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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Allgemeine
mithin zu Erleichterung der ganzen Haushal-
tung, die beßte und zugleich die wohlfeilste
Bauart angebe .

* Ein solcher Plan gehört in die Grund-
säze der Landwirthschaft,
und sobald
ich dieselben herausgebe: so werd' ich
ihn nach beßtem Vermögen näher bestim-
men.

§. 153. Der Ueberfluß guter und nach ge-
legener Mauersteine, oder der Mangel der-
selben soll den Landwirth bestimmen, ob er
seine Wohnung mauern oder von Holze zim-
mern lassen soll; doch, da lange Zeiten dazu
hingehen, ehe ein Bauholz vollgewachsen ist,
da die Feuersgefahr bei hölzernen Gebäuden
gröser, als bei steinernen ist, und da end-
lich steinerne länger ausdauern: so soll er,
wo möglich, die gemauerte Wohnung vor-
ziehen.

§. 154. Auf die Ersparung und Gewin-
nung des Holzes zum Brennen, zum Haus-
und Ackergeräthe, oder auch zum Verkaufen
oder Verkohlen, soll der Landwirth auch den-
ken. Zur Holzzucht muß er die höchsten und
entlegensten Gegenden der Berge erwählen,

die-

Allgemeine
mithin zu Erleichterung der ganzen Haushal-
tung, die beßte und zugleich die wohlfeilſte
Bauart angebe .

* Ein ſolcher Plan gehoͤrt in die Grund-
ſaͤze der Landwirthſchaft,
und ſobald
ich dieſelben herausgebe: ſo werd’ ich
ihn nach beßtem Vermoͤgen naͤher beſtim-
men.

§. 153. Der Ueberfluß guter und nach ge-
legener Mauerſteine, oder der Mangel der-
ſelben ſoll den Landwirth beſtimmen, ob er
ſeine Wohnung mauern oder von Holze zim-
mern laſſen ſoll; doch, da lange Zeiten dazu
hingehen, ehe ein Bauholz vollgewachſen iſt,
da die Feuersgefahr bei hoͤlzernen Gebaͤuden
groͤſer, als bei ſteinernen iſt, und da end-
lich ſteinerne laͤnger ausdauern: ſo ſoll er,
wo moͤglich, die gemauerte Wohnung vor-
ziehen.

§. 154. Auf die Erſparung und Gewin-
nung des Holzes zum Brennen, zum Haus-
und Ackergeraͤthe, oder auch zum Verkaufen
oder Verkohlen, ſoll der Landwirth auch den-
ken. Zur Holzzucht muß er die hoͤchſten und
entlegenſten Gegenden der Berge erwaͤhlen,

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[82/0102] Allgemeine mithin zu Erleichterung der ganzen Haushal- tung, die beßte und zugleich die wohlfeilſte Bauart angebe . * Ein ſolcher Plan gehoͤrt in die Grund- ſaͤze der Landwirthſchaft, und ſobald ich dieſelben herausgebe: ſo werd’ ich ihn nach beßtem Vermoͤgen naͤher beſtim- men. §. 153. Der Ueberfluß guter und nach ge- legener Mauerſteine, oder der Mangel der- ſelben ſoll den Landwirth beſtimmen, ob er ſeine Wohnung mauern oder von Holze zim- mern laſſen ſoll; doch, da lange Zeiten dazu hingehen, ehe ein Bauholz vollgewachſen iſt, da die Feuersgefahr bei hoͤlzernen Gebaͤuden groͤſer, als bei ſteinernen iſt, und da end- lich ſteinerne laͤnger ausdauern: ſo ſoll er, wo moͤglich, die gemauerte Wohnung vor- ziehen. §. 154. Auf die Erſparung und Gewin- nung des Holzes zum Brennen, zum Haus- und Ackergeraͤthe, oder auch zum Verkaufen oder Verkohlen, ſoll der Landwirth auch den- ken. Zur Holzzucht muß er die hoͤchſten und entlegenſten Gegenden der Berge erwaͤhlen, die-

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/102>, abgerufen am 22.11.2024.