die Europäischen Annalen Wagners wegen in einigen Tagen zu schicken. -- Heute nach 10 Uhr will Caroline zu Ihnen kommen; denn [gestern?] kam ihr Geld an und zwar in lauter -- Augsburger Wechseln. -- Möge Frau und Kindchen gesund sein.
84. An Emanuel.5
[Bayreuth, 15. Aug. 1820]
Guten Morgen, mein alter Emanuel! Meinen herzlichsten Dank für Ihr Opfern Ihrer Mühe und Zeit, das also auch ich vermehren mußte, indem ich es immer beklage. -- Hier ist doch etwas zu lesen zur bloßen Lust. -- Leider haben Sie gegen O[tto]'s Aufsatz mehr Recht als er in10 ihm; aber Ihre schöne milde Scheidung zwischen Mensch und Behaup- tung erquickt mich desto mehr.
R.
85. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Aug. 1820. Donnerstag]15
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier send' ich Ihnen zur Kritik meinen Aufsatz für den Cottaschen Almanach. Eine muß ich haben -- obgleich Emma und Karoline die Sache loben --, da es so leicht ist, in einen Böttiger-Lobton zu fallen oder gar durch fremde Misdeutung zu misfallen. Der Aufsatz war gar nicht leicht. -- Am Freitage muß er20 fort. -- Leider ist mir noch immer Ihre Henriette so unsichtbar ge- blieben als finge sie schon mit einer Nachahmung des Vaters an.
R.
86. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 25ten Aug. 1820 [Freitag]25
Mein geliebtester Heinrich! Wie wird dieser Komet ein Stern der Liebe von mir gegen dich! Und wie führen alle seine Fehler und Exzen- trizitäten mich immer näher an deinen Herzmittelpunkt! -- Ich kann dir nicht sagen, wie ich mich immer innerlich bedanke und schäme und so gern deiner Mühen etwas weniger machte!30
Dein Brief vom 15ten, also vom Dienstage, kam erst vorgestern, also den 23ten an; hingegen dein vorvoriger am Mittwoch abgegangner schon Sonnabends; schreibe also immer Mittwochs. -- Wunderbar
die Europäiſchen Annalen Wagners wegen in einigen Tagen zu ſchicken. — Heute nach 10 Uhr will Caroline zu Ihnen kommen; denn [geſtern?] kam ihr Geld an und zwar in lauter — Augsburger Wechſeln. — Möge Frau und Kindchen geſund ſein.
84. An Emanuel.5
[Bayreuth, 15. Aug. 1820]
Guten Morgen, mein alter Emanuel! Meinen herzlichſten Dank für Ihr Opfern Ihrer Mühe und Zeit, das alſo auch ich vermehren mußte, indem ich es immer beklage. — Hier iſt doch etwas zu leſen zur bloßen Luſt. — Leider haben Sie gegen O[tto]’s Aufſatz mehr Recht als er in10 ihm; aber Ihre ſchöne milde Scheidung zwiſchen Menſch und Behaup- tung erquickt mich deſto mehr.
R.
85. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Aug. 1820. Donnerstag]15
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier ſend’ ich Ihnen zur Kritik meinen Aufſatz für den Cottaſchen Almanach. Eine muß ich haben — obgleich Emma und Karoline die Sache loben —, da es ſo leicht iſt, in einen Böttiger-Lobton zu fallen oder gar durch fremde Misdeutung zu misfallen. Der Aufſatz war gar nicht leicht. — Am Freitage muß er20 fort. — Leider iſt mir noch immer Ihre Henriette ſo unſichtbar ge- blieben als finge ſie ſchon mit einer Nachahmung des Vaters an.
R.
86. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 25ten Aug. 1820 [Freitag]25
Mein geliebteſter Heinrich! Wie wird dieſer Komet ein Stern der Liebe von mir gegen dich! Und wie führen alle ſeine Fehler und Exzen- trizitäten mich immer näher an deinen Herzmittelpunkt! — Ich kann dir nicht ſagen, wie ich mich immer innerlich bedanke und ſchäme und ſo gern deiner Mühen etwas weniger machte!30
Dein Brief vom 15ten, alſo vom Dienſtage, kam erſt vorgeſtern, alſo den 23ten an; hingegen dein vorvoriger am Mittwoch abgegangner ſchon Sonnabends; ſchreibe alſo immer Mittwochs. — Wunderbar
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die Europäiſchen Annalen Wagners wegen in einigen Tagen zu ſchicken.
— Heute nach 10 Uhr will Caroline zu Ihnen kommen; denn [geſtern?]
kam ihr Geld an und zwar in lauter — Augsburger Wechſeln. — Möge
Frau und Kindchen geſund ſein.
84. An Emanuel. 5
[Bayreuth, 15. Aug. 1820]
Guten Morgen, mein alter Emanuel! Meinen herzlichſten Dank für
Ihr Opfern Ihrer Mühe und Zeit, das alſo auch ich vermehren mußte,
indem ich es immer beklage. — Hier iſt doch etwas zu leſen zur bloßen
Luſt. — Leider haben Sie gegen O[tto]’s Aufſatz mehr Recht als er in 10
ihm; aber Ihre ſchöne milde Scheidung zwiſchen Menſch und Behaup-
tung erquickt mich deſto mehr.
R.
85. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Aug. 1820. Donnerstag] 15
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier ſend’ ich Ihnen zur Kritik
meinen Aufſatz für den Cottaſchen Almanach. Eine muß ich haben —
obgleich Emma und Karoline die Sache loben —, da es ſo leicht iſt,
in einen Böttiger-Lobton zu fallen oder gar durch fremde Misdeutung
zu misfallen. Der Aufſatz war gar nicht leicht. — Am Freitage muß er 20
fort. — Leider iſt mir noch immer Ihre Henriette ſo unſichtbar ge-
blieben als finge ſie ſchon mit einer Nachahmung des Vaters an.
R.
86. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 25ten Aug. 1820 [Freitag] 25
Mein geliebteſter Heinrich! Wie wird dieſer Komet ein Stern der
Liebe von mir gegen dich! Und wie führen alle ſeine Fehler und Exzen-
trizitäten mich immer näher an deinen Herzmittelpunkt! — Ich kann dir
nicht ſagen, wie ich mich immer innerlich bedanke und ſchäme und ſo gern
deiner Mühen etwas weniger machte! 30
Dein Brief vom 15ten, alſo vom Dienſtage, kam erſt vorgeſtern, alſo
den 23ten an; hingegen dein vorvoriger am Mittwoch abgegangner
ſchon Sonnabends; ſchreibe alſo immer Mittwochs. — Wunderbar
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/67>, abgerufen am 18.07.2024.
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