Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.blatt, in welchem ich mich bisher zu breit gelagert, in Langem nichts Ich bitte Sie mir von Ihrem trefflichen "Beobachter", von Sehr dringend ersuch' ich Sie, mir meine bei Ihrer Ordnung so Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Besorgung meiner Briefe. Leben Sie wol und schreiben Sie bald! Ihr 20Jean Paul Fr. Richter 55. An Emanuel. [Bayreuth, 3. Mai 1815]Guten Morgen, Alter, an diesem Sonnentag! -- Sie sollten 56. An Otto.30 [Bayreuth, Mitte Mai 1815]Guten Tag, lieber Otto! Endlich ist die Vorrede -- abgeschrieben. blatt, in welchem ich mich bisher zu breit gelagert, in Langem nichts Ich bitte Sie mir von Ihrem trefflichen „Beobachter“, von Sehr dringend erſuch’ ich Sie, mir meine bei Ihrer Ordnung ſo Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Beſorgung meiner Briefe. Leben Sie wol und ſchreiben Sie bald! Ihr 20Jean Paul Fr. Richter 55. An Emanuel. [Bayreuth, 3. Mai 1815]Guten Morgen, Alter, an dieſem Sonnentag! — Sie ſollten 56. An Otto.30 [Bayreuth, Mitte Mai 1815]Guten Tag, lieber Otto! Endlich iſt die Vorrede — abgeſchrieben. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0027" n="22"/> blatt, in welchem ich mich bisher zu breit gelagert, in Langem nichts<lb/> von mir zu beſorgen hat.</p><lb/> <p>Ich bitte Sie mir von Ihrem trefflichen „<hi rendition="#g">Beobachter</hi>“, von<lb/> welchem ich ungeachtet ſeines doppelten Daſeins allhier doch meinen<lb/> Traum über den 18<hi rendition="#sup">ten</hi> Oktober nicht erhalten kann, dieſen für Geld<lb n="5"/> und gute Worte zu ſchicken.</p><lb/> <p>Sehr dringend erſuch’ ich Sie, mir meine bei Ihrer Ordnung ſo<lb/> leichte Rechnung über alles Gelieferte (<hi rendition="#aq">exclusive</hi> der Herbſtblumine,<lb/> welche Sie übrigens früher unter die Preſſe gegeben als Napoleon<lb/> die Jungfer Europa und die alſo nicht unter die neuen Werke gehören<lb n="10"/> kann, die Sie vor Ende des heiligen Krieges nicht anfangen wollen)<lb/> zu ſchicken und mir das Wenige, was ich noch bekomme, in einer<lb/> Anweiſung auf <hi rendition="#aq">Augsburg</hi> oder <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi> zu übermachen.</p><lb/> <p>Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Beſorgung meiner Briefe.<lb/> Jetzo erſt weiß ich, daß unter allen Dichtern, die bisher über unſern<lb n="15"/> Schlachtfeldern ſangen und flogen, <hi rendition="#aq">Stegemann</hi> am höchſten geflogen<lb/> und geſungen.</p><lb/> <p>Leben Sie wol und ſchreiben Sie bald!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> <lb n="20"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>55. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 3. Mai 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter, an dieſem <hi rendition="#g">Sonnen</hi>tag! — Sie ſollten<lb/> alle Teſtamente machen, Ihres ausgenommen; ſo juriſtiſch-beſtimmt<lb/> iſt auch das Kleinſte vorhergeſehen und feſtgeſetzt. — Deſto weher<lb n="25"/> that mir der Brief an Th[ürheim], ſo wie ein ſolcher unter allen<lb/> Ihnen am ſchmerzlichſten werden muß. Warum wiederholen Sie<lb/> immer Exz[ellenz]? Wer es nicht wüßte, hielt’ es für Parodie<lb/> eines Titelſtolzen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>56. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte Mai 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, lieber Otto! Endlich iſt die Vorrede — abgeſchrieben.<lb/> Ich will lieber zu 10 eignen Büchern als zu 1 fremden Vorreden<lb/> machen. Schon Rezenſionen ſind ſchwer; ſolche Vorreden, auch<lb/> eine Art Rezenſionen aber lobende, darum noch ſchwerer. Es wird<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [22/0027]
blatt, in welchem ich mich bisher zu breit gelagert, in Langem nichts
von mir zu beſorgen hat.
Ich bitte Sie mir von Ihrem trefflichen „Beobachter“, von
welchem ich ungeachtet ſeines doppelten Daſeins allhier doch meinen
Traum über den 18ten Oktober nicht erhalten kann, dieſen für Geld 5
und gute Worte zu ſchicken.
Sehr dringend erſuch’ ich Sie, mir meine bei Ihrer Ordnung ſo
leichte Rechnung über alles Gelieferte (exclusive der Herbſtblumine,
welche Sie übrigens früher unter die Preſſe gegeben als Napoleon
die Jungfer Europa und die alſo nicht unter die neuen Werke gehören 10
kann, die Sie vor Ende des heiligen Krieges nicht anfangen wollen)
zu ſchicken und mir das Wenige, was ich noch bekomme, in einer
Anweiſung auf Augsburg oder Frankfurt zu übermachen.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Beſorgung meiner Briefe.
Jetzo erſt weiß ich, daß unter allen Dichtern, die bisher über unſern 15
Schlachtfeldern ſangen und flogen, Stegemann am höchſten geflogen
und geſungen.
Leben Sie wol und ſchreiben Sie bald!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 20
55. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. Mai 1815]
Guten Morgen, Alter, an dieſem Sonnentag! — Sie ſollten
alle Teſtamente machen, Ihres ausgenommen; ſo juriſtiſch-beſtimmt
iſt auch das Kleinſte vorhergeſehen und feſtgeſetzt. — Deſto weher 25
that mir der Brief an Th[ürheim], ſo wie ein ſolcher unter allen
Ihnen am ſchmerzlichſten werden muß. Warum wiederholen Sie
immer Exz[ellenz]? Wer es nicht wüßte, hielt’ es für Parodie
eines Titelſtolzen.
56. An Otto. 30
[Bayreuth, Mitte Mai 1815]
Guten Tag, lieber Otto! Endlich iſt die Vorrede — abgeſchrieben.
Ich will lieber zu 10 eignen Büchern als zu 1 fremden Vorreden
machen. Schon Rezenſionen ſind ſchwer; ſolche Vorreden, auch
eine Art Rezenſionen aber lobende, darum noch ſchwerer. Es wird 35
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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