Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.netsten ohne Rücksicht auf Vermögen 100 fl. bekommen: so bekommt Danke meinem Emanuel für seine Liebe gegen dich. -- Gestern sah R.20 76. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Juli 1820. Donnerstag]Mein geliebter Emanuel! Dieß sind meine drei ersten Worte, die ich Drücken Sie die Gesegnete Ihres Herzens an Herz und Mund in Die Vossischen Briefe kommen nach.35 netſten ohne Rückſicht auf Vermögen 100 fl. bekommen: ſo bekommt Danke meinem Emanuel für ſeine Liebe gegen dich. — Geſtern ſah R.20 76. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Juli 1820. Donnerstag]Mein geliebter Emanuel! Dieß ſind meine drei erſten Worte, die ich Drücken Sie die Geſegnete Ihres Herzens an Herz und Mund in Die Voſſiſchen Briefe kommen nach.35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="54"/> netſten ohne Rückſicht auf Vermögen 100 fl. bekommen: ſo bekommt<lb/> er auch 100 fl., was er mir ohne beſondere Freude ſagte. — Für die<lb/> Enkelin und für den Mann der guten Renate hoff’ ich hier bei dem Hof-<lb/> prediger und bei <hi rendition="#aq">Barth</hi> etwas ausgerichtet zu haben. — Mein guter <hi rendition="#aq">Max</hi><lb/> hilft mir recht beim Einpacken. — <hi rendition="#aq">Wagner</hi> ſage, daß Bahrt mich<lb n="5"/> geſtern verſichert, er werde gegen Ende des Studienjahrs gewiß nach<lb/> Augsburg verſetzt, und daß er zweitens auf den Rath <hi rendition="#aq">Niethammers,</hi><lb/> welcher der Referent ſein wird, ſeine Klage dem Miniſter übergeben habe.</p><lb/> <p>Danke meinem <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> für ſeine Liebe gegen dich. — Geſtern ſah<lb/> ich die Prinzeſſinnen, ſogar die kranke; — und heute erſt die Bilder-<lb n="10"/> gallerie. — Küſſe meine gute <hi rendition="#aq">Emma</hi> und <hi rendition="#aq">Odilie;</hi> wie ſehn ich mich nach<lb/> den Kindern und vollends nach dir, geliebtes Herz, das mir nicht nur<lb/> meine Freuden hier erſetzen ſondern auch meine Leiden vergüten wird. —<lb/> Grüße den guten <hi rendition="#aq">Otto</hi> und Amöne. — Die Leute hier haben mir viel<lb/> aufgepackt. — <hi rendition="#aq">Max</hi> bringt ſein Faß nach <hi rendition="#aq">Baireut.</hi> — Dein Kuchen<lb n="15"/> ſchmeckt mir und andern trefflich. — Kann Schwabacher nicht in<lb/><hi rendition="#aq">Berlin</hi> die 80 <hi rendition="#aq">Ld’ors</hi> Reimers für mich erheben? — Unbeſchreiblich viel<lb/> hab’ ich in <hi rendition="#aq">Baireut</hi> zu thun. Daß ja niemand mich am Donnerſtage<lb/> ſtöre. Lebe froh, froh, meine Seele, bis ich dich an meinem Herzen halte.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.<lb n="20"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>76. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Juli 1820. Donnerstag]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein geliebter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Dieß ſind meine drei erſten Worte, die ich<lb/> hier ſchreibe. Ich bin durch alle die Güte und die Gaben, die mich um-<lb/> ringen, — worunter ſogar Ihre herrliche duftende gehört — ſo ſeelig<lb n="25"/> gemacht, daß mir iſt, als ſei ich eben in ein fremdes Luſtland abgereiſt,<lb/> und daß ich ſogar mit einem Luftſchiff nicht in die ſchönſte Reſidenz-<lb/> ſtadt fliegen würde. Wie erquickt mich meiner <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> Schilderung<lb/> von Ihrer Liebe gegen ſie, von Ihrer jetzigen Entfeſſelung und Freude.<lb/> Gott ſei Dank daß die Wolke der Kindes Krankheit unſchädlich über<lb n="30"/> Ihre blühende Landſchaft gegangen. — Künftig mehr; ich habe Berge<lb/> von Arbeiten zu heben und zu verſetzen.</p><lb/> <p>Drücken Sie die Geſegnete Ihres Herzens an Herz und Mund in<lb/> meinem Namen.</p><lb/> <p>Die Voſſiſchen Briefe kommen nach.<lb n="35"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [54/0060]
netſten ohne Rückſicht auf Vermögen 100 fl. bekommen: ſo bekommt
er auch 100 fl., was er mir ohne beſondere Freude ſagte. — Für die
Enkelin und für den Mann der guten Renate hoff’ ich hier bei dem Hof-
prediger und bei Barth etwas ausgerichtet zu haben. — Mein guter Max
hilft mir recht beim Einpacken. — Wagner ſage, daß Bahrt mich 5
geſtern verſichert, er werde gegen Ende des Studienjahrs gewiß nach
Augsburg verſetzt, und daß er zweitens auf den Rath Niethammers,
welcher der Referent ſein wird, ſeine Klage dem Miniſter übergeben habe.
Danke meinem Emanuel für ſeine Liebe gegen dich. — Geſtern ſah
ich die Prinzeſſinnen, ſogar die kranke; — und heute erſt die Bilder- 10
gallerie. — Küſſe meine gute Emma und Odilie; wie ſehn ich mich nach
den Kindern und vollends nach dir, geliebtes Herz, das mir nicht nur
meine Freuden hier erſetzen ſondern auch meine Leiden vergüten wird. —
Grüße den guten Otto und Amöne. — Die Leute hier haben mir viel
aufgepackt. — Max bringt ſein Faß nach Baireut. — Dein Kuchen 15
ſchmeckt mir und andern trefflich. — Kann Schwabacher nicht in
Berlin die 80 Ld’ors Reimers für mich erheben? — Unbeſchreiblich viel
hab’ ich in Baireut zu thun. Daß ja niemand mich am Donnerſtage
ſtöre. Lebe froh, froh, meine Seele, bis ich dich an meinem Herzen halte.
R. 20
76. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. Juli 1820. Donnerstag]
Mein geliebter Emanuel! Dieß ſind meine drei erſten Worte, die ich
hier ſchreibe. Ich bin durch alle die Güte und die Gaben, die mich um-
ringen, — worunter ſogar Ihre herrliche duftende gehört — ſo ſeelig 25
gemacht, daß mir iſt, als ſei ich eben in ein fremdes Luſtland abgereiſt,
und daß ich ſogar mit einem Luftſchiff nicht in die ſchönſte Reſidenz-
ſtadt fliegen würde. Wie erquickt mich meiner C[aroline] Schilderung
von Ihrer Liebe gegen ſie, von Ihrer jetzigen Entfeſſelung und Freude.
Gott ſei Dank daß die Wolke der Kindes Krankheit unſchädlich über 30
Ihre blühende Landſchaft gegangen. — Künftig mehr; ich habe Berge
von Arbeiten zu heben und zu verſetzen.
Drücken Sie die Geſegnete Ihres Herzens an Herz und Mund in
meinem Namen.
Die Voſſiſchen Briefe kommen nach. 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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