Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835.zu schreiben; der Mensch begeht Fehler, Sünden, Schwachhei- Doch ich schreibe ja nicht Stillings ganzes Leben und zu ſchreiben; der Menſch begeht Fehler, Suͤnden, Schwachhei- Doch ich ſchreibe ja nicht Stillings ganzes Leben und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0439" n="431"/> zu ſchreiben; der Menſch begeht Fehler, Suͤnden, Schwachhei-<lb/> ten und Thorheiten, die ſich dem Publikum nicht entdecken<lb/> laſſen, daher ſcheint der Held der Geſchichte beſſer, als er iſt:<lb/> eben ſo wenig darf man auch alles Gute ſagen, das er thut,<lb/> damit man ihn nicht ſeines Gnadenlohns berauben moͤge.</p><lb/> <p>Doch ich ſchreibe ja nicht <hi rendition="#g">Stillings</hi> ganzes Leben und<lb/> Wandel, ſondern die Geſchichte der Vorſehung in ſeiner Fuͤh-<lb/> rung. Der große Richter wird dereinſt ſeine Fehler auf die eine,<lb/> und ſein weniges Gute auf die andere goldne Wagſchale des<lb/> Heiligthums legen; was hier mangelt, o Erbarmer! das wird<lb/> deine ewige Liebe erſetzen! —</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [431/0439]
zu ſchreiben; der Menſch begeht Fehler, Suͤnden, Schwachhei-
ten und Thorheiten, die ſich dem Publikum nicht entdecken
laſſen, daher ſcheint der Held der Geſchichte beſſer, als er iſt:
eben ſo wenig darf man auch alles Gute ſagen, das er thut,
damit man ihn nicht ſeines Gnadenlohns berauben moͤge.
Doch ich ſchreibe ja nicht Stillings ganzes Leben und
Wandel, ſondern die Geſchichte der Vorſehung in ſeiner Fuͤh-
rung. Der große Richter wird dereinſt ſeine Fehler auf die eine,
und ſein weniges Gute auf die andere goldne Wagſchale des
Heiligthums legen; was hier mangelt, o Erbarmer! das wird
deine ewige Liebe erſetzen! —
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