Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.mir also, was ich zu thun und zu unterlassen habe, wenn Sie den Die Ihnen den 7ten März angezeigten Druckfehler des Mond- Noch einmal bitt ich Sie um baldige Belehrung; und versichere Ihr 15Jean Paul Fr. Richter 269. An Emanuel. [Bayreuth, 30. März 1817]Mein guter Emanuel! Man könnte Sie und Ihr schmutziges 270. An Emanuel.25 [Bayreuth, 3. April 1817]Guten Abend, mein Emanuel! Den Schmerz des sehr weltein- mir alſo, was ich zu thun und zu unterlaſſen habe, wenn Sie den Die Ihnen den 7ten März angezeigten Druckfehler des Mond- Noch einmal bitt ich Sie um baldige Belehrung; und verſichere Ihr 15Jean Paul Fr. Richter 269. An Emanuel. [Bayreuth, 30. März 1817]Mein guter Emanuel! Man könnte Sie und Ihr ſchmutziges 270. An Emanuel.25 [Bayreuth, 3. April 1817]Guten Abend, mein Emanuel! Den Schmerz des ſehr weltein- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0111" n="106"/> mir alſo, was ich zu thun und zu unterlaſſen habe, wenn Sie den<lb/><hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> <hi rendition="#g">nicht</hi> annehmen; und was zu thun, wenn Sie ihn<lb/> verlegen. — Noch hab’ ich keine Zeile zu antworten vermocht, da<lb/> ich ſeit 15, 18 Jahren ganz von dem Ekel entwöhnt worden, bei dem<lb/> Geiſtigen lange über das Metalliſche briefwechſeln zu müſſen.<lb n="5"/> Antworten Sie baldgefälligſt.</p><lb/> <p>Die Ihnen den 7<hi rendition="#sup">ten</hi> März angezeigten Druckfehler des Mond-<lb/> manns fand ich in voriger Woche noch nicht im Morgenblatte. —<lb/> — Vergeſſen Sie ¾ Aushängebogen der Faſtenpredigten zu ſchicken<lb/> nicht.<lb n="10"/> </p> <p>Noch einmal bitt ich Sie um baldige Belehrung; und verſichere<lb/> Sie meiner höchſten Diſkrezion. Gott ſchenke Ihnen dazu eine<lb/> leſerliche — Dinte!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> <lb n="15"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>269. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 30. März 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Man könnte Sie und Ihr ſchmutziges<lb/> Widerbild nicht beſſer malen als durch Ihre beiden Briefchen an<lb/> den erbärmlichen Höfer, der nie ein Hofer werden wird. Und doch<lb n="20"/> hat die juriſtiſche Schwielenhaut Ihre moraliſche Schneide nicht<lb/> tief genug empfunden. Gute Nacht! — Guten Morgen werd ich<lb/> Ihrