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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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mir die Sehnsucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren
Wohnzimmern aufblicken werde. -- Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der seine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr
schönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.5

J. P. F. Richter
376. An Georg Reimer in Berlin.

Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie
über den Buchdrucker des Siebenkäses klagen, schreib' ich endlich10
eines, um dasselbe zu thun. Engelmann hatte dem Professor Voß
und mir versprochen, wöchentlich 4 Bogen zu liefern. Jetzo schleicht
der Druck noch im 12ten oder 13ten des ersten Bändchens. Am
7ten Novemb. sandt' ich ihm das zweite*), weil er zwei Setzer
zu beschäftigen wünschte; -- gestern das dritte, sammt meiner15
Ermahnung sein Wort und dadurch Ihres zu halten. Ich bitte
Sie daher, ihn mit Ihrer stärkern Kraft an den Vertrag mit Ihnen
selber zu erinnern.

Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag
über unsern Siebenkäs gewünscht. Ich habe nie einen förmlichern20
gemacht und gebraucht als blos der gegenseitige Briefwechsel war;
und so nehmen Sie denn auch hier für einen ordentlichen Kontrakt
diese Stelle:
"daß Sie die zweite Auflage des Siebenkäs zu 1500 Exemplaren,
"den Druckbogen für drei Louisd'or Honorar, nach Abdruck25
"jedes Bändchens zahlbar, zur Erscheinung in der Oster Messe 1818
"von mir zu verlegen bekommen, mit der Bedingung, daß ich,
"wenn ich diese zweite Auflage in die Gesammtwerke hineinnehme,
"Ihnen alle noch übrig gebliebnen Exemplare nach dem Druck-
"preis abzunehmen verbunden bin."
30

Indeß bitt' ich Sie -- damit ich doch nicht gar zu unjuristisch
verfahre -- obige ganze schöne Stelle mit Gänsefüßen auch Ihrem
nächsten Schreiben einzuverleiben.

*) mein viertes wird eher fertig als sein zweites.

mir die Sehnſucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren
Wohnzimmern aufblicken werde. — Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der ſeine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr
ſchönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.5

J. P. F. Richter
376. An Georg Reimer in Berlin.

Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie
über den Buchdrucker des Siebenkäses klagen, ſchreib’ ich endlich10
eines, um daſſelbe zu thun. Engelmann hatte dem Profeſſor Voß
und mir verſprochen, wöchentlich 4 Bogen zu liefern. Jetzo ſchleicht
der Druck noch im 12ten oder 13ten des erſten Bändchens. Am
7ten Novemb. ſandt’ ich ihm das zweite*), weil er zwei Setzer
zu beſchäftigen wünſchte; — geſtern das dritte, ſammt meiner15
Ermahnung ſein Wort und dadurch Ihres zu halten. Ich bitte
Sie daher, ihn mit Ihrer ſtärkern Kraft an den Vertrag mit Ihnen
ſelber zu erinnern.

Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag
über unſern Siebenkäs gewünſcht. Ich habe nie einen förmlichern20
gemacht und gebraucht als blos der gegenſeitige Briefwechſel war;
und ſo nehmen Sie denn auch hier für einen ordentlichen Kontrakt
dieſe Stelle:
„daß Sie die zweite Auflage des Siebenkäs zu 1500 Exemplaren,
„den Druckbogen für drei Louisd’or Honorar, nach Abdruck25
„jedes Bändchens zahlbar, zur Erſcheinung in der Oſter Meſſe 1818
„von mir zu verlegen bekommen, mit der Bedingung, daß ich,
„wenn ich dieſe zweite Auflage in die Geſammtwerke hineinnehme,
„Ihnen alle noch übrig gebliebnen Exemplare nach dem Druck-
„preis abzunehmen verbunden bin.“
30

Indeß bitt’ ich Sie — damit ich doch nicht gar zu unjuriſtiſch
verfahre — obige ganze ſchöne Stelle mit Gänſefüßen auch Ihrem
nächſten Schreiben einzuverleiben.

*) mein viertes wird eher fertig als ſein zweites.
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[173/0180] mir die Sehnſucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren Wohnzimmern aufblicken werde. — Ich grüße theilnehmend einen Sohn, der ſeine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr ſchönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet. 5 J. P. F. Richter 376. An Georg Reimer in Berlin. Baireut d. 4. Febr. 1818 Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie über den Buchdrucker des Siebenkäses klagen, ſchreib’ ich endlich 10 eines, um daſſelbe zu thun. Engelmann hatte dem Profeſſor Voß und mir verſprochen, wöchentlich 4 Bogen zu liefern. Jetzo ſchleicht der Druck noch im 12ten oder 13ten des erſten Bändchens. Am 7ten Novemb. ſandt’ ich ihm das zweite *), weil er zwei Setzer zu beſchäftigen wünſchte; — geſtern das dritte, ſammt meiner 15 Ermahnung ſein Wort und dadurch Ihres zu halten. Ich bitte Sie daher, ihn mit Ihrer ſtärkern Kraft an den Vertrag mit Ihnen ſelber zu erinnern. Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag über unſern Siebenkäs gewünſcht. Ich habe nie einen förmlichern 20 gemacht und gebraucht als blos der gegenſeitige Briefwechſel war; und ſo nehmen Sie denn auch hier für einen ordentlichen Kontrakt dieſe Stelle: „daß Sie die zweite Auflage des Siebenkäs zu 1500 Exemplaren, „den Druckbogen für drei Louisd’or Honorar, nach Abdruck 25 „jedes Bändchens zahlbar, zur Erſcheinung in der Oſter Meſſe 1818 „von mir zu verlegen bekommen, mit der Bedingung, daß ich, „wenn ich dieſe zweite Auflage in die Geſammtwerke hineinnehme, „Ihnen alle noch übrig gebliebnen Exemplare nach dem Druck- „preis abzunehmen verbunden bin.“ 30 Indeß bitt’ ich Sie — damit ich doch nicht gar zu unjuriſtiſch verfahre — obige ganze ſchöne Stelle mit Gänſefüßen auch Ihrem nächſten Schreiben einzuverleiben. *) mein viertes wird eher fertig als ſein zweites.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/180>, abgerufen am 28.11.2024.