Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.gerade alle Jahr 4 Lieferungen erscheinen. Bei mir selber ist Alles bis Die Hand meiner Tochter gilt für meine eigene. -- Leben Sie wohl, Jean Paul Fr. Richter 505. An Großherzog Ludwig von Baden.10 [Kopie][Bayreuth, Ende Okt. 1825]Durchlauchtigster Großherzog, Erhabener Fürst und Herr! Eure königliche Hoheit geruhen sich die Bitte eines Fremden vor- Möge unter die vielen Glücklichen, die Eure königliche Hoheit [Spaltenumbruch]
Baireut den etc. [Spaltenumbruch] Eurer königlichen Hoheit unterthänigst gehorsamster J. P. F. Richter35 gerade alle Jahr 4 Lieferungen erſcheinen. Bei mir ſelber iſt Alles bis Die Hand meiner Tochter gilt für meine eigene. — Leben Sie wohl, Jean Paul Fr. Richter 505. An Großherzog Ludwig von Baden.10 [Kopie][Bayreuth, Ende Okt. 1825]Durchlauchtigſter Großherzog, Erhabener Fürſt und Herr! Eure königliche Hoheit geruhen ſich die Bitte eines Fremden vor- Möge unter die vielen Glücklichen, die Eure königliche Hoheit [Spaltenumbruch]
Baireut den ꝛc. [Spaltenumbruch] Eurer königlichen Hoheit unterthänigſt gehorſamſter J. P. F. Richter35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0305" n="293"/> gerade alle Jahr 4 Lieferungen erſcheinen. Bei mir ſelber iſt Alles bis<lb/> auf jedes Bändchen geordnet. Bei der Überſendung der erſten Lieferung<lb/> bitte ich Sie um das Honorar, bei den anderen Lieferungen mögen Sie<lb/> das Honorar nach dem Abdruck bezahlen. Im Ganzen bitte ich Sie um<lb/> 15 Freiexemplare. Für die Privilegien für den Nachdruck will ich, ſo viel<lb n="5"/> ich kann, ſorgen.</p><lb/> <p>Die Hand meiner Tochter gilt für meine eigene. — Leben Sie wohl,<lb/> theurer und geachteter Mann.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>505. An <hi rendition="#g">Großherzog Ludwig von Baden.</hi><lb n="10"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Okt. 1825]</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Durchlauchtigſter Großherzog,<lb/> Erhabener Fürſt und Herr!</hi> </salute><lb/> <p>Eure königliche Hoheit geruhen ſich die Bitte eines Fremden vor-<lb/> tragen zu laſſen, der eigentlich keiner mehr iſt, ſeitdem er Heidelberg und<lb n="15"/> ſeine Paradieſe genoſſen. An die Huld Ihrer königlichen Hoheit, vor<lb/> welcher die Reize der Wiſſenſchaften wie die der Gegenden blühen,<lb/> wende ich mich mit einer unterthänigſten Bitte, deren Erhörung allein<lb/> den Lohn einer vierzigjährigen literariſchen Anſtrengung ſichern kann.<lb/> In der künftigen Oſtermeſſe 1826 will ich meine ſämmtlichen Werke<lb n="20"/> von 60 Bänden — die Früchte des Jünglings, des Mannes, des Alters<lb/> — herausgeben, wenn kein Nachtfroſt eines Nachdrucks die ganze, von<lb/> mehreren Deutſchen erwartete Ärnte vernichtet. Blos die ſchirmende<lb/> Hand Ihrer königlichen Hoheit kann durch ein Privilegium gegen den<lb/> Nachdruck mir und meiner Nachkommenſchaft eine ſchönere Zukunft<lb n="25"/> gewähren und zuſichern.</p><lb/> <p>Möge unter die vielen Glücklichen, die Eure königliche Hoheit<lb/> gemacht haben, auch gegenwärtiger Verfaſſer gehören, der nie eine<lb/> Zeile gegen Religion geſchrieben, und welcher, wenn es nicht zu kühn iſt<lb/> es anzuführen, durch den Staar beider Augen des Glücks des Wieder-<lb n="30"/> genuſſes des Heidelberger Edens wenigſtens auf unbeſtimmte Zeit<lb/> beraubt geworden.</p><lb/> <closer> <cb/> <dateline> <hi rendition="#left">Baireut den ꝛc.</hi> </dateline><lb/> <cb/> <salute> <hi rendition="#right">Eurer königlichen Hoheit<lb/> unterthänigſt gehorſamſter<lb/> J. P. F. Richter<lb n="35"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [293/0305]
gerade alle Jahr 4 Lieferungen erſcheinen. Bei mir ſelber iſt Alles bis
auf jedes Bändchen geordnet. Bei der Überſendung der erſten Lieferung
bitte ich Sie um das Honorar, bei den anderen Lieferungen mögen Sie
das Honorar nach dem Abdruck bezahlen. Im Ganzen bitte ich Sie um
15 Freiexemplare. Für die Privilegien für den Nachdruck will ich, ſo viel 5
ich kann, ſorgen.
Die Hand meiner Tochter gilt für meine eigene. — Leben Sie wohl,
theurer und geachteter Mann.
Jean Paul Fr. Richter
505. An Großherzog Ludwig von Baden. 10
[Bayreuth, Ende Okt. 1825]
Durchlauchtigſter Großherzog,
Erhabener Fürſt und Herr!
Eure königliche Hoheit geruhen ſich die Bitte eines Fremden vor-
tragen zu laſſen, der eigentlich keiner mehr iſt, ſeitdem er Heidelberg und 15
ſeine Paradieſe genoſſen. An die Huld Ihrer königlichen Hoheit, vor
welcher die Reize der Wiſſenſchaften wie die der Gegenden blühen,
wende ich mich mit einer unterthänigſten Bitte, deren Erhörung allein
den Lohn einer vierzigjährigen literariſchen Anſtrengung ſichern kann.
In der künftigen Oſtermeſſe 1826 will ich meine ſämmtlichen Werke 20
von 60 Bänden — die Früchte des Jünglings, des Mannes, des Alters
— herausgeben, wenn kein Nachtfroſt eines Nachdrucks die ganze, von
mehreren Deutſchen erwartete Ärnte vernichtet. Blos die ſchirmende
Hand Ihrer königlichen Hoheit kann durch ein Privilegium gegen den
Nachdruck mir und meiner Nachkommenſchaft eine ſchönere Zukunft 25
gewähren und zuſichern.
Möge unter die vielen Glücklichen, die Eure königliche Hoheit
gemacht haben, auch gegenwärtiger Verfaſſer gehören, der nie eine
Zeile gegen Religion geſchrieben, und welcher, wenn es nicht zu kühn iſt
es anzuführen, durch den Staar beider Augen des Glücks des Wieder- 30
genuſſes des Heidelberger Edens wenigſtens auf unbeſtimmte Zeit
beraubt geworden.
Baireut den ꝛc.
Eurer königlichen Hoheit
unterthänigſt gehorſamſter
J. P. F. Richter 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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