Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.81 a. An Otto. [Bayreuth, Juli (?) 1820]Guten Morgen, lieber Otto! Verzeih die Verspätung der B[aireuter] 82. An Emanuel. [Bayreuth, 1. Aug. 1820]Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier ist der halbe Aufsatz von Otto,15 83. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Aug. 1820]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier blos ein Geschäftbillet, wozu *) Nach meinen freien Grundsätzen ist blos und hauptsächlich ein Dritter zu
schonen, der noch lebendige Göthe. 81 a. An Otto. [Bayreuth, Juli (?) 1820]Guten Morgen, lieber Otto! Verzeih die Verſpätung der B[aireuter] 82. An Emanuel. [Bayreuth, 1. Aug. 1820]Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier iſt der halbe Aufſatz von Otto,15 83. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Aug. 1820]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier blos ein Geſchäftbillet, wozu *) Nach meinen freien Grundſätzen iſt blos und hauptſächlich ein Dritter zu
ſchonen, der noch lebendige Göthe. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0066" n="60"/> <div type="letter" n="1"> <head>81 <hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Juli (?) 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Verzeih die Verſpätung der B[aireuter]<lb/> Zeitung. — Hier iſt <hi rendition="#aq">Voß;</hi> Gott helfe dir durch die Druckberge von<lb/> Journalen durch, die noch bei mir ſtehen. — Unendlich wird dich der<lb n="5"/> Briefwechſel ergötzen. Der von Jacobi wird gedruckt; über den von<lb/> Wieland — bei weitem der beſſere — iſt man zweifelhaft, zumal da <hi rendition="#aq">W.</hi><lb/> ihn zu verbrennen gebeten.<note place="foot" n="*)">Nach meinen freien Grundſätzen iſt blos und hauptſächlich ein Dritter zu<lb/> ſchonen, der noch <hi rendition="#g">lebendige</hi> Göthe.</note> — Da zum Glücke unter allen Neuig-<lb/> keiten gerade literariſche hier nicht ſehr ſich ausbreiten: ſo brauch’ ich<lb/> dich nicht zu bitten um dein Schweigen über die Briefe; nur aber vor<lb n="10"/> einem, der von politiſchen und literariſchen Novitäten zehrt, hab’ ich zu<lb/> warnen, vor <hi rendition="#aq">Krause.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>82. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Aug. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier iſt der halbe Aufſatz von <hi rendition="#aq">Otto,</hi><lb n="15"/> den ich Ihnen ſo lange verſprochen, daß Sie ihn wol gar ſchon geleſen<lb/> haben. Ich fand manche Härten und Irrthümer darin (z. B. über die<lb/> Wolthätigkeit im 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Stücke S. 66. 67). — Jacobis und Wielands<lb/> Briefwechſel geb’ ich Ihnen, wenn ich Ihnen vorher <hi rendition="#g">mündlich</hi> einige<lb/> Beziehungen erklärt habe; was freilich, ob Sie gleich einige Güter<lb n="20"/> verkauft, noch lange anſtehen wird. — Den Frankfurter Wechſel hab’<lb/> ich ſchon abgegeben aus alter Furcht, daß ich damit wie in Koburg,<lb/> gerade nach dem Fall eines Hauſes erſcheinen könne. Die Augsburger<lb/> W[echſel] werden nun mehr auch abgegeben ſein? — Was macht Ihre<lb/> liebe Gattin ſo nahe an ihrer Verdoppelung?<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>83. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Aug. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier blos ein Geſchäftbillet, wozu<lb/> mich Max veranlaßt. — Ich bin durch ihn Ihnen nun 45 fl. ſchuldig. Iſt<lb/> denn noch von <hi rendition="#aq">Augsburg</hi> über die ſeit dem 21<hi rendition="#sup">ten</hi> Jul. abgegangnen<lb n="30"/> Wechſel keine Nachricht da? Ich bin ſo gern überall im Reinen und<lb/> Reinſten; wenn ich auch keinen Vortheil habe. — Ich bitte Sie, mir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0066]
81 a. An Otto.
[Bayreuth, Juli (?) 1820]
Guten Morgen, lieber Otto! Verzeih die Verſpätung der B[aireuter]
Zeitung. — Hier iſt Voß; Gott helfe dir durch die Druckberge von
Journalen durch, die noch bei mir ſtehen. — Unendlich wird dich der 5
Briefwechſel ergötzen. Der von Jacobi wird gedruckt; über den von
Wieland — bei weitem der beſſere — iſt man zweifelhaft, zumal da W.
ihn zu verbrennen gebeten. *) — Da zum Glücke unter allen Neuig-
keiten gerade literariſche hier nicht ſehr ſich ausbreiten: ſo brauch’ ich
dich nicht zu bitten um dein Schweigen über die Briefe; nur aber vor 10
einem, der von politiſchen und literariſchen Novitäten zehrt, hab’ ich zu
warnen, vor Krause.
82. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. Aug. 1820]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier iſt der halbe Aufſatz von Otto, 15
den ich Ihnen ſo lange verſprochen, daß Sie ihn wol gar ſchon geleſen
haben. Ich fand manche Härten und Irrthümer darin (z. B. über die
Wolthätigkeit im 4ten Stücke S. 66. 67). — Jacobis und Wielands
Briefwechſel geb’ ich Ihnen, wenn ich Ihnen vorher mündlich einige
Beziehungen erklärt habe; was freilich, ob Sie gleich einige Güter 20
verkauft, noch lange anſtehen wird. — Den Frankfurter Wechſel hab’
ich ſchon abgegeben aus alter Furcht, daß ich damit wie in Koburg,
gerade nach dem Fall eines Hauſes erſcheinen könne. Die Augsburger
W[echſel] werden nun mehr auch abgegeben ſein? — Was macht Ihre
liebe Gattin ſo nahe an ihrer Verdoppelung? 25
83. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. Aug. 1820]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier blos ein Geſchäftbillet, wozu
mich Max veranlaßt. — Ich bin durch ihn Ihnen nun 45 fl. ſchuldig. Iſt
denn noch von Augsburg über die ſeit dem 21ten Jul. abgegangnen 30
Wechſel keine Nachricht da? Ich bin ſo gern überall im Reinen und
Reinſten; wenn ich auch keinen Vortheil habe. — Ich bitte Sie, mir
*) Nach meinen freien Grundſätzen iſt blos und hauptſächlich ein Dritter zu
ſchonen, der noch lebendige Göthe.
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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