Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.oder vielmehr die Magd es vergessen. Frage die Fr. Hofräthin, ob ich R. 544. An Otto.5 Guten Morgen, Alter! Lies den Brief, das gedruckte und dan[n] Guten Abend! Du warst -- und mit Recht -- am schönsten Tage N.S. Der Mann und sein Stil schmecken mir schlecht; aber un-15 545. An Otto. Guten Morgen, Alter! Eh ichs abschreiben lasse, siehe nach, ob ich Morgen gehts ab. Müßte man dem Unglück nicht viel verzeihen: so sollte Fischer für 546. An Otto.25 Guten Morgen, Alter! "Und so ist bei solcher Beschaffenheit der Und diesen Rath des alten Mannes, der es gut meint, will ich heute 547. An Otto. Guten Morgen, Alter! Nun heute könnten wir alle rollwenzeln. Um oder vielmehr die Magd es vergeſſen. Frage die Fr. Hofräthin, ob ich R. 544. An Otto.5 Guten Morgen, Alter! Lies den Brief, das gedruckte und dan[n] Guten Abend! Du warſt — und mit Recht — am ſchönſten Tage N.S. Der Mann und ſein Stil ſchmecken mir ſchlecht; aber un-15 545. An Otto. Guten Morgen, Alter! Eh ichs abſchreiben laſſe, ſiehe nach, ob ich Morgen gehts ab. Müßte man dem Unglück nicht viel verzeihen: ſo ſollte Fischer für 546. An Otto.25 Guten Morgen, Alter! „Und ſo iſt bei ſolcher Beſchaffenheit der Und dieſen Rath des alten Mannes, der es gut meint, will ich heute 547. An Otto. Guten Morgen, Alter! Nun heute könnten wir alle rollwenzeln. Um <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0320" n="308"/> oder vielmehr die Magd es vergeſſen. Frage die Fr. Hofräthin, ob ich<lb/> ihr den Platz nicht zu ſehr verenge: ſo komm’ ich auf eine ⅛ Stunde.<lb/> Findeſt du es zu ſchwer: ſo thue auch die Bitte nicht.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>544. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="5"/> </head> <p>Guten Morgen, Alter! Lies den Brief, das gedruckte und dan[n]<lb/> das ungedruckte Buch. Es ſetzt mich in Verlegenheit, da ich Nein ſagen<lb/> muß. Ich kann ihm höchſtens ein Paar Groſchen und den Rath ertheilen,<lb/> dem Primas ſeine Noth zu klagen. — Mir iſt als hätt’ ich mit dieſem<lb/><hi rendition="#aq">Fischer</hi> ſchon in <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> einen Zwiſt gehabt. — Die Bleiſtriche ſind<lb n="10"/> von der Zenſur. — Es war bis Hof frankiert; dann gab mans auf die<lb/> reitende Poſt und ich mußte 52 kr. zahlen.</p><lb/> <p>Guten Abend! Du warſt — und mit Recht — am ſchönſten Tage<lb/> nicht zu Hauſe. Wahrſcheinlich ſchick’ ich ſtatt aller Antwort nur Geld.</p><lb/> <postscript> <p>N.S. Der Mann und ſein Stil ſchmecken mir ſchlecht; aber un-<lb n="15"/> glücklich iſt er gar zu ſehr.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>545. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Eh ichs abſchreiben laſſe, ſiehe nach, ob ich<lb/> nichts Poſtwidriges geſchrieben. Das <hi rendition="#aq">Corpus delicti</hi> liegt auch bei,<lb/> aus welchem ich alles geſchloſſen, wenn anders das Verſchreiben: <hi rendition="#aq">Hof</hi><lb n="20"/> keinen Einwand macht.</p><lb/> <p>Morgen gehts ab.</p><lb/> <p>Müßte man dem Unglück nicht viel verzeihen: ſo ſollte <hi rendition="#aq">Fischer</hi> für<lb/> ſeinen Predigtentwurf zu meiner Vorrede harte Worte erhalten.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>546. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="25"/> </head> <p>Guten Morgen, Alter! „Und ſo iſt bei ſolcher Beſchaffenheit der<lb/> „Luft ein Gang nach der <hi rendition="#aq">Rollwenzelei</hi> äußerſt heilſam (<hi rendition="#aq">saluberrimus</hi>).“<lb/><hi rendition="#aq">Hipp. de aere aph.</hi> [?] 43.</p><lb/> <p>Und dieſen Rath des alten Mannes, der es gut meint, will ich heute<lb/> befolgen.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>547. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Nun heute könnten wir alle rollwenzeln. Um<lb/> 8 ½ Uhr ginge ich, und du entweder mit oder bald nach, weil wir den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [308/0320]
oder vielmehr die Magd es vergeſſen. Frage die Fr. Hofräthin, ob ich
ihr den Platz nicht zu ſehr verenge: ſo komm’ ich auf eine ⅛ Stunde.
Findeſt du es zu ſchwer: ſo thue auch die Bitte nicht.
R.
544. An Otto. 5
Guten Morgen, Alter! Lies den Brief, das gedruckte und dan[n]
das ungedruckte Buch. Es ſetzt mich in Verlegenheit, da ich Nein ſagen
muß. Ich kann ihm höchſtens ein Paar Groſchen und den Rath ertheilen,
dem Primas ſeine Noth zu klagen. — Mir iſt als hätt’ ich mit dieſem
Fischer ſchon in Leipzig einen Zwiſt gehabt. — Die Bleiſtriche ſind 10
von der Zenſur. — Es war bis Hof frankiert; dann gab mans auf die
reitende Poſt und ich mußte 52 kr. zahlen.
Guten Abend! Du warſt — und mit Recht — am ſchönſten Tage
nicht zu Hauſe. Wahrſcheinlich ſchick’ ich ſtatt aller Antwort nur Geld.
N.S. Der Mann und ſein Stil ſchmecken mir ſchlecht; aber un- 15
glücklich iſt er gar zu ſehr.
545. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Eh ichs abſchreiben laſſe, ſiehe nach, ob ich
nichts Poſtwidriges geſchrieben. Das Corpus delicti liegt auch bei,
aus welchem ich alles geſchloſſen, wenn anders das Verſchreiben: Hof 20
keinen Einwand macht.
Morgen gehts ab.
Müßte man dem Unglück nicht viel verzeihen: ſo ſollte Fischer für
ſeinen Predigtentwurf zu meiner Vorrede harte Worte erhalten.
546. An Otto. 25
Guten Morgen, Alter! „Und ſo iſt bei ſolcher Beſchaffenheit der
„Luft ein Gang nach der Rollwenzelei äußerſt heilſam (saluberrimus).“
Hipp. de aere aph. [?] 43.
Und dieſen Rath des alten Mannes, der es gut meint, will ich heute
befolgen. 30
547. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Nun heute könnten wir alle rollwenzeln. Um
8 ½ Uhr ginge ich, und du entweder mit oder bald nach, weil wir den
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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