Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.muß ich diplomatisch-genau und weitläuftig -- wenigstens für die -- Und so leben Sie denn recht wohl! 475. An Cotta.5 [Von Karoline Richter]Verehrter Herr Geheime Hofrath! Unter dem Schutz eines Ihnen bekannten Mannes und Freundes, darf wohl Der Hoforgelbauer Uthe in Dresden, mein Schwager, wünschte von Ew. Hoch- Unter den Versichrungen, größter Hochachtung [Spaltenumbruch]Baireuth [Von Jean Paul eigenhändig]25den 28ten Februar 1825 [Spaltenumbruch] Ew. Hochwohlgeb. ergebenste Caroline Richter geb. Mayer Nachschrift. Mein hochgeschätzter Herr Hofrath! Wie lange brachte uns Feder Ihr alter Jean Paul Fr. Richter muß ich diplomatiſch-genau und weitläuftig — wenigſtens für die — Und ſo leben Sie denn recht wohl! 475. An Cotta.5 [Von Karoline Richter]Verehrter Herr Geheime Hofrath! Unter dem Schutz eines Ihnen bekannten Mannes und Freundes, darf wohl Der Hoforgelbauer Uthe in Dresden, mein Schwager, wünſchte von Ew. Hoch- Unter den Verſichrungen, größter Hochachtung [Spaltenumbruch]Baireuth [Von Jean Paul eigenhändig]25den 28ten Februar 1825 [Spaltenumbruch] Ew. Hochwohlgeb. ergebenſte Caroline Richter geb. Mayer Nachſchrift. Mein hochgeſchätzter Herr Hofrath! Wie lange brachte uns Feder Ihr alter Jean Paul Fr. Richter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0291" n="279"/> muß ich diplomatiſch-genau und weitläuftig — wenigſtens für die<lb/> Freunde meiner geiſtigen Biographie — nämlich im wörtlichen Abdruck<lb/> meiner Rezenſionen ſein. —</p><lb/> <p>— Und ſo leben Sie denn recht wohl!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>475. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi><lb n="5"/> </head> <note type="editorial">[Von Karoline Richter]</note><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Verehrter Herr Geheime Hofrath!</hi> </salute><lb/> <p>Unter dem Schutz eines Ihnen bekannten Mannes und Freundes, darf wohl<lb/> deſſen Gattin eine Frage an Sie, ſich erlauben. Mein Mann, Jean Paul Richter<lb/> nemlich, leidet jetzt ſo ſehr an den Augen, daß die Seinigen ihm die Mühe des<lb n="10"/> Schreibens ſo ſehr als möglich erſparen müſſen — und doch hat die Angelegenheit<lb/> eines Dritten ihn kürzlich aufgefodert Sich bei Ihnen um etwas zu befragen.</p><lb/> <p>Der Hoforgelbauer <hi rendition="#aq">Uthe</hi> in <hi rendition="#aq">Dresden,</hi> mein Schwager, wünſchte von Ew. Hoch-<lb/> wohlgebohren, baldige Reſolution wegen des Antrags zu wiſſen, der gegenſeitig<lb/> von Ihnen eingeleitet worden iſt, weil er kürzlich mehrere Auffoderungen zu<lb n="15"/> Errichtung einer Dampfmaſchine, unter andern von einer auswärtigen Regierung<lb/> erhalten hat, die ihn zu einer endlichen Entſcheidung zwingen. Sollte nun ein<lb/> Verhältnis zu Ihnen, noch in Ihrem Plane liegen, ſo bittet derſelbe angelegent-<lb/> lichſt, um Ew. Hochwohlgeb. Mittheilungen deshalb, weil er eine Anſtellung in<lb/> Süddeutſchland allen Anderen vorzuziehen ſcheint.<lb n="20"/> </p> <p>Unter den Verſichrungen, größter Hochachtung</p><lb/> <cb/> <closer> <dateline><hi rendition="#left">Baireuth</hi><lb/> den 28ten <hi rendition="#aq">Februar</hi> 1825</dateline><lb/> <cb/> <salute> <hi rendition="#right">Ew. Hochwohlgeb. ergebenſte<lb/><hi rendition="#aq">Caroline Richter</hi><lb/> geb. <hi rendition="#aq">Mayer</hi></hi> </salute> </closer><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">[Von Jean Paul eigenhändig]</hi> </hi> </note> <lb n="25"/> <note type="editorial"> <hi rendition="#c">Nachſchrift.