Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine nach den Regeln der Haushaltungswissen-schaft, die an ihrem Orte hinlänglich geleh- ret worden, eingerichtet werden. Der Land- wirth soll alle Bedürfnisse, von den wesent- lichsten bis zu den zufälligsten, ihrer Ord- nung nach kennen, alsdann unter seinen Er- zeugungen die beßten, zweckmäsigsten, zu- gleich aber auch die wohlfeilsten auswählen, und sie gehörig verwenden. §. 170. Der reine Ertrag, welcher übrig die-
Allgemeine nach den Regeln der Haushaltungswiſſen-ſchaft, die an ihrem Orte hinlaͤnglich geleh- ret worden, eingerichtet werden. Der Land- wirth ſoll alle Beduͤrfniſſe, von den weſent- lichſten bis zu den zufaͤlligſten, ihrer Ord- nung nach kennen, alsdann unter ſeinen Er- zeugungen die beßten, zweckmaͤſigſten, zu- gleich aber auch die wohlfeilſten auswaͤhlen, und ſie gehoͤrig verwenden. §. 170. Der reine Ertrag, welcher uͤbrig die-
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Allgemeine
nach den Regeln der Haushaltungswiſſen-
ſchaft, die an ihrem Orte hinlaͤnglich geleh-
ret worden, eingerichtet werden. Der Land-
wirth ſoll alle Beduͤrfniſſe, von den weſent-
lichſten bis zu den zufaͤlligſten, ihrer Ord-
nung nach kennen, alsdann unter ſeinen Er-
zeugungen die beßten, zweckmaͤſigſten, zu-
gleich aber auch die wohlfeilſten auswaͤhlen,
und ſie gehoͤrig verwenden.
§. 170. Der reine Ertrag, welcher uͤbrig
bleibt, beſteht aus Erzeugungen; dieſe ſol-
len ſo beſchaffenſeyn: daß ſie ſo wohl wegen ih-
rer Guͤte, als auch wegen ihrer Seltenheit
den hoͤchſten Werth haben. Die Verwen-
dung dieſes reinen Ertrages zu Verbeſſerung
und Vermehrung ſeines Landgutes geſchieht
durch Vertauſchung gegen ſolche Dinge, die
wiederum die beßten Erwerbungsmittel auf
ſeine Nahrungsquelle abgeben. Dieſes bewerk-
ſtelliget er, wann er den reinen Ertrag im
hoͤchſten Preiſe verkauft, fuͤr das gewonne-
ne Geld aber nach Befriedigung der geſell-
ſchaftlichen Beduͤrfniſſe, die Erwerbungsmit-
tel auf die nuͤzlichſte Weiſe einkauft, und
die-
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