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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.

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593. An Otto.

Hier, mein Otto, hast du wieder etwas auf einige Tage. Überblättere
nicht, sondern durchblättere die Rezension Frankens über die persische
Sprache und des Morgenboten. -- Dem Tanzmeister hab' ich nächstens
1 Dukaten zu zahlen; wie viel will er damit?5

594. An Otto.

Du hast noch 13 Flaschen in die Rechnung zu bringen, so daß eine
nicht über 37 kr. kommen kann. -- Sei so gut und trinke die dickern
Flaschen zuerst, weil ich jetzo ohne alle Fassungen für das Bier da-
sitze. -- Hast du etwa Hamanns Kreuzzüge von mir, wiewol ich deren10
Verleihen weder in dem Gedächtnis noch Register habe?

595. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Willst du mir nicht den Gefallen thun,
ein liquor probatorius einen Vormittag lang zu sein, wie ich es vor-
gestern gewesen und den ordentlich von Todten auferstehenden Wein15
auf die Probe gesetzt, ob er auf den Kopf wirke. Mir that ers etwas;
jetzo sollst du sehen. Rein ist er freilich sehr. Am Ende behielte ich den
Anderthalb Eimer.

596. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! In der Furcht und Hoffnung, daß du20
in diesem Flötzgebirge so wenig finden werdest wie ich und daß blos das
Durchgehen die meiste Zeit wegnehme, schick ich dirs mit der Bitte,
es mir etwa in 1 Woche wieder zu schicken, da ich an Wagner eine große,
folglich alte Ladung zurückzugeben habe.

597. An Otto.25

Guten Morgen, Alter! Kannst du mir etwa morgen oder übermorgen
die Literatur-Zeitung geben? -- Lies doch Edmund von der Fouque,
wenn ich an Buchner zurückgeschickt.

598. An Otto.

Guten Morgen, Meiner! Ich danke dir recht sehr. Die Freunde30
(und Hebels Lied) hätt' ich mir aufsparen können, da ja die Imhof mir

593. An Otto.

Hier, mein Otto, haſt du wieder etwas auf einige Tage. Überblättere
nicht, ſondern durchblättere die Rezenſion Frankens über die perſiſche
Sprache und des Morgenboten. — Dem Tanzmeiſter hab’ ich nächſtens
1 Dukaten zu zahlen; wie viel will er damit?5

594. An Otto.

Du haſt noch 13 Flaſchen in die Rechnung zu bringen, ſo daß eine
nicht über 37 kr. kommen kann. — Sei ſo gut und trinke die dickern
Flaſchen zuerſt, weil ich jetzo ohne alle Faſſungen für das Bier da-
ſitze. — Haſt du etwa Hamanns Kreuzzüge von mir, wiewol ich deren10
Verleihen weder in dem Gedächtnis noch Regiſter habe?

595. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Willſt du mir nicht den Gefallen thun,
ein liquor probatorius einen Vormittag lang zu ſein, wie ich es vor-
geſtern geweſen und den ordentlich von Todten auferſtehenden Wein15
auf die Probe geſetzt, ob er auf den Kopf wirke. Mir that ers etwas;
jetzo ſollſt du ſehen. Rein iſt er freilich ſehr. Am Ende behielte ich den
Anderthalb Eimer.

596. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! In der Furcht und Hoffnung, daß du20
in dieſem Flötzgebirge ſo wenig finden werdeſt wie ich und daß blos das
Durchgehen die meiſte Zeit wegnehme, ſchick ich dirs mit der Bitte,
es mir etwa in 1 Woche wieder zu ſchicken, da ich an Wagner eine große,
folglich alte Ladung zurückzugeben habe.

597. An Otto.25

Guten Morgen, Alter! Kannſt du mir etwa morgen oder übermorgen
die Literatur-Zeitung geben? — Lies doch Edmund von der Fouqué,
wenn ich an Buchner zurückgeſchickt.

598. An Otto.

Guten Morgen, Meiner! Ich danke dir recht ſehr. Die Freunde30
(und Hebels Lied) hätt’ ich mir aufſparen können, da ja die Imhof mir

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[319/0331] 593. An Otto. Hier, mein Otto, haſt du wieder etwas auf einige Tage. Überblättere nicht, ſondern durchblättere die Rezenſion Frankens über die perſiſche Sprache und des Morgenboten. — Dem Tanzmeiſter hab’ ich nächſtens 1 Dukaten zu zahlen; wie viel will er damit? 5 594. An Otto. Du haſt noch 13 Flaſchen in die Rechnung zu bringen, ſo daß eine nicht über 37 kr. kommen kann. — Sei ſo gut und trinke die dickern Flaſchen zuerſt, weil ich jetzo ohne alle Faſſungen für das Bier da- ſitze. — Haſt du etwa Hamanns Kreuzzüge von mir, wiewol ich deren 10 Verleihen weder in dem Gedächtnis noch Regiſter habe? 595. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Willſt du mir nicht den Gefallen thun, ein liquor probatorius einen Vormittag lang zu ſein, wie ich es vor- geſtern geweſen und den ordentlich von Todten auferſtehenden Wein 15 auf die Probe geſetzt, ob er auf den Kopf wirke. Mir that ers etwas; jetzo ſollſt du ſehen. Rein iſt er freilich ſehr. Am Ende behielte ich den Anderthalb Eimer. 596. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! In der Furcht und Hoffnung, daß du 20 in dieſem Flötzgebirge ſo wenig finden werdeſt wie ich und daß blos das Durchgehen die meiſte Zeit wegnehme, ſchick ich dirs mit der Bitte, es mir etwa in 1 Woche wieder zu ſchicken, da ich an Wagner eine große, folglich alte Ladung zurückzugeben habe. 597. An Otto. 25 Guten Morgen, Alter! Kannſt du mir etwa morgen oder übermorgen die Literatur-Zeitung geben? — Lies doch Edmund von der Fouqué, wenn ich an Buchner zurückgeſchickt. 598. An Otto. Guten Morgen, Meiner! Ich danke dir recht ſehr. Die Freunde 30 (und Hebels Lied) hätt’ ich mir aufſparen können, da ja die Imhof mir

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:22:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:22:18Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/331>, abgerufen am 29.12.2024.