sie nicht nur, sondern erhöht sie auch; es
werden mannigfaltige Werkzeuge erfodert,
die der Künstler nicht selber machen kann,
und so entstehen abermal neue Künste, und
vielfältige Zubereitungen durch Handwerker.

§. 192. Mit dem Ursprunge der Kauf-
mannschaft, oder des Tauschgewerbes, ent-
standen neue Kunstbedürfnisse. Der Nuzen
der edlen Metalle vervielfältigte sich. Man er-
fand das Geld, erfand mehrere Vortheile
im Verschicken der Waaren; es entstanden

Wagen,

Allgemeine
ſelben der erſte Anfang der Baukunſt mit al-
len ihren ausgebreiteten Zweigen.

§. 190. Die Verbeſſerung der Landwirth-
ſchaft, Erweiterung ihrer Werkzeuge in al-
len ihren Gewerben, fuͤhrte zu mehreren
Arten der Zubereitungen und Handwerker:
Unterſuchungen mehrerer Gewaͤchſe erfanden
Flachs, Hanf, Baumwolle, und daher flie-
ſende Gewerbe. Eben ſo entſtanden Verſu-
che mit der Wolle, mit Haaren und andern
Erzeugungen der Thiere.

§. 191. Die Verbeſſerung und Vermeh-
rung der Kunſtgewerbe ſelbſten vervielfaͤltigt
ſie nicht nur, ſondern erhoͤht ſie auch; es
werden mannigfaltige Werkzeuge erfodert,
die der Kuͤnſtler nicht ſelber machen kann,
und ſo entſtehen abermal neue Kuͤnſte, und
vielfaͤltige Zubereitungen durch Handwerker.

§. 192. Mit dem Urſprunge der Kauf-
mannſchaft, oder des Tauſchgewerbes, ent-
ſtanden neue Kunſtbeduͤrfniſſe. Der Nuzen
der edlen Metalle vervielfaͤltigte ſich. Man er-
fand das Geld, erfand mehrere Vortheile
im Verſchicken der Waaren; es entſtanden

Wagen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0120" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/>
&#x017F;elben der er&#x017F;te Anfang der Baukun&#x017F;t mit al-<lb/>
len ihren ausgebreiteten Zweigen.</p><lb/>
            <p>§. 190. Die Verbe&#x017F;&#x017F;erung der Landwirth-<lb/>
&#x017F;chaft, Erweiterung ihrer Werkzeuge in al-<lb/>
len ihren Gewerben, fu&#x0364;hrte zu mehreren<lb/>
Arten der Zubereitungen und Handwerker:<lb/>
Unter&#x017F;uchungen mehrerer Gewa&#x0364;ch&#x017F;e erfanden<lb/>
Flachs, Hanf, Baumwolle, und daher flie-<lb/>
&#x017F;ende Gewerbe. Eben &#x017F;o ent&#x017F;tanden Ver&#x017F;u-<lb/>
che mit der Wolle, mit Haaren und andern<lb/>
Erzeugungen der Thiere.</p><lb/>
            <p>§. 191. Die Verbe&#x017F;&#x017F;erung und Vermeh-<lb/>
rung der Kun&#x017F;tgewerbe &#x017F;elb&#x017F;ten vervielfa&#x0364;ltigt<lb/>
&#x017F;ie nicht nur, &#x017F;ondern erho&#x0364;ht &#x017F;ie auch; es<lb/>
werden mannigfaltige Werkzeuge erfodert,<lb/>
die der Ku&#x0364;n&#x017F;tler nicht &#x017F;elber machen kann,<lb/>
und &#x017F;o ent&#x017F;tehen abermal neue Ku&#x0364;n&#x017F;te, und<lb/>
vielfa&#x0364;ltige Zubereitungen durch Handwerker.</p><lb/>
            <p>§. 192. Mit dem Ur&#x017F;prunge der Kauf-<lb/>
mann&#x017F;chaft, oder des Tau&#x017F;chgewerbes, ent-<lb/>
&#x017F;tanden neue Kun&#x017F;tbedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;e. Der Nuzen<lb/>
der edlen Metalle vervielfa&#x0364;ltigte &#x017F;ich. Man er-<lb/>
fand das Geld, erfand mehrere Vortheile<lb/>
im Ver&#x017F;chicken der Waaren; es ent&#x017F;tanden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wagen,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0120] Allgemeine ſelben der erſte Anfang der Baukunſt mit al- len ihren ausgebreiteten Zweigen. §. 190. Die Verbeſſerung der Landwirth- ſchaft, Erweiterung ihrer Werkzeuge in al- len ihren Gewerben, fuͤhrte zu mehreren Arten der Zubereitungen und Handwerker: Unterſuchungen mehrerer Gewaͤchſe erfanden Flachs, Hanf, Baumwolle, und daher flie- ſende Gewerbe. Eben ſo entſtanden Verſu- che mit der Wolle, mit Haaren und andern Erzeugungen der Thiere. §. 191. Die Verbeſſerung und Vermeh- rung der Kunſtgewerbe ſelbſten vervielfaͤltigt ſie nicht nur, ſondern erhoͤht ſie auch; es werden mannigfaltige Werkzeuge erfodert, die der Kuͤnſtler nicht ſelber machen kann, und ſo entſtehen abermal neue Kuͤnſte, und vielfaͤltige Zubereitungen durch Handwerker. §. 192. Mit dem Urſprunge der Kauf- mannſchaft, oder des Tauſchgewerbes, ent- ſtanden neue Kunſtbeduͤrfniſſe. Der Nuzen der edlen Metalle vervielfaͤltigte ſich. Man er- fand das Geld, erfand mehrere Vortheile im Verſchicken der Waaren; es entſtanden Wagen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/120
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/120>, abgerufen am 22.11.2024.