Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.h[eilige] Pfingstausgießung bei Ihnen. -- Ihren Gegenwolf hat Übrigens will ich Büchern mehr ent- als zufliehen; sie wol, aber Langes Bleiben erspart langes Schreiben. Daher schnapp' ich5 Ihr10 Jean Paul Fr. Richter N. S. Ich allein komme; aber meine Frau holt mich vielleicht ab. 280. An Frau Donauer in Bayreuth.15 [Kopie][Bayreuth, Mai 1817]Der erste schönste [!] Tag dieses Jahres fällt gerade auf den Schließe noch eine kleine Haube bei, die ich als Clairvoyant im 281. An Emanuel.25 [Bayreuth, 17. Mai 1817]Guten Abend, Guter! -- Hier ein mir werther Brief. -- Graser h[eilige] Pfingſtausgießung bei Ihnen. — Ihren Gegenwolf hat Übrigens will ich Büchern mehr ent- als zufliehen; ſie wol, aber Langes Bleiben erſpart langes Schreiben. Daher ſchnapp’ ich5 Ihr10 Jean Paul Fr. Richter N. S. Ich allein komme; aber meine Frau holt mich vielleicht ab. 280. An Frau Donauer in Bayreuth.15 [Kopie][Bayreuth, Mai 1817]Der erſte ſchönſte [!] Tag dieſes Jahres fällt gerade auf den Schließe noch eine kleine Haube bei, die ich als Clairvoyant im 281. An Emanuel.25 [Bayreuth, 17. Mai 1817]Guten Abend, Guter! — Hier ein mir werther Brief. — Graſer <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="112"/> h[eilige] Pfingſtausgießung bei Ihnen. — Ihren Gegenwolf hat<lb/> mir der Buchhändler noch nicht geſchickt. — —</p><lb/> <p>Übrigens will ich Büchern mehr ent- als zufliehen; ſie wol, aber<lb/> nicht Menſchen, Berge und Ströme kann man ſich verſchreiben.</p><lb/> <p>Langes Bleiben erſpart langes Schreiben. Daher ſchnapp’ ich<lb n="5"/> hier ab, ohne viel noch zu reden von Heidelberger Handſchriften und<lb/> von neuen Überchriſten und Landſtänden und von Allem. Ich grüße<lb/> herzlich alle ſchon Gegrüßte; künftig grüß’ ich auch die Geſehenen<lb/> noch dazu.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb n="10"/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>N. S. Ich allein komme; aber meine Frau holt mich vielleicht ab.<lb/> — Verzeihen Sie, daß ich Ihnen für ſo viel anbietende und vorſor-<lb/> gende Liebe in Ihrem letzten Briefe noch nicht gedankt.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>280. An <hi rendition="#g">Frau Donauer in Bayreuth.</hi><lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mai 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Der erſte ſchönſte [!] Tag dieſes Jahres fällt gerade auf den<lb/> Tag Ihrer Feier, theuere Freundin. Jener verſpricht nach meiner<lb/> Weiſſagung ein ganzes Mai-Paradies; möge der Ihrige nach<lb/> meinem Wunſche Ihnen noch 11 Paradieſe dazu geben und Sie<lb n="20"/> unter keine Wolke führen, die nicht wenigſtens einen Regenbogen hat.</p><lb/> <p>Schließe noch eine kleine Haube bei, die ich als <hi rendition="#aq">Clairvoyant</hi> im<lb/> magnetiſchen Schlafe genäht; denn im Wachen wär’ ich dergleichen<lb/> nicht im Stande.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>281. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 17. Mai 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Abend, Guter! — Hier ein mir werther Brief. — Graſer<lb/> ſagte mir, daß er den von Ihnen präſentierten Schullehrer zwar<lb/> gern angenommen habe, daß er aber von der Regierung unter dem<lb/> Vorwande Ihres Glaubenbekenntniſſes ein Nein erhalten. — Gute<lb n="30"/> Nacht! Ich wollte, ich ginge bald zu Ihnen, zumal da ich ſchon<lb/> nach <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> um Quartier geſchrieben.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [112/0117]
h[eilige] Pfingſtausgießung bei Ihnen. — Ihren Gegenwolf hat
mir der Buchhändler noch nicht geſchickt. — —
Übrigens will ich Büchern mehr ent- als zufliehen; ſie wol, aber
nicht Menſchen, Berge und Ströme kann man ſich verſchreiben.
Langes Bleiben erſpart langes Schreiben. Daher ſchnapp’ ich 5
hier ab, ohne viel noch zu reden von Heidelberger Handſchriften und
von neuen Überchriſten und Landſtänden und von Allem. Ich grüße
herzlich alle ſchon Gegrüßte; künftig grüß’ ich auch die Geſehenen
noch dazu.
Ihr 10
Jean Paul Fr. Richter
N. S. Ich allein komme; aber meine Frau holt mich vielleicht ab.
— Verzeihen Sie, daß ich Ihnen für ſo viel anbietende und vorſor-
gende Liebe in Ihrem letzten Briefe noch nicht gedankt.
280. An Frau Donauer in Bayreuth. 15
[Bayreuth, Mai 1817]
Der erſte ſchönſte [!] Tag dieſes Jahres fällt gerade auf den
Tag Ihrer Feier, theuere Freundin. Jener verſpricht nach meiner
Weiſſagung ein ganzes Mai-Paradies; möge der Ihrige nach
meinem Wunſche Ihnen noch 11 Paradieſe dazu geben und Sie 20
unter keine Wolke führen, die nicht wenigſtens einen Regenbogen hat.
Schließe noch eine kleine Haube bei, die ich als Clairvoyant im
magnetiſchen Schlafe genäht; denn im Wachen wär’ ich dergleichen
nicht im Stande.
281. An Emanuel. 25
[Bayreuth, 17. Mai 1817]
Guten Abend, Guter! — Hier ein mir werther Brief. — Graſer
ſagte mir, daß er den von Ihnen präſentierten Schullehrer zwar
gern angenommen habe, daß er aber von der Regierung unter dem
Vorwande Ihres Glaubenbekenntniſſes ein Nein erhalten. — Gute 30
Nacht! Ich wollte, ich ginge bald zu Ihnen, zumal da ich ſchon
nach Heidelberg um Quartier geſchrieben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |