Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Fleiß und seine Kenntnisse waren dem hiesigen Gymnasium über- 587. An Friedrich u. Auguste Schlichtegroll in München. [Kopie][Bayreuth, 23. Okt. 1819]Ich danke dir für deine alte oder neue Erinnerung meiner, und Meine geliebte Auguste! Vaterdank für Muttersorge um den 588. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Okt. 1819]Guten eiligen Abend, mein Emanuel! Hier Löbichauer Sachen, Fleiß und ſeine Kenntniſſe waren dem hieſigen Gymnaſium über- 587. An Friedrich u. Auguſte Schlichtegroll in München. [Kopie][Bayreuth, 23. Okt. 1819]Ich danke dir für deine alte oder neue Erinnerung meiner, und Meine geliebte Auguſte! Vaterdank für Mutterſorge um den 588. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Okt. 1819]Guten eiligen Abend, mein Emanuel! Hier Löbichauer Sachen, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0321" n="309"/> Fleiß und ſeine Kenntniſſe waren dem hieſigen Gymnaſium über-<lb/> wachſen, und eine Verpflanzung unter eine andere Sonne oder in<lb/> ein anderes Klima kommt gerade zur rechten Zeit. Ich habe noch<lb/> den Nebenvortheil davon, daß ich im künftigen Frühjahr Ihnen<lb/> danken und erſcheinen und alſo nach <hi rendition="#aq">München</hi> kommen werde ...<lb n="5"/> So nehmen Sie denn aus den Händen eines liebenden Vaters den<lb/> Sohn in die führenden eines geiſtigen auf. Gaben halten Sie in<lb/> den Ihrigen überreichlich und er wird alle annehmen, wenn Sie<lb/> dieſe aufthun.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>587. An <hi rendition="#g">Friedrich u. Auguſte Schlichtegroll in München.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. Okt. 1819]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke dir für deine alte oder neue Erinnerung meiner, und<lb/> für die thätige Liebe, womit du ſie ausſprichſt und ausprägſt. — Habt<lb/> Dank, Ihr beide! Mein Beſtes kommt zu euch und will unter Euren<lb/> Augen noch höher reifen. Mir iſt jetzo beinah als wenn <hi rendition="#aq">Max</hi> durch<lb n="15"/> ſeine Entfernung gar nichts verlöre, ſondern nur ich. — Ich danke<lb/> für deine früheren Briefe und Gaben. Aber im Frühjahre werd’<lb/> ich, obwol auf die Gefahr, dieſe noch zu vermehren, dir für alle<lb/> mündlich danken. Ich werde dir dann als ein ganz neues Weſen<lb/> erſcheinen, über welches die Sonne des Lebens mit Stichen und<lb n="20"/> Stralen gegangen, welche faſt gegen alles verhärtet haben, nur<lb/> gegen die Liebe nicht. Und mit dieſer werd’ ich zu dir kommen und<lb/> deine finden.</p><lb/> <p>Meine geliebte Auguſte! Vaterdank für Mutterſorge um den<lb/> Sohn! Wie freudig geſichert leb’ ich nun, daß mein Kind ſo nahe<lb n="25"/> an Ihrem Hauſe — Herzen hätt’ ich beinahe geſchrieben — leben<lb/> darf. Ich kürze den Brief ab, er wird ihn ergänzen. Ich ſehne<lb/> mich nach dem Frühling, wo ich den Brief nicht nur, ſondern auch<lb/> unſere lange Entfernung ergänzen und Ihnen Herz an Herz freudig<lb/> danken darf.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>588. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. Okt. 1819]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten eiligen Abend, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier Löbichauer Sachen,<lb/> die <hi rendition="#aq">Otto</hi> noch nicht gehabt und welche recht ſicher zurück zu ſenden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [309/0321]
Fleiß und ſeine Kenntniſſe waren dem hieſigen Gymnaſium über-
wachſen, und eine Verpflanzung unter eine andere Sonne oder in
ein anderes Klima kommt gerade zur rechten Zeit. Ich habe noch
den Nebenvortheil davon, daß ich im künftigen Frühjahr Ihnen
danken und erſcheinen und alſo nach München kommen werde ... 5
So nehmen Sie denn aus den Händen eines liebenden Vaters den
Sohn in die führenden eines geiſtigen auf. Gaben halten Sie in
den Ihrigen überreichlich und er wird alle annehmen, wenn Sie
dieſe aufthun. 10
587. An Friedrich u. Auguſte Schlichtegroll in München.
[Bayreuth, 23. Okt. 1819]
Ich danke dir für deine alte oder neue Erinnerung meiner, und
für die thätige Liebe, womit du ſie ausſprichſt und ausprägſt. — Habt
Dank, Ihr beide! Mein Beſtes kommt zu euch und will unter Euren
Augen noch höher reifen. Mir iſt jetzo beinah als wenn Max durch 15
ſeine Entfernung gar nichts verlöre, ſondern nur ich. — Ich danke
für deine früheren Briefe und Gaben. Aber im Frühjahre werd’
ich, obwol auf die Gefahr, dieſe noch zu vermehren, dir für alle
mündlich danken. Ich werde dir dann als ein ganz neues Weſen
erſcheinen, über welches die Sonne des Lebens mit Stichen und 20
Stralen gegangen, welche faſt gegen alles verhärtet haben, nur
gegen die Liebe nicht. Und mit dieſer werd’ ich zu dir kommen und
deine finden.
Meine geliebte Auguſte! Vaterdank für Mutterſorge um den
Sohn! Wie freudig geſichert leb’ ich nun, daß mein Kind ſo nahe 25
an Ihrem Hauſe — Herzen hätt’ ich beinahe geſchrieben — leben
darf. Ich kürze den Brief ab, er wird ihn ergänzen. Ich ſehne
mich nach dem Frühling, wo ich den Brief nicht nur, ſondern auch
unſere lange Entfernung ergänzen und Ihnen Herz an Herz freudig
danken darf. 30
588. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. Okt. 1819]
Guten eiligen Abend, mein Emanuel! Hier Löbichauer Sachen,
die Otto noch nicht gehabt und welche recht ſicher zurück zu ſenden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |