Ihrer Gattin an; und ich freue mich, daß beides so bald und so glück- lich eingetroffen. Unter den Geschäften und Freuden haben Sie mir die Blechkapsel, worin das Blättchen war, zurück zu senden vergessen, und ich bitte darum.
R.5
*402. An Joseph Max in Breslau.
Baireut d. 28ten Okt. 1823
Ihre mich immer erfreuenden Briefe möcht' ich gern mit Ja be- lohnen, wenn ich nur könnte. Herzlich hab' ich Sie als Mensch und als Geschäftmann liebgewonnen; es fehlt daher uns beiden nichts -- als10 an Manuskript. Jetzo arbeit' ich an meiner "Selina oder über die Unsterblichkeit" und Gott gebe, daß sie -- ungeachtet, oder vielmehr wegen so vieljähriger Vorarbeiten -- zu Johannis 1824 erscheint. Erst dann fang' ich ein sehr großes Werk von mehren Bändchen an, das vielleicht oder wahrscheinlich sich in Breslau typographisch ver-15 körpert, das aber auch viele Schöpfungtage braucht. Freilich könnt' ich während dieser Verlag-Pausen die Sammlung der Rezensionen etc. geben; aber auch diese kostet, zumal bei einigen Zusätzen, Zeit.
Mögen Sie für den Katzenberger nicht nur durch bloßes Aner- kennen Ihres Aufwandes, sondern auch durch Vergüten desselben belohnt20 werden!
Der liebenswürdige kindliche P[ohl] kann Ihnen allerlei von seinem frohen Abende bei mir erzählen.
Mit wahrer Liebe etc.
403. An Richard Groote in Frankfurt a. M.25
[Kopie][Bayreuth, 31. Okt. 1823]
Weinproben 3 Bouteillen Graves, 1 Serons, 1 Sauterne, 1 Piccar- don, von dem Emballage-Holz aber so wenig als möglich, weil das Mauthamt das Holz unter die ausländischen Flüßigkeiten rechnet... verleiht die Gelindigkeit der Witterung meinen Nerven viele Trank-30 privilegien.
404. An Professor Mehmel in Erlangen.
Baireut d. 31. Okt. 1823
Höchstgeschätzter Herr Hofrath! Der Überbringer, mein Neffe, ist der zweite Repräsentant, durch welchen mein Bruder, der Unterauf-35
16 Jean Paul Briefe. VIII.
Ihrer Gattin an; und ich freue mich, daß beides ſo bald und ſo glück- lich eingetroffen. Unter den Geſchäften und Freuden haben Sie mir die Blechkapſel, worin das Blättchen war, zurück zu ſenden vergeſſen, und ich bitte darum.
R.5
*402. An Joſeph Max in Breslau.
Baireut d. 28ten Okt. 1823
Ihre mich immer erfreuenden Briefe möcht’ ich gern mit Ja be- lohnen, wenn ich nur könnte. Herzlich hab’ ich Sie als Menſch und als Geſchäftmann liebgewonnen; es fehlt daher uns beiden nichts — als10 an Manuſkript. Jetzo arbeit’ ich an meiner „Selina oder über die Unſterblichkeit“ und Gott gebe, daß ſie — ungeachtet, oder vielmehr wegen ſo vieljähriger Vorarbeiten — zu Johannis 1824 erſcheint. Erſt dann fang’ ich ein ſehr großes Werk von mehren Bändchen an, das vielleicht oder wahrſcheinlich ſich in Breslau typographiſch ver-15 körpert, das aber auch viele Schöpfungtage braucht. Freilich könnt’ ich während dieſer Verlag-Pauſen die Sammlung der Rezenſionen ꝛc. geben; aber auch dieſe koſtet, zumal bei einigen Zuſätzen, Zeit.
Mögen Sie für den Katzenberger nicht nur durch bloßes Aner- kennen Ihres Aufwandes, ſondern auch durch Vergüten deſſelben belohnt20 werden!
Der liebenswürdige kindliche P[ohl] kann Ihnen allerlei von ſeinem frohen Abende bei mir erzählen.
Mit wahrer Liebe ꝛc.
403. An Richard Groote in Frankfurt a. M.25
[Kopie][Bayreuth, 31. Okt. 1823]
Weinproben 3 Bouteillen Graves, 1 Serons, 1 Sauterne, 1 Piccar- don, von dem Emballage-Holz aber ſo wenig als möglich, weil das Mauthamt das Holz unter die ausländiſchen Flüßigkeiten rechnet... verleiht die Gelindigkeit der Witterung meinen Nerven viele Trank-30 privilegien.
404. An Profeſſor Mehmel in Erlangen.
Baireut d. 31. Okt. 1823
Höchſtgeſchätzter Herr Hofrath! Der Überbringer, mein Neffe, iſt der zweite Repräſentant, durch welchen mein Bruder, der Unterauf-35
16 Jean Paul Briefe. VIII.
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Ihrer Gattin an; und ich freue mich, daß beides ſo bald und ſo glück-
lich eingetroffen. Unter den Geſchäften und Freuden haben Sie mir
die Blechkapſel, worin das Blättchen war, zurück zu ſenden vergeſſen,
und ich bitte darum.
R. 5
*402. An Joſeph Max in Breslau.
Baireut d. 28ten Okt. 1823
Ihre mich immer erfreuenden Briefe möcht’ ich gern mit Ja be-
lohnen, wenn ich nur könnte. Herzlich hab’ ich Sie als Menſch und als
Geſchäftmann liebgewonnen; es fehlt daher uns beiden nichts — als 10
an Manuſkript. Jetzo arbeit’ ich an meiner „Selina oder über die
Unſterblichkeit“ und Gott gebe, daß ſie — ungeachtet, oder vielmehr
wegen ſo vieljähriger Vorarbeiten — zu Johannis 1824 erſcheint.
Erſt dann fang’ ich ein ſehr großes Werk von mehren Bändchen an,
das vielleicht oder wahrſcheinlich ſich in Breslau typographiſch ver- 15
körpert, das aber auch viele Schöpfungtage braucht. Freilich könnt’
ich während dieſer Verlag-Pauſen die Sammlung der Rezenſionen ꝛc.
geben; aber auch dieſe koſtet, zumal bei einigen Zuſätzen, Zeit.
Mögen Sie für den Katzenberger nicht nur durch bloßes Aner-
kennen Ihres Aufwandes, ſondern auch durch Vergüten deſſelben belohnt 20
werden!
Der liebenswürdige kindliche P[ohl] kann Ihnen allerlei von ſeinem
frohen Abende bei mir erzählen.
Mit wahrer Liebe ꝛc.
403. An Richard Groote in Frankfurt a. M. 25
[Bayreuth, 31. Okt. 1823]
Weinproben 3 Bouteillen Graves, 1 Serons, 1 Sauterne, 1 Piccar-
don, von dem Emballage-Holz aber ſo wenig als möglich, weil das
Mauthamt das Holz unter die ausländiſchen Flüßigkeiten rechnet...
verleiht die Gelindigkeit der Witterung meinen Nerven viele Trank- 30
privilegien.
404. An Profeſſor Mehmel in Erlangen.
Baireut d. 31. Okt. 1823
Höchſtgeſchätzter Herr Hofrath! Der Überbringer, mein Neffe, iſt
der zweite Repräſentant, durch welchen mein Bruder, der Unterauf- 35
16 Jean Paul Briefe. VIII.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/250>, abgerufen am 16.02.2025.
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