... Besonders wird Carove aus Heidelberg Dich mit seiner Liebe erfreuen, der in wenigen Tagen Dir einen Brief von Emma, die allein Zeit Dir zu schreiben hatte, geben wird ... Er hat viele Freunde in München, namentlich den jungen Niethammer, den Du wohl auch kennst. Künftig kannst Du in Heidelberg bei ihm5 Collegia hören; er bleibt für's Erste dort.
Daß der Vater mit allen meinen Einrichtungen so vollkommen zufrieden war, ist herrlich. Wir leben wie im Himmel und ich kann mir beinahe nicht die Möglich- keit einer Verstimmung denken; so sicher und schön ist mein Gefühl von der Zu- kunft. Der liebe Vater ist so recht kindlich glücklich -- Gott erhalte ihn uns nur noch10 lange.
Ein Herzog von Würtemberg logirt jetzt in Fantaisie. Heute morgen kam Birkel recht früh und brachte dem Vater eine allgemeine Einladung am Mittag bei ihm zu essen und die Frage, wann der Wagen ihn holen dürfe. Das Väterchen nahm es zum Sonntag an ...
15
79. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Juli 1820]
Guten Abend, mein Emanuel! Mein armer Max wird auf Nach- richten und Gelder passen. Morgen sollen beide abgehen. Ich bitte Sie daher, mir morgen Ihre gewöhnliche Anweisung auf 25 fl. zu senden.20 Gute Nacht allen Ihrigen!
80. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 19. Jul. 1820
Ich will schon heute an dich schreiben, mein Theuerster, ob ich gleich weiß, daß du erst nach Wochen dieses Blatt erhalten kannst.25
d. 28 Jul.
Übermorgen soll das Mspt fort, dessen Abgang so lange meine Worte an dich, du Lieber, verspätet hat. Übermorgen oder Morgen kann ich noch vollends einen Brief von dir erhalten, damit nur meines endlichen Schreibens kein Ende ist. Ach Gott! wie schöner wär's, deine Hand30 in meiner zu haben, anstatt durch die eine die andere ins Dintenfaß zu bringen. --
d. 30tenJul.
Morgen soll das Mspt fort. Über 6 Wochen war ich kein literarischer Sechswöchner, sondern feierte in München. Diesem zweiten Bande35
[von Karoline:]
... Beſonders wird Carové aus Heidelberg Dich mit ſeiner Liebe erfreuen, der in wenigen Tagen Dir einen Brief von Emma, die allein Zeit Dir zu ſchreiben hatte, geben wird ... Er hat viele Freunde in München, namentlich den jungen Niethammer, den Du wohl auch kennſt. Künftig kannſt Du in Heidelberg bei ihm5 Collegia hören; er bleibt für’s Erſte dort.
Daß der Vater mit allen meinen Einrichtungen ſo vollkommen zufrieden war, iſt herrlich. Wir leben wie im Himmel und ich kann mir beinahe nicht die Möglich- keit einer Verſtimmung denken; ſo ſicher und ſchön iſt mein Gefühl von der Zu- kunft. Der liebe Vater iſt ſo recht kindlich glücklich — Gott erhalte ihn uns nur noch10 lange.
Ein Herzog von Würtemberg logirt jetzt in Fantaiſie. Heute morgen kam Birkel recht früh und brachte dem Vater eine allgemeine Einladung am Mittag bei ihm zu eſſen und die Frage, wann der Wagen ihn holen dürfe. Das Väterchen nahm es zum Sonntag an ...
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79. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Juli 1820]
Guten Abend, mein Emanuel! Mein armer Max wird auf Nach- richten und Gelder paſſen. Morgen ſollen beide abgehen. Ich bitte Sie daher, mir morgen Ihre gewöhnliche Anweiſung auf 25 fl. zu ſenden.20 Gute Nacht allen Ihrigen!
80. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 19. Jul. 1820
Ich will ſchon heute an dich ſchreiben, mein Theuerſter, ob ich gleich weiß, daß du erſt nach Wochen dieſes Blatt erhalten kannſt.25
d. 28 Jul.
Übermorgen ſoll das Mſpt fort, deſſen Abgang ſo lange meine Worte an dich, du Lieber, verſpätet hat. Übermorgen oder Morgen kann ich noch vollends einen Brief von dir erhalten, damit nur meines endlichen Schreibens kein Ende iſt. Ach Gott! wie ſchöner wär’s, deine Hand30 in meiner zu haben, anſtatt durch die eine die andere ins Dintenfaß zu bringen. —
d. 30tenJul.
Morgen ſoll das Mſpt fort. Über 6 Wochen war ich kein literariſcher Sechswöchner, ſondern feierte in München. Dieſem zweiten Bande35
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... Beſonders wird Carové aus Heidelberg Dich mit ſeiner Liebe erfreuen, der
in wenigen Tagen Dir einen Brief von Emma, die allein Zeit Dir zu ſchreiben
hatte, geben wird ... Er hat viele Freunde in München, namentlich den jungen
Niethammer, den Du wohl auch kennſt. Künftig kannſt Du in Heidelberg bei ihm 5
Collegia hören; er bleibt für’s Erſte dort.
Daß der Vater mit allen meinen Einrichtungen ſo vollkommen zufrieden war,
iſt herrlich. Wir leben wie im Himmel und ich kann mir beinahe nicht die Möglich-
keit einer Verſtimmung denken; ſo ſicher und ſchön iſt mein Gefühl von der Zu-
kunft. Der liebe Vater iſt ſo recht kindlich glücklich — Gott erhalte ihn uns nur noch 10
lange.
Ein Herzog von Würtemberg logirt jetzt in Fantaiſie. Heute morgen kam Birkel
recht früh und brachte dem Vater eine allgemeine Einladung am Mittag bei ihm
zu eſſen und die Frage, wann der Wagen ihn holen dürfe. Das Väterchen nahm
es zum Sonntag an ...
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79. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Juli 1820]
Guten Abend, mein Emanuel! Mein armer Max wird auf Nach-
richten und Gelder paſſen. Morgen ſollen beide abgehen. Ich bitte Sie
daher, mir morgen Ihre gewöhnliche Anweiſung auf 25 fl. zu ſenden. 20
Gute Nacht allen Ihrigen!
80. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 19. Jul. 1820
Ich will ſchon heute an dich ſchreiben, mein Theuerſter, ob ich gleich
weiß, daß du erſt nach Wochen dieſes Blatt erhalten kannſt. 25
d. 28 Jul.
Übermorgen ſoll das Mſpt fort, deſſen Abgang ſo lange meine Worte
an dich, du Lieber, verſpätet hat. Übermorgen oder Morgen kann ich
noch vollends einen Brief von dir erhalten, damit nur meines endlichen
Schreibens kein Ende iſt. Ach Gott! wie ſchöner wär’s, deine Hand 30
in meiner zu haben, anſtatt durch die eine die andere ins Dintenfaß zu
bringen. —
d. 30ten Jul.
Morgen ſoll das Mſpt fort. Über 6 Wochen war ich kein literariſcher
Sechswöchner, ſondern feierte in München. Dieſem zweiten Bande 35
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/63>, abgerufen am 17.07.2024.
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