Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.424. An Herrn und Frau Engelmann in Heidelberg. [Kopie][Frankfurt a. M., 12. (?) Juni 1818]Gibt es denn kein Mittel -- keine Bitte -- keinen Wunsch -- Mad. Engel Ich bitte Sie, bitten Sie -- und hilft dieß nichts -- grollen Sie, Der Ihrige Deßgleichen auch der Ihrige, H. Engelmann; aber glauben Sie N. S. Schließlich bemerk' ich noch, daß mein Aufenthalt in20 *425. An Heinrich Voß in Heidelberg. Frankfurt a. M. d. 12 Jun. 1818 [Freitag]Mein guter Heinrich! Ich will vor der Hand nur ein Bischen 424. An Herrn und Frau Engelmann in Heidelberg. [Kopie][Frankfurt a. M., 12. (?) Juni 1818]Gibt es denn kein Mittel — keine Bitte — keinen Wunſch — Mad. Engel Ich bitte Sie, bitten Sie — und hilft dieß nichts — grollen Sie, Der Ihrige Deßgleichen auch der Ihrige, H. Engelmann; aber glauben Sie N. S. Schließlich bemerk’ ich noch, daß mein Aufenthalt in20 *425. An Heinrich Voß in Heidelberg. Frankfurt a. M. d. 12 Jun. 1818 [Freitag]Mein guter Heinrich! Ich will vor der Hand nur ein Bischen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0211" n="204"/> <div type="letter" n="1"> <head>424. An <hi rendition="#g">Herrn und Frau Engelmann in Heidelberg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Frankfurt a. M., 12. (?) Juni 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Gibt es denn kein Mittel — keine Bitte — keinen Wunſch —<lb/> keine Noth — keine Zauberformel — gar nichts, womit und damit<lb/> mein <hi rendition="#aq">Siebenkäs,</hi> an [dem] Sie länger druckten als ſeine Frau an<lb n="5"/> ihm drückte, reiſefertig daſtände und einzupacken wäre, wenn ich<lb/> in <hi rendition="#aq">H[eidelberg]</hi> ſelber reiſefertig abgehe und einpacke? Jawol,<lb/> ſogar 2 Mittel muß es geben, das erſte: Ihr Wort; das zweite<lb/> Ihre Gattin, welche Ihnen jeden Morgen die Bitte wiederholen<lb/> [ſoll], die meinige zu erfüllen.<lb n="10"/> </p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Mad. Engel</hi> </hi> </p><lb/> <p>Ich bitte Sie, bitten Sie — und hilft dieß nichts — grollen Sie,<lb/> damit endlich das ſchleichende Werk ans Ziel geſchoben wird und<lb/> ich in <hi rendition="#aq">H[eidelberg]</hi> die Druckfehler ꝛc. ausfertigen kann. Leben Sie<lb/> wol.<lb n="15"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Der Ihrige</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <postscript> <p>Deßgleichen auch der Ihrige, H. <hi rendition="#aq">Engelmann;</hi> aber glauben Sie<lb/> mir, unter allen Druckfehlern iſt der ſtärkſte und längſte das Drucke-<lb/> fehlenlaſſen.</p> </postscript><lb/> <postscript> <p>N. S. Schließlich bemerk’ ich noch, daß mein Aufenthalt in<lb n="20"/> <hi rendition="#aq">H[eidelberg],</hi> während welchem ich Sie den <hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> auszu-<lb/> drucken gebeten, nur 14 Tage dauert, aber ganz und gar nicht etwan<lb/> eben ſo viel Jahre. Indeß Sie haben ja, dieß kann mich und Sie<lb/> ermutigen, nicht einmal eben ſo viel Bogen drucken zu laſſen, da<lb/> der dritte Theil ſchon am Ende ſteht und der 4<hi rendition="#sup">te</hi> ſchon an der Mitte.<lb n="25"/> </p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*425. An <hi rendition="#g">Heinrich Voß in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Frankfurt a. M.</hi> d. 12 Jun. 1818 [Freitag]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter Heinrich! Ich will vor der Hand nur ein Bischen<lb/> ſchreiben, eh ich am rechten Tage dir auf dieſem Bogen Ankunft<lb/> und alles melde. Die Frankfurterinnen und die Bundtagwerker um-<lb n="30"/> ſpinnen mich immer von neuem mit ihren weichen Fäden, wenn ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0211]
424. An Herrn und Frau Engelmann in Heidelberg.
[Frankfurt a. M., 12. (?) Juni 1818]
Gibt es denn kein Mittel — keine Bitte — keinen Wunſch —
keine Noth — keine Zauberformel — gar nichts, womit und damit
mein Siebenkäs, an [dem] Sie länger druckten als ſeine Frau an 5
ihm drückte, reiſefertig daſtände und einzupacken wäre, wenn ich
in H[eidelberg] ſelber reiſefertig abgehe und einpacke? Jawol,
ſogar 2 Mittel muß es geben, das erſte: Ihr Wort; das zweite
Ihre Gattin, welche Ihnen jeden Morgen die Bitte wiederholen
[ſoll], die meinige zu erfüllen. 10
Mad. Engel
Ich bitte Sie, bitten Sie — und hilft dieß nichts — grollen Sie,
damit endlich das ſchleichende Werk ans Ziel geſchoben wird und
ich in H[eidelberg] die Druckfehler ꝛc. ausfertigen kann. Leben Sie
wol. 15
Der Ihrige
Deßgleichen auch der Ihrige, H. Engelmann; aber glauben Sie
mir, unter allen Druckfehlern iſt der ſtärkſte und längſte das Drucke-
fehlenlaſſen.
N. S. Schließlich bemerk’ ich noch, daß mein Aufenthalt in 20
H[eidelberg], während welchem ich Sie den Siebenkäs auszu-
drucken gebeten, nur 14 Tage dauert, aber ganz und gar nicht etwan
eben ſo viel Jahre. Indeß Sie haben ja, dieß kann mich und Sie
ermutigen, nicht einmal eben ſo viel Bogen drucken zu laſſen, da
der dritte Theil ſchon am Ende ſteht und der 4te ſchon an der Mitte. 25
*425. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Frankfurt a. M. d. 12 Jun. 1818 [Freitag]
Mein guter Heinrich! Ich will vor der Hand nur ein Bischen
ſchreiben, eh ich am rechten Tage dir auf dieſem Bogen Ankunft
und alles melde. Die Frankfurterinnen und die Bundtagwerker um- 30
ſpinnen mich immer von neuem mit ihren weichen Fäden, wenn ich
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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