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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.

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469. An Adelheid Mützel in Nürnberg.
[Kopie]

Ihr von der Handschrift an bis zu den Gedanken schöner Brief --
Ihre süßen Bienengaben -- Möge nur die Biene bald durch Baireuth
nach schönern Blumen fliegen als sie in Nürnberg verläßt -- Güter-5
gemeinschaft des Briefs --

470. An Dr. Georg Friedrich Pfeiffer in Nürnberg.
[Kopie]

Meine Augenkrücken, Lampen, Dochte, Brillen, bekam ich nach so
viel Fristen als hätt' ich sie bei dem R[eichs] K[ammer] Gericht bestellt.10

471. An Emanuel.

Guten Morgen, mein guter Emanuel und sehr geplagter Charge
d'affaires
von vielen Leuten! Hier eine Kapsel Briefe, die noch den Weg
zu Otto zu machen hat. Wollen Sie nun noch viele hundert vorher-15
gehende lesen: so sollen sie allmählig einfliegen und Sie brauchen diesen
Brieftauben nur zu pfeifen. -- Reiset noch vor Ihnen jemand nach
München, der einen Auftrag so gut und schnell und halb so gern besorgt
wie Sie: so bitt ich Sie um seine Adresse.

R.20

Diese Post blieb gestern wegen schlechten Wetters aus.

472. An Adelheid Mützel in Nürnberg.
[Von Karoline Richter]

Den herzlichsten Dank beste Adelheid für den lieben Brief und die gütige Be-
sorgung. Die Lampe ist so gut daß der Vater sie wie ich glaube behält. Jetzt hoffe25
ich werden wir Plagegeister Sie nicht so bald heimsuchen, ob nie mehr ist was
andres, wer so freundlich und pünktlich Bitten erfüllt den [!] glaubt man ordent-
lich einen Gefallen damit zu thun, und macht sie daher leichter.

Daß Erlangen Ihr Wohnort wird freut mich sehr, so sind Sie uns doch ein
Bischen näher und können Ferienreisen nach Baireut machen; aber nicht blos aus30
Eigennutz, Ihrer selbst willen freut es mich daß Sie in die Stadt kommen, die auf
mich ich weiß nicht weßhalb immer einen sehr angenehmen Eindruck machte. Es
ist ein so freundlicher reinlicher Ort, die breiten überall ins Freie gehenden
Straßen machen ihn so licht. Auch glaube ich fehlt es nicht an angenehmen Um-
gang, die junge Doktor Kapp wäre gewiß einer für Sie, es soll eine sehr in-35

469. An Adelheid Mützel in Nürnberg.
[Kopie]

Ihr von der Handſchrift an bis zu den Gedanken ſchöner Brief —
Ihre ſüßen Bienengaben — Möge nur die Biene bald durch Baireuth
nach ſchönern Blumen fliegen als ſie in Nürnberg verläßt — Güter-5
gemeinſchaft des Briefs —

470. An Dr. Georg Friedrich Pfeiffer in Nürnberg.
[Kopie]

Meine Augenkrücken, Lampen, Dochte, Brillen, bekam ich nach ſo
viel Friſten als hätt’ ich ſie bei dem R[eichs] K[ammer] Gericht beſtellt.10

471. An Emanuel.

Guten Morgen, mein guter Emanuel und ſehr geplagter Chargé
d’affaires
von vielen Leuten! Hier eine Kapſel Briefe, die noch den Weg
zu Otto zu machen hat. Wollen Sie nun noch viele hundert vorher-15
gehende leſen: ſo ſollen ſie allmählig einfliegen und Sie brauchen dieſen
Brieftauben nur zu pfeifen. — Reiſet noch vor Ihnen jemand nach
München, der einen Auftrag ſo gut und ſchnell und halb ſo gern beſorgt
wie Sie: ſo bitt ich Sie um ſeine Adreſſe.

R.20

Dieſe Poſt blieb geſtern wegen ſchlechten Wetters aus.

