der Vorschule abgesetzt sind; in welchem Falle ich dann nach unserer Übereinkunft (vid. meinen Brief vom 22. Dec. 1811 und den andern vom 10. Jul. 1812) für jeden Druckbogen noch 1 Ld'or nachgezahlt erhalte. Verzeihen Sie meine Geld-Vorrechnungen; Sie wissen, ich zögere oft Jahre damit.5
-- Zur Ostermesse wird mich meine Arbeitsamkeit an meinem großen komischen Roman schwerlich etwas geben lassen.
Die Druckfehler des Aufsatzes im Damenkalender bitt ich im Morgenblatte anzeigen zu lassen. Sie zerdrucken und zerdrücken den Sinn zu sehr. Mit unveränderlicher Liebe und Hochachtung10
Ihr J. P. F. Richter
106. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Nov. 1815]15
Guten Morgen, mein Emanuel! Für den Hasen dank' ich recht sehr; ich feiere an ihm, wenn ich ihn esse, ordentlich ein Stückchen eignen Geburttages. -- Aber für die andern Geschenke, die jährlich noch stärker wachsen, als die drittelswüchsigen Empfänger selber, weiß ich wahrlich keine Dankworte zu finden, zumal wenn ich die Zahl derer bedenke, deren Geburttage wie, ja als jüdische Feste Ihren20 Kalender durchziehen. So mög' Ihnen denn der Himmel danken.
107. An Otto.
[Bayreuth, Mitte Nov. 1815?]
Guten Morgen, ewig lange Ungesehener! Ich will dich daher diese Woche ordentlich auf einen Abend bitten. -- Schicke mir mit25 den Briefen etwa abends die Antworten auf meine Fragen: zahlte mir Mohr nicht vielleicht weniger Honorar als ausgemacht war? -- Die Levana wurde 1814 gedruckt, die Vorschule 1813 (von der ich einen schönen österreichischen Nachdruck von 1815 zu 2 fl. gesehen. Alles Meinige wird jetzo dort wieder gedruckt). -- Leider hat der30 mit Geschäften ringende Cotta mir einen Augspurg[ischen] Wechsel in 24 fl. Fuß geschickt; weißt du etwa jemand, der ihn besser annimmt als Enzel? -- Den Kameralkorrespondenten hast du noch. Halte alle solche Erinnerungen nur für Vorbauungen gegen die Magd. -- Willst du das starke Druckfehler-Verzeichnis der Herbstblumine?35
der Vorschule abgeſetzt ſind; in welchem Falle ich dann nach unſerer Übereinkunft (vid. meinen Brief vom 22. Dec. 1811 und den andern vom 10. Jul. 1812) für jeden Druckbogen noch 1 Ld’or nachgezahlt erhalte. Verzeihen Sie meine Geld-Vorrechnungen; Sie wiſſen, ich zögere oft Jahre damit.5
— Zur Oſtermeſſe wird mich meine Arbeitſamkeit an meinem großen komiſchen Roman ſchwerlich etwas geben laſſen.
Die Druckfehler des Aufſatzes im Damenkalender bitt ich im Morgenblatte anzeigen zu laſſen. Sie zerdrucken und zerdrücken den Sinn zu ſehr. Mit unveränderlicher Liebe und Hochachtung10
Ihr J. P. F. Richter
106. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Nov. 1815]15
Guten Morgen, mein Emanuel! Für den Haſen dank’ ich recht ſehr; ich feiere an ihm, wenn ich ihn eſſe, ordentlich ein Stückchen eignen Geburttages. — Aber für die andern Geſchenke, die jährlich noch ſtärker wachſen, als die drittelswüchſigen Empfänger ſelber, weiß ich wahrlich keine Dankworte zu finden, zumal wenn ich die Zahl derer bedenke, deren Geburttage wie, ja als jüdiſche Feſte Ihren20 Kalender durchziehen. So mög’ Ihnen denn der Himmel danken.
107. An Otto.
[Bayreuth, Mitte Nov. 1815?]
Guten Morgen, ewig lange Ungeſehener! Ich will dich daher dieſe Woche ordentlich auf einen Abend bitten. — Schicke mir mit25 den Briefen etwa abends die Antworten auf meine Fragen: zahlte mir Mohr nicht vielleicht weniger Honorar als ausgemacht war? — Die Levana wurde 1814 gedruckt, die Vorſchule 1813 (von der ich einen ſchönen öſterreichiſchen Nachdruck von 1815 zu 2 fl. geſehen. Alles Meinige wird jetzo dort wieder gedruckt). — Leider hat der30 mit Geſchäften ringende Cotta mir einen Augſpurg[iſchen] Wechſel in 24 fl. Fuß geſchickt; weißt du etwa jemand, der ihn beſſer annimmt als Enzel? — Den Kameralkorreſpondenten haſt du noch. Halte alle ſolche Erinnerungen nur für Vorbauungen gegen die Magd. — Willſt du das ſtarke Druckfehler-Verzeichnis der Herbſtblumine?35
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der Vorschule abgeſetzt ſind; in welchem Falle ich dann nach
unſerer Übereinkunft (vid. meinen Brief vom 22. Dec. 1811 und
den andern vom 10. Jul. 1812) für jeden Druckbogen noch 1 Ld’or
nachgezahlt erhalte. Verzeihen Sie meine Geld-Vorrechnungen;
Sie wiſſen, ich zögere oft Jahre damit. 5
— Zur Oſtermeſſe wird mich meine Arbeitſamkeit an meinem
großen komiſchen Roman ſchwerlich etwas geben laſſen.
Die Druckfehler des Aufſatzes im Damenkalender bitt ich im
Morgenblatte anzeigen zu laſſen. Sie zerdrucken und zerdrücken
den Sinn zu ſehr. Mit unveränderlicher Liebe und Hochachtung 10
Ihr
J. P. F. Richter
106. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Nov. 1815] 15
Guten Morgen, mein Emanuel! Für den Haſen dank’ ich recht
ſehr; ich feiere an ihm, wenn ich ihn eſſe, ordentlich ein Stückchen
eignen Geburttages. — Aber für die andern Geſchenke, die jährlich
noch ſtärker wachſen, als die drittelswüchſigen Empfänger ſelber,
weiß ich wahrlich keine Dankworte zu finden, zumal wenn ich die
Zahl derer bedenke, deren Geburttage wie, ja als jüdiſche Feſte Ihren 20
Kalender durchziehen. So mög’ Ihnen denn der Himmel danken.
107. An Otto.
[Bayreuth, Mitte Nov. 1815?]
Guten Morgen, ewig lange Ungeſehener! Ich will dich daher
dieſe Woche ordentlich auf einen Abend bitten. — Schicke mir mit 25
den Briefen etwa abends die Antworten auf meine Fragen: zahlte
mir Mohr nicht vielleicht weniger Honorar als ausgemacht war? —
Die Levana wurde 1814 gedruckt, die Vorſchule 1813 (von der ich
einen ſchönen öſterreichiſchen Nachdruck von 1815 zu 2 fl. geſehen.
Alles Meinige wird jetzo dort wieder gedruckt). — Leider hat der 30
mit Geſchäften ringende Cotta mir einen Augſpurg[iſchen] Wechſel
in 24 fl. Fuß geſchickt; weißt du etwa jemand, der ihn beſſer annimmt
als Enzel? — Den Kameralkorreſpondenten haſt du noch. Halte
alle ſolche Erinnerungen nur für Vorbauungen gegen die Magd. —
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/44>, abgerufen am 16.07.2024.
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