</hi> </note><lb/> <postscript> <p>Mein hochgeſchätzter Herr Hofrath! Wie lange brachte uns Feder<lb/> und Preſſe nicht zuſammen, wenn wir auch ſonſt ungeſchieden blieben! —<lb/> Der graue Staar meines linken Auges, der auch das rechte verführen<lb/> will — aber vorher im Frühling fortgeſchickt wird — hinderte mich die<lb n="30"/> Neujahrkarte des Morgenblattes auszutheilen, wie ich doch jährlich<lb/> gethan. An meinem Werke über die Unſterblichkeit konnt’ ich erſt ⅔<lb/> vollenden. Um doch etwas wenn auch leichtes zu thun, gab ich dem guten<lb/> Max in Breslau die Sammlung meiner ſchon <hi rendition="#g">gedruckten</hi> Rezen-<lb/> ſionen und Vorreden, nebſt einigen neuen Zuſätzen. — Die erſte Bitte<lb n="35"/> meiner Frau werden Sie ſchon gütig erfüllen. Leben Sie froh!</p> </postscript><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr alter<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [279/0291]
muß ich diplomatiſch-genau und weitläuftig — wenigſtens für die
Freunde meiner geiſtigen Biographie — nämlich im wörtlichen Abdruck
meiner Rezenſionen ſein. —
— Und ſo leben Sie denn recht wohl!
475. An Cotta. 5
Verehrter Herr Geheime Hofrath!
Unter dem Schutz eines Ihnen bekannten Mannes und Freundes, darf wohl
deſſen Gattin eine Frage an Sie, ſich erlauben. Mein Mann, Jean Paul Richter
nemlich, leidet jetzt ſo ſehr an den Augen, daß die Seinigen ihm die Mühe des 10
Schreibens ſo ſehr als möglich erſparen müſſen — und doch hat die Angelegenheit
eines Dritten ihn kürzlich aufgefodert Sich bei Ihnen um etwas zu befragen.
Der Hoforgelbauer Uthe in Dresden, mein Schwager, wünſchte von Ew. Hoch-
wohlgebohren, baldige Reſolution wegen des Antrags zu wiſſen, der gegenſeitig
von Ihnen eingeleitet worden iſt, weil er kürzlich mehrere Auffoderungen zu 15
Errichtung einer Dampfmaſchine, unter andern von einer auswärtigen Regierung
erhalten hat, die ihn zu einer endlichen Entſcheidung zwingen. Sollte nun ein
Verhältnis zu Ihnen, noch in Ihrem Plane liegen, ſo bittet derſelbe angelegent-
lichſt, um Ew. Hochwohlgeb. Mittheilungen deshalb, weil er eine Anſtellung in
Süddeutſchland allen Anderen vorzuziehen ſcheint. 20
Unter den Verſichrungen, größter Hochachtung
Baireuth
den 28ten Februar 1825
Ew. Hochwohlgeb. ergebenſte
Caroline Richter
geb. Mayer
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Mein hochgeſchätzter Herr Hofrath! Wie lange brachte uns Feder
und Preſſe nicht zuſammen, wenn wir auch ſonſt ungeſchieden blieben! —
Der graue Staar meines linken Auges, der auch das rechte verführen
will — aber vorher im Frühling fortgeſchickt wird — hinderte mich die 30
Neujahrkarte des Morgenblattes auszutheilen, wie ich doch jährlich
gethan. An meinem Werke über die Unſterblichkeit konnt’ ich erſt ⅔
vollenden. Um doch etwas wenn auch leichtes zu thun, gab ich dem guten
Max in Breslau die Sammlung meiner ſchon gedruckten Rezen-
ſionen und Vorreden, nebſt einigen neuen Zuſätzen. — Die erſte Bitte 35
meiner Frau werden Sie ſchon gütig erfüllen. Leben Sie froh!
Ihr alter
Jean Paul Fr. Richter
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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