Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.lesen, der sehr gute Bücher aus alter Zeit hat. -- Sende doch den 557. An Otto. Guten Morgen, mein alter Otto! Hier erschein' ich mit meinem 558. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Aufsatz, dessen Postwagen erst10 Dir zu Liebe hab ich 5 Fragen beigelegt, denen du die Antworten blos 559. An Otto.15 Ich schnapp' ab lieber als daß ich so fortfahre, wo ich eben so gut 560. An Otto. Guten Abend, lieber Otto! Hier das Taschenbuch mit meinem Auf- 561. An Otto. Guten Morgen, mein alter Freund! -- Hast du Bier bekommen? leſen, der ſehr gute Bücher aus alter Zeit hat. — Sende doch den 557. An Otto. Guten Morgen, mein alter Otto! Hier erſchein’ ich mit meinem 558. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Aufſatz, deſſen Poſtwagen erſt10 Dir zu Liebe hab ich 5 Fragen beigelegt, denen du die Antworten blos 559. An Otto.15 Ich ſchnapp’ ab lieber als daß ich ſo fortfahre, wo ich eben ſo gut 560. An Otto. Guten Abend, lieber Otto! Hier das Taſchenbuch mit meinem Auf- 561. An Otto. Guten Morgen, mein alter Freund! — Haſt du Bier bekommen? <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0323" n="311"/> leſen, der ſehr gute Bücher aus alter Zeit hat. — Sende doch den<lb/> Kuchen-Preis.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>557. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, mein alter <hi rendition="#aq">Otto!</hi> Hier erſchein’ ich mit meinem<lb/> Spaße, den du ganz bequem durchleſen kannſt. Stehen 2 Wörter über<lb n="5"/> einander, ſo wähle eines. Findeſt du irgendwo lange Redſeeligkeit, ſo<lb/> ſage mirs ja; ſie muß fort. Ich wollte, ich hätte den Baiern manches<lb/> verſetzt. — Gibts beſſere Dinte?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>558. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Aufſatz, deſſen Poſtwagen erſt<lb n="10"/> am Montag abgeht. Es läßt ſich freilich in einem Morgenblatte weder<lb/> Scherz noch Ernſt erſchöpfen oder vertiefen.</p><lb/> <p>Dir zu Liebe hab ich 5 Fragen beigelegt, denen du die Antworten blos<lb/> mit fünf Sylben geben kannſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>559. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <p>Ich ſchnapp’ ab lieber als daß ich ſo fortfahre, wo ich eben ſo gut<lb/> gar nicht aufzuhören vermöchte. Beſſer iſts überhaupt, ich erſcheine wie<lb/> immer, in ſchlichtem Gewand, hebe aber die Treſſen (deren noch an 30<lb/> da liegen) für irgend eine Stelle auf, wo ich wieder über die Sache zu<lb/> reden und mich friſch anzukleiden habe. Gute Nacht!<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>560. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Abend, lieber Otto! Hier das Taſchenbuch mit meinem Auf-<lb/> ſatze, der ſo weit ich in ihm geblättert, gar nicht arm iſt an — Druck-<lb/> fehlern. Dienſtags bitt ich dich wieder darum. Laſſ’ es in Acht nehmen,<lb/> da ich es vielleicht zu etwas verbrauche. — <hi rendition="#aq">Wagner</hi> iſt mit einigen<lb n="25"/> ſeiner Schüler — worunter auch Max — auf 14 Tage gegen das Ge-<lb/> birg hin verreiſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>561. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, mein alter Freund! — Haſt du Bier bekommen?<lb/> Ich nicht. Wollteſt du wol, wenn er noch käme, dem Fahrer meine<lb n="30"/> Wohnung ſagen laſſen? — Beſtellſt du in <hi rendition="#aq">Hof</hi> Stollen: ſo gedenke<lb/> meiner, da ſie das einzige mir ſchmackbare Gebäcke ſind.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [311/0323]
leſen, der ſehr gute Bücher aus alter Zeit hat. — Sende doch den
Kuchen-Preis.
557. An Otto.
Guten Morgen, mein alter Otto! Hier erſchein’ ich mit meinem
Spaße, den du ganz bequem durchleſen kannſt. Stehen 2 Wörter über 5
einander, ſo wähle eines. Findeſt du irgendwo lange Redſeeligkeit, ſo
ſage mirs ja; ſie muß fort. Ich wollte, ich hätte den Baiern manches
verſetzt. — Gibts beſſere Dinte?
558. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Aufſatz, deſſen Poſtwagen erſt 10
am Montag abgeht. Es läßt ſich freilich in einem Morgenblatte weder
Scherz noch Ernſt erſchöpfen oder vertiefen.
Dir zu Liebe hab ich 5 Fragen beigelegt, denen du die Antworten blos
mit fünf Sylben geben kannſt.
559. An Otto. 15
Ich ſchnapp’ ab lieber als daß ich ſo fortfahre, wo ich eben ſo gut
gar nicht aufzuhören vermöchte. Beſſer iſts überhaupt, ich erſcheine wie
immer, in ſchlichtem Gewand, hebe aber die Treſſen (deren noch an 30
da liegen) für irgend eine Stelle auf, wo ich wieder über die Sache zu
reden und mich friſch anzukleiden habe. Gute Nacht! 20
560. An Otto.
Guten Abend, lieber Otto! Hier das Taſchenbuch mit meinem Auf-
ſatze, der ſo weit ich in ihm geblättert, gar nicht arm iſt an — Druck-
fehlern. Dienſtags bitt ich dich wieder darum. Laſſ’ es in Acht nehmen,
da ich es vielleicht zu etwas verbrauche. — Wagner iſt mit einigen 25
ſeiner Schüler — worunter auch Max — auf 14 Tage gegen das Ge-
birg hin verreiſt.
561. An Otto.
Guten Morgen, mein alter Freund! — Haſt du Bier bekommen?
Ich nicht. Wollteſt du wol, wenn er noch käme, dem Fahrer meine 30
Wohnung ſagen laſſen? — Beſtellſt du in Hof Stollen: ſo gedenke
meiner, da ſie das einzige mir ſchmackbare Gebäcke ſind.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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