Jhering, Rudolf von: Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung. Teil 2, Bd. 2. Leipzig, 1858.Zweites Buch. Erster Abschn. III. Die jurist. Technik. B. Des ält. Rechts. Quando in jure te conspicio, postulo u. s. w. Quando ne-gas, sacramento provoco Val. Prob. de notis §. 4 und Gaj. IV, 16. Dieser objective Eintritt der Voraussetzung läßt sich subjectiv in vielen, wenn nicht in allen Fällen auch als Grund der Handlung auffassen, dies darf uns jedoch nicht abhalten, des letztern als eines eignen logischen Moments besonders zu ge- denken. 3. Der Grund. Dem Schluß oder Entschluß geht der 4. Die Bedingung. Denn die ganze Disposition ist nur Diese logisch nothwendige Stellung der Bedingung kehrt Das Votum: Si bellum .. confectum erit, tum u. s. w. Liv. XXXVI, 2. 853) 853) Eine ganze Blumenlese bei Briss. I, c. 159 und fl. Die bei den
Zweites Buch. Erſter Abſchn. III. Die juriſt. Technik. B. Des ält. Rechts. Quando in jure te conspicio, postulo u. ſ. w. Quando ne-gas, sacramento provoco Val. Prob. de notis §. 4 und Gaj. IV, 16. Dieſer objective Eintritt der Vorausſetzung läßt ſich ſubjectiv in vielen, wenn nicht in allen Fällen auch als Grund der Handlung auffaſſen, dies darf uns jedoch nicht abhalten, des letztern als eines eignen logiſchen Moments beſonders zu ge- denken. 3. Der Grund. Dem Schluß oder Entſchluß geht der 4. Die Bedingung. Denn die ganze Dispoſition iſt nur Dieſe logiſch nothwendige Stellung der Bedingung kehrt Das Votum: Si bellum .. confectum erit, tum u. ſ. w. Liv. XXXVI, 2. 853) 853) Eine ganze Blumenleſe bei Briss. I, c. 159 und fl. Die bei den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <p><pb facs="#f0346" n="640"/><fw place="top" type="header">Zweites Buch. Erſter Abſchn. <hi rendition="#aq">III.</hi> Die juriſt. Technik. <hi rendition="#aq">B.</hi> Des ält. Rechts.</fw><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Quando in jure te conspicio, postulo</hi> u. ſ. w. <hi rendition="#aq">Quando ne-<lb/> gas, sacramento provoco Val. Prob. de notis</hi> §. 4 und<lb/><hi rendition="#aq">Gaj. IV, 16.</hi></hi><lb/> Dieſer objective Eintritt der Vorausſetzung läßt ſich ſubjectiv<lb/> in vielen, wenn nicht in allen Fällen auch als <hi rendition="#g">Grund</hi> der<lb/> Handlung auffaſſen, dies darf uns jedoch nicht abhalten, des<lb/> letztern als eines eignen logiſchen Moments beſonders zu ge-<lb/> denken.</p><lb/> <p>3. Der <hi rendition="#g">Grund</hi>. Dem Schluß oder Entſchluß geht der<lb/> Grund logiſch voran. Mit Bezug auf die eben eingelegte Ver-<lb/> wahrung nenne ich die Formel der gerichtlichen Prodigalitäts-<lb/> erklärung:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Quando tibi bona paterna avitaque nequitia tua disperdis<lb/> … ob eam rem tibi ea re commercioque interdico Paul.<lb/> Sent. Rec. III, 4<hi rendition="#sup">a</hi> §. 7.</hi></hi><lb/> und die der Kriegserklärung, bei der ein doppelter Grund, oder<lb/> richtiger ein Grund <hi rendition="#g">des</hi> Grundes angegeben wird:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Quod populi priscorum Latinorum … adversus P. R. Q.<lb/> fecerunt, deliquerunt</hi> (Fundamentum remotum) <hi rendition="#aq">quod P.<lb/> R. Q. bellum cum … jussit esse</hi> (Fundamentum proxi-<lb/> mum) … <hi rendition="#aq">ob eam rem … bellum indico facioque.<lb/> Liv. I, 32.</hi></hi></p><lb/> <p>4. Die <hi rendition="#g">Bedingung</hi>. Denn die ganze Dispoſition iſt nur<lb/> für den Fall beabſichtigt, daß die Bedingung eintreten ſollte;<lb/> wer über jene zu erkennen hat, muß ſich erſt des Eintritts<lb/> dieſer vergewiſſern, jene Anordnung weiſt ihm alſo, ſo zu ſagen,<lb/> den Gang an, den er bei der Unterſuchung einzuhalten hat.</p><lb/> <p>Dieſe logiſch nothwendige Stellung der Bedingung kehrt<lb/> daher, ſoweit ich habe vergleichen können, überall wieder. Als<lb/> Beiſpiele verſchiedener Geſchäfte nenne ich folgende:</p><lb/> <list> <item>Das <hi rendition="#g">Votum</hi>: <hi rendition="#aq">Si bellum .. confectum erit, tum</hi> u. ſ. w.<lb/><hi rendition="#aq">Liv. XXXVI,</hi> 2.<p><note xml:id="seg2pn_38_1" next="#seg2pn_38_2" place="foot" n="853)">Eine ganze Blumenleſe bei <hi rendition="#aq">Briss. I, c.</hi> 159 und fl. Die bei den</note></p></item><lb/> </list> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [640/0346]
Zweites Buch. Erſter Abſchn. III. Die juriſt. Technik. B. Des ält. Rechts.
Quando in jure te conspicio, postulo u. ſ. w. Quando ne-
gas, sacramento provoco Val. Prob. de notis §. 4 und
Gaj. IV, 16.
Dieſer objective Eintritt der Vorausſetzung läßt ſich ſubjectiv
in vielen, wenn nicht in allen Fällen auch als Grund der
Handlung auffaſſen, dies darf uns jedoch nicht abhalten, des
letztern als eines eignen logiſchen Moments beſonders zu ge-
denken.
3. Der Grund. Dem Schluß oder Entſchluß geht der
Grund logiſch voran. Mit Bezug auf die eben eingelegte Ver-
wahrung nenne ich die Formel der gerichtlichen Prodigalitäts-
erklärung:
Quando tibi bona paterna avitaque nequitia tua disperdis
… ob eam rem tibi ea re commercioque interdico Paul.
Sent. Rec. III, 4a §. 7.
und die der Kriegserklärung, bei der ein doppelter Grund, oder
richtiger ein Grund des Grundes angegeben wird:
Quod populi priscorum Latinorum … adversus P. R. Q.
fecerunt, deliquerunt (Fundamentum remotum) quod P.
R. Q. bellum cum … jussit esse (Fundamentum proxi-
mum) … ob eam rem … bellum indico facioque.
Liv. I, 32.
4. Die Bedingung. Denn die ganze Dispoſition iſt nur
für den Fall beabſichtigt, daß die Bedingung eintreten ſollte;
wer über jene zu erkennen hat, muß ſich erſt des Eintritts
dieſer vergewiſſern, jene Anordnung weiſt ihm alſo, ſo zu ſagen,
den Gang an, den er bei der Unterſuchung einzuhalten hat.
Dieſe logiſch nothwendige Stellung der Bedingung kehrt
daher, ſoweit ich habe vergleichen können, überall wieder. Als
Beiſpiele verſchiedener Geſchäfte nenne ich folgende:
Das Votum: Si bellum .. confectum erit, tum u. ſ. w.
Liv. XXXVI, 2. 853)
853) Eine ganze Blumenleſe bei Briss. I, c. 159 und fl. Die bei den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |