offen... Thibaut -- Nur kein Wann und kein Bald kann ich sagen. Die Schwierigkeit, aus einer größern Arbeit herauszugehen an eine kleinere, aber darum gerade mühsamere, vergrößert sich bei mir täglich; daher ich Zeitschriften wenig geben kann... Held könnte Ihr Historiograph der hiesigen Tonkunst werden, wenn nicht diese am meisten durch Vergessen5 gewänne. Vielleicht gibt er Ihnen Anderes... möge Ihnen die Muse der Tonkunst und jede andere das Leben verschönern.
421. An Frau?
[Konzept für ?]
Werthgeschätzte Frau Schreinermeisterin! Obgleich unbekannter10 Weise, aber als eine Freundin der Frau Lottodirectorin schreibe ich diese wenigen Zeilen an Sie. Die gute Frau Lottodirectorin ist nämlich sehr wegen ihrer Niederkunft besorgt und wünscht daher nichts sehn- licher als daß Sie vorher auf einige Zeit zu ihr heraufkämen. Sie selber weiß nichts davon, daß ich diese Bitte an Sie thue. Auch der Herr15 Lottodirektor weiß noch nichts davon. Aber ich bitte Sie inständig zu kommen, Sie würden eine wichtige Christenpflicht erfüllen; und im Falle, daß Sie selber nicht könnten, bitte ich Sie, daß Sie wenigstens Ihre Mamsell Tochter schickten. Gott wird Sie belohnen; und die gute Frau Lottodirectorin, welche sich so sehr in ihren Krankheits Umständen20 nach ihrer Mutter sehnet, würde Ihnen tausendmal danken.
[Spaltenumbruch]Bayreuth den 24 Februar 1824 [Spaltenumbruch]
Dero Ergebene Dienerin N. N.
422. An Buchhändler Webel in Zeitz.25
[Konzept][Bayreuth, März 1824]
Ihre fortgesetzte wiederholte Güte in der Übersendung des Wörter- buchs verdient schon die Wiederholung meines ersten Danks. Einen besondern hat Ihnen noch das Publikum für die Schnelligkeit der Voll- endung zu sagen noch außer dem andern für den Reichthum des Werks,30 die kleinste Lücken so verzeihlich macht. Ich wünsche mir blos eine schickliche Gelegenheit, einmal dieß öffentlich zu sagen.
offen... Thibaut — Nur kein Wann und kein Bald kann ich ſagen. Die Schwierigkeit, aus einer größern Arbeit herauszugehen an eine kleinere, aber darum gerade mühſamere, vergrößert ſich bei mir täglich; daher ich Zeitſchriften wenig geben kann... Held könnte Ihr Hiſtoriograph der hieſigen Tonkunſt werden, wenn nicht dieſe am meiſten durch Vergeſſen5 gewänne. Vielleicht gibt er Ihnen Anderes... möge Ihnen die Muſe der Tonkunſt und jede andere das Leben verſchönern.
421. An Frau?
[Konzept für ?]
Werthgeſchätzte Frau Schreinermeiſterin! Obgleich unbekannter10 Weiſe, aber als eine Freundin der Frau Lottodirectorin ſchreibe ich dieſe wenigen Zeilen an Sie. Die gute Frau Lottodirectorin iſt nämlich ſehr wegen ihrer Niederkunft beſorgt und wünſcht daher nichts ſehn- licher als daß Sie vorher auf einige Zeit zu ihr heraufkämen. Sie ſelber weiß nichts davon, daß ich dieſe Bitte an Sie thue. Auch der Herr15 Lottodirektor weiß noch nichts davon. Aber ich bitte Sie inſtändig zu kommen, Sie würden eine wichtige Chriſtenpflicht erfüllen; und im Falle, daß Sie ſelber nicht könnten, bitte ich Sie, daß Sie wenigſtens Ihre Mamſell Tochter ſchickten. Gott wird Sie belohnen; und die gute Frau Lottodirectorin, welche ſich ſo ſehr in ihren Krankheits Umſtänden20 nach ihrer Mutter ſehnet, würde Ihnen tauſendmal danken.
[Spaltenumbruch]Bayreuth den 24 Februar 1824 [Spaltenumbruch]
Dero Ergebene Dienerin N. N.
422. An Buchhändler Webel in Zeitz.25
[Konzept][Bayreuth, März 1824]
Ihre fortgeſetzte 〈wiederholte〉 Güte in der Überſendung des Wörter- buchs verdient ſchon die Wiederholung meines erſten Danks. Einen beſondern hat Ihnen noch das Publikum für die Schnelligkeit der Voll- endung zu ſagen noch außer dem andern für den Reichthum des Werks,30 die kleinſte Lücken ſo verzeihlich macht. Ich wünſche mir blos eine ſchickliche Gelegenheit, einmal dieß öffentlich zu ſagen.
<TEI><text><body><divtype="letter"n="1"><p><pbfacs="#f0263"n="251"/>
offen... <hirendition="#aq">Thibaut</hi>— Nur kein Wann und kein Bald kann ich ſagen. Die<lb/>
Schwierigkeit, aus einer größern Arbeit herauszugehen an eine kleinere,<lb/>
aber darum gerade mühſamere, vergrößert ſich bei mir täglich; daher<lb/>
ich Zeitſchriften wenig geben kann... <hirendition="#aq">Held</hi> könnte Ihr Hiſtoriograph der<lb/>
hieſigen Tonkunſt werden, wenn nicht dieſe am meiſten durch Vergeſſen<lbn="5"/>
gewänne. Vielleicht gibt er Ihnen Anderes... möge Ihnen die Muſe<lb/>
der Tonkunſt und jede andere das Leben verſchönern.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>421. An <hirendition="#g">Frau?</hi></head><lb/><notetype="editorial">[Konzept für ?]</note><lb/><p>Werthgeſchätzte Frau Schreinermeiſterin! Obgleich unbekannter<lbn="10"/>
Weiſe, aber als eine Freundin der Frau Lottodirectorin ſchreibe ich<lb/>
dieſe wenigen Zeilen an Sie. Die gute Frau Lottodirectorin iſt nämlich<lb/>ſehr wegen ihrer Niederkunft beſorgt und wünſcht daher nichts ſehn-<lb/>
licher als daß Sie vorher auf einige Zeit zu ihr heraufkämen. Sie ſelber<lb/>
weiß nichts davon, daß ich dieſe Bitte an Sie thue. Auch der Herr<lbn="15"/>
Lottodirektor weiß noch nichts davon. Aber ich bitte Sie inſtändig zu<lb/>
kommen, Sie würden eine wichtige Chriſtenpflicht erfüllen; und im Falle,<lb/>
daß Sie ſelber nicht könnten, bitte ich Sie, daß Sie wenigſtens Ihre<lb/>
Mamſell Tochter ſchickten. Gott wird Sie belohnen; und die gute<lb/>
Frau Lottodirectorin, welche ſich ſo ſehr in ihren Krankheits Umſtänden<lbn="20"/>
nach ihrer Mutter ſehnet, würde Ihnen tauſendmal danken.</p><lb/><closer><cb/><dateline><hirendition="#left">Bayreuth den 24 Februar<lb/>
1824</hi></dateline><lb/><cb/><salute><hirendition="#right">Dero<lb/>
Ergebene Dienerin<lb/>
N. N.</hi></salute></closer></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>422. An <hirendition="#g">Buchhändler Webel in Zeitz.</hi><lbn="25"/></head><notetype="editorial">[Konzept]</note><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, März 1824]</hi></dateline><lb/><p>Ihre fortgeſetzte 〈wiederholte〉 Güte in der Überſendung des Wörter-<lb/>
buchs verdient ſchon die Wiederholung meines erſten Danks. Einen<lb/>
beſondern hat Ihnen noch das Publikum für die Schnelligkeit der Voll-<lb/>
endung zu ſagen noch außer dem andern für den Reichthum des Werks,<lbn="30"/>
die kleinſte Lücken ſo verzeihlich macht. Ich wünſche mir blos eine<lb/>ſchickliche Gelegenheit, einmal dieß öffentlich zu ſagen.</p></div><lb/></body></text></TEI>
[251/0263]
offen... Thibaut — Nur kein Wann und kein Bald kann ich ſagen. Die
Schwierigkeit, aus einer größern Arbeit herauszugehen an eine kleinere,
aber darum gerade mühſamere, vergrößert ſich bei mir täglich; daher
ich Zeitſchriften wenig geben kann... Held könnte Ihr Hiſtoriograph der
hieſigen Tonkunſt werden, wenn nicht dieſe am meiſten durch Vergeſſen 5
gewänne. Vielleicht gibt er Ihnen Anderes... möge Ihnen die Muſe
der Tonkunſt und jede andere das Leben verſchönern.
421. An Frau?
Werthgeſchätzte Frau Schreinermeiſterin! Obgleich unbekannter 10
Weiſe, aber als eine Freundin der Frau Lottodirectorin ſchreibe ich
dieſe wenigen Zeilen an Sie. Die gute Frau Lottodirectorin iſt nämlich
ſehr wegen ihrer Niederkunft beſorgt und wünſcht daher nichts ſehn-
licher als daß Sie vorher auf einige Zeit zu ihr heraufkämen. Sie ſelber
weiß nichts davon, daß ich dieſe Bitte an Sie thue. Auch der Herr 15
Lottodirektor weiß noch nichts davon. Aber ich bitte Sie inſtändig zu
kommen, Sie würden eine wichtige Chriſtenpflicht erfüllen; und im Falle,
daß Sie ſelber nicht könnten, bitte ich Sie, daß Sie wenigſtens Ihre
Mamſell Tochter ſchickten. Gott wird Sie belohnen; und die gute
Frau Lottodirectorin, welche ſich ſo ſehr in ihren Krankheits Umſtänden 20
nach ihrer Mutter ſehnet, würde Ihnen tauſendmal danken.
Bayreuth den 24 Februar
1824
Dero
Ergebene Dienerin
N. N.
422. An Buchhändler Webel in Zeitz. 25
[Bayreuth, März 1824]
Ihre fortgeſetzte 〈wiederholte〉 Güte in der Überſendung des Wörter-
buchs verdient ſchon die Wiederholung meines erſten Danks. Einen
beſondern hat Ihnen noch das Publikum für die Schnelligkeit der Voll-
endung zu ſagen noch außer dem andern für den Reichthum des Werks, 30
die kleinſte Lücken ſo verzeihlich macht. Ich wünſche mir blos eine
ſchickliche Gelegenheit, einmal dieß öffentlich zu ſagen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/263>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.