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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Allgemeine Kunstwirthschaft
nach den Grundsäzen der Haushaltungswis-
senschaft ihre Erwerbungsmittel bestim-
men, und zu dem höchsten Ertrage zu bringen
suchen. Die einzelnen reinen Ertrage soll er
durch die landwirthschaftliche Handlung zu
einem ganzen reinen Ertrage in Geld um-
schaffen, und diese alsdann zu Verbesserung
und Vermehrung der gemeinschaftlichen Nah-
rungsquellen verwenden.

Allgemeine Kunstwirthschaft.

§. 173. Die Kunstwirthschaft lehret:
wie alle gewonnene ökonomische Er-
zeugungen zu Befriedigung aller Be-
dürfnisse, nach dem Geschmacke desje-
nigen, der sie dazu verwenden will, zu-
bereitet werden müssen. Und wie die
Arten der Zubereitung zu einem einträg-
lichen Gewerbe geordnet, dieselben als
Nahrungsquelle höchstergiebig gemacht,
der höchste Ertrag gewonnen, durch
vernünftige Grundsäze nach Befriedi-
gung häuslicher Bedürfnisse der höchste
reine Ertrag erübriget, und wiederum
auf die beßte Art in die Nahrungsquelle
zu verwenden seie.

§. 174.

Allgemeine Kunſtwirthſchaft
nach den Grundſaͤzen der Haushaltungswiſ-
ſenſchaft ihre Erwerbungsmittel beſtim-
men, und zu dem hoͤchſten Ertrage zu bringen
ſuchen. Die einzelnen reinen Ertrage ſoll er
durch die landwirthſchaftliche Handlung zu
einem ganzen reinen Ertrage in Geld um-
ſchaffen, und dieſe alsdann zu Verbeſſerung
und Vermehrung der gemeinſchaftlichen Nah-
rungsquellen verwenden.

Allgemeine Kunſtwirthſchaft.

§. 173. Die Kunſtwirthſchaft lehret:
wie alle gewonnene oͤkonomiſche Er-
zeugungen zu Befriedigung aller Be-
duͤrfniſſe, nach dem Geſchmacke desje-
nigen, der ſie dazu verwenden will, zu-
bereitet werden muͤſſen. Und wie die
Arten der Zubereitung zu einem eintraͤg-
lichen Gewerbe geordnet, dieſelben als
Nahrungsquelle hoͤchſtergiebig gemacht,
der hoͤchſte Ertrag gewonnen, durch
vernuͤnftige Grundſaͤze nach Befriedi-
gung haͤuslicher Beduͤrfniſſe der hoͤchſte
reine Ertrag eruͤbriget, und wiederum
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zu verwenden ſeie.

§. 174.
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[92/0112] Allgemeine Kunſtwirthſchaft nach den Grundſaͤzen der Haushaltungswiſ- ſenſchaft ihre Erwerbungsmittel beſtim- men, und zu dem hoͤchſten Ertrage zu bringen ſuchen. Die einzelnen reinen Ertrage ſoll er durch die landwirthſchaftliche Handlung zu einem ganzen reinen Ertrage in Geld um- ſchaffen, und dieſe alsdann zu Verbeſſerung und Vermehrung der gemeinſchaftlichen Nah- rungsquellen verwenden. Allgemeine Kunſtwirthſchaft. §. 173. Die Kunſtwirthſchaft lehret: wie alle gewonnene oͤkonomiſche Er- zeugungen zu Befriedigung aller Be- duͤrfniſſe, nach dem Geſchmacke desje- nigen, der ſie dazu verwenden will, zu- bereitet werden muͤſſen. Und wie die Arten der Zubereitung zu einem eintraͤg- lichen Gewerbe geordnet, dieſelben als Nahrungsquelle hoͤchſtergiebig gemacht, der hoͤchſte Ertrag gewonnen, durch vernuͤnftige Grundſaͤze nach Befriedi- gung haͤuslicher Beduͤrfniſſe der hoͤchſte reine Ertrag eruͤbriget, und wiederum auf die beßte Art in die Nahrungsquelle zu verwenden ſeie. §. 174.

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/112>, abgerufen am 23.11.2024.