472. An Adelheid Mützel in Nürnberg.
[Von Karoline Richter]

Den herzlichſten Dank beſte Adelheid für den lieben Brief und die gütige Be-
ſorgung. Die Lampe iſt ſo gut daß der Vater ſie wie ich glaube behält. Jetzt hoffe25
ich werden wir Plagegeiſter Sie nicht ſo bald heimſuchen, ob nie mehr iſt was
andres, wer ſo freundlich und pünktlich Bitten erfüllt den [!] glaubt man ordent-
lich einen Gefallen damit zu thun, und macht ſie daher leichter.

Daß Erlangen Ihr Wohnort wird freut mich ſehr, ſo ſind Sie uns doch ein
Bischen näher und können Ferienreiſen nach Baireut machen; aber nicht blos aus30
Eigennutz, Ihrer ſelbſt willen freut es mich daß Sie in die Stadt kommen, die auf
mich ich weiß nicht weßhalb immer einen ſehr angenehmen Eindruck machte. Es
iſt ein ſo freundlicher reinlicher Ort, die breiten überall ins Freie gehenden
Straßen machen ihn ſo licht. Auch glaube ich fehlt es nicht an angenehmen Um-
gang, die junge Doktor Kapp wäre gewiß einer für Sie, es ſoll eine ſehr in-35

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[277/0289] 469. An Adelheid Mützel in Nürnberg. [Bayreuth, 17. Jan. 1825] Ihr von der Handſchrift an bis zu den Gedanken ſchöner Brief — Ihre ſüßen Bienengaben — Möge nur die Biene bald durch Baireuth nach ſchönern Blumen fliegen als ſie in Nürnberg verläßt — Güter- 5 gemeinſchaft des Briefs — 470. An Dr. Georg Friedrich Pfeiffer in Nürnberg. [Bayreuth, 17. Jan. 1825] Meine Augenkrücken, Lampen, Dochte, Brillen, bekam ich nach ſo viel Friſten als hätt’ ich ſie bei dem R[eichs] K[ammer] Gericht beſtellt. 10 471. An Emanuel. [Bayreuth, 4. Febr. 1825] Guten Morgen, mein guter Emanuel und ſehr geplagter Chargé d’affaires von vielen Leuten! Hier eine Kapſel Briefe, die noch den Weg zu Otto zu machen hat. Wollen Sie nun noch viele hundert vorher- 15 gehende leſen: ſo ſollen ſie allmählig einfliegen und Sie brauchen dieſen Brieftauben nur zu pfeifen. — Reiſet noch vor Ihnen jemand nach München, der einen Auftrag ſo gut und ſchnell und halb ſo gern beſorgt wie Sie: ſo bitt ich Sie um ſeine Adreſſe. R. 20 Dieſe Poſt blieb geſtern wegen ſchlechten Wetters aus. 472. An Adelheid Mützel in Nürnberg. Baireut den 6ten Febr. 1825 Den herzlichſten Dank beſte Adelheid für den lieben Brief und die gütige Be- ſorgung. Die Lampe iſt ſo gut daß der Vater ſie wie ich glaube behält. Jetzt hoffe 25 ich werden wir Plagegeiſter Sie nicht ſo bald heimſuchen, ob nie mehr iſt was andres, wer ſo freundlich und pünktlich Bitten erfüllt den [!] glaubt man ordent- lich einen Gefallen damit zu thun, und macht ſie daher leichter. Daß Erlangen Ihr Wohnort wird freut mich ſehr, ſo ſind Sie uns doch ein Bischen näher und können Ferienreiſen nach Baireut machen; aber nicht blos aus 30 Eigennutz, Ihrer ſelbſt willen freut es mich daß Sie in die Stadt kommen, die auf mich ich weiß nicht weßhalb immer einen ſehr angenehmen Eindruck machte. Es iſt ein ſo freundlicher reinlicher Ort, die breiten überall ins Freie gehenden Straßen machen ihn ſo licht. Auch glaube ich fehlt es nicht an angenehmen Um- gang, die junge Doktor Kapp wäre gewiß einer für Sie, es ſoll eine ſehr in- 35

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:22:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:22:18Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/289>, abgerufen am 22.11.2024.