Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.suchen, daß ich statt Ihren ganzen Streitbrief blos die wichtigsten 567. An Otto. [Bayreuth, 29. Aug. 1819]5Guten Abend, Alter! Da du schon um 6 Uhr ausgehst: so läßt N. S. Das Wetter bleibt doch gut und vergiß nicht, Herder 568. An Karoline Richter.15 Hof. d. 30ten Aug. 1819Meine Gute! Um 5 Uhr kamen wir an. Kutscher, Kutsche und 31ten Abends als ich von Otto kam, waren die 2 Begleiter mit Extra- Richter ſuchen, daß ich ſtatt Ihren ganzen Streitbrief blos die wichtigſten 567. An Otto. [Bayreuth, 29. Aug. 1819]5Guten Abend, Alter! Da du ſchon um 6 Uhr ausgehſt: ſo läßt N. S. Das Wetter bleibt doch gut und vergiß nicht, Herder 568. An Karoline Richter.15 Hof. d. 30ten Aug. 1819Meine Gute! Um 5 Uhr kamen wir an. Kutſcher, Kutſche und 31ten Abends als ich von Otto kam, waren die 2 Begleiter mit Extra- Richter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0302" n="293"/> ſuchen, daß ich ſtatt Ihren ganzen Streitbrief blos die wichtigſten<lb/> Einwürfe daraus einrücken werde.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>567. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. Aug. 1819]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Guten Abend, Alter! Da du ſchon um 6 Uhr ausgehſt: ſo läßt<lb/> mich das Einpacken nicht mehr zu dir, ſo viel ich dich auch zu fragen<lb/> habe. Doch eins kön[n]teſt du mündlich oder ſchriftlich beantworten:<lb/> wie viel Trankgeld ich etwa dem fürſtlichen Kutſcher zu geben habe.<lb/> Während meiner 12tägigen Abreiſe bringſt du ſchon das Mode-<lb/> journal durch, wovon du noch einige Stücke nachholen laſſen kannſt.<lb n="10"/> Da ich in <hi rendition="#aq">Münchberg</hi> eſſe: ſo könnte <hi rendition="#aq">Emma</hi> etwas für dich an deine<lb/> Schweſter beſorgen. — Lebet wol!</p><lb/> <p>N. S. Das Wetter bleibt doch gut und vergiß nicht, <hi rendition="#aq">Herder</hi><lb/> davon zu benachrichtigen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>568. An <hi rendition="#g">Karoline Richter.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof.</hi> d. 30<hi rendition="#sup">ten</hi> Aug. 1819</hi> </dateline><lb/> <p>Meine Gute! Um 5 Uhr kamen wir an. Kutſcher, Kutſche und<lb/> Pferde ſind ſo gut, daß ich ſie immer miethen werde. Jetzo um<lb/> 6 Uhr ſitz’ ich froh da und paſſe auf 8 oder 9 Uhr (denn früher kann<lb/> nichts kommen, ja vielleicht erſt morgen). Die Fahrt wurde durch<lb n="20"/> alle Kleinigkeiten verſchönert, und der Himmel gab die beſten dazu her.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">31<hi rendition="#sup">ten</hi></hi> </dateline><lb/> <p>Abends als ich von <hi rendition="#aq">Otto</hi> kam, waren die 2 Begleiter mit Extra-<lb/> poſtpferden. Jetzo um 6 Uhr wird nach <hi rendition="#aq">Gera</hi> gejagt, wo um 5 Uhr<lb/> entgegen gefahrne Damen warten, damit man abends um 6 Uhr<lb n="25"/> Mittags in <hi rendition="#aq">Löbigau</hi> eſſe. Der Tag wird anſtrengen. Der Reiſe-<lb/> marſchall <hi rendition="#aq">Firks</hi> iſt kein Jüngling mehr und ein rechter Mann.<lb/> — Die <hi rendition="#aq">Emma</hi> wird ihr [!] mehr geſchrieben habe[n]. — Bezahle<lb/> gleich den <hi rendition="#aq">Fantaisie-</hi> und den jetzigen Kutſcher und den Büchſeſack.<lb/> — Ich möcht[e] dir noch gern recht viele Worte der Liebe ſagen;<lb n="30"/> aber ich habe keine Zeit, ſage du ſie mir durch die <hi rendition="#aq">Bomhard.</hi> Leb<lb/> wol, geliebteſte theuerſte Seele!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [293/0302]
ſuchen, daß ich ſtatt Ihren ganzen Streitbrief blos die wichtigſten
Einwürfe daraus einrücken werde.
567. An Otto.
[Bayreuth, 29. Aug. 1819] 5
Guten Abend, Alter! Da du ſchon um 6 Uhr ausgehſt: ſo läßt
mich das Einpacken nicht mehr zu dir, ſo viel ich dich auch zu fragen
habe. Doch eins kön[n]teſt du mündlich oder ſchriftlich beantworten:
wie viel Trankgeld ich etwa dem fürſtlichen Kutſcher zu geben habe.
Während meiner 12tägigen Abreiſe bringſt du ſchon das Mode-
journal durch, wovon du noch einige Stücke nachholen laſſen kannſt. 10
Da ich in Münchberg eſſe: ſo könnte Emma etwas für dich an deine
Schweſter beſorgen. — Lebet wol!
N. S. Das Wetter bleibt doch gut und vergiß nicht, Herder
davon zu benachrichtigen.
568. An Karoline Richter. 15
Hof. d. 30ten Aug. 1819
Meine Gute! Um 5 Uhr kamen wir an. Kutſcher, Kutſche und
Pferde ſind ſo gut, daß ich ſie immer miethen werde. Jetzo um
6 Uhr ſitz’ ich froh da und paſſe auf 8 oder 9 Uhr (denn früher kann
nichts kommen, ja vielleicht erſt morgen). Die Fahrt wurde durch 20
alle Kleinigkeiten verſchönert, und der Himmel gab die beſten dazu her.
31ten
Abends als ich von Otto kam, waren die 2 Begleiter mit Extra-
poſtpferden. Jetzo um 6 Uhr wird nach Gera gejagt, wo um 5 Uhr
entgegen gefahrne Damen warten, damit man abends um 6 Uhr 25
Mittags in Löbigau eſſe. Der Tag wird anſtrengen. Der Reiſe-
marſchall Firks iſt kein Jüngling mehr und ein rechter Mann.
— Die Emma wird ihr [!] mehr geſchrieben habe[n]. — Bezahle
gleich den Fantaisie- und den jetzigen Kutſcher und den Büchſeſack.
— Ich möcht[e] dir noch gern recht viele Worte der Liebe ſagen; 30
aber ich habe keine Zeit, ſage du ſie mir durch die Bomhard. Leb
wol, geliebteſte theuerſte Seele!
Richter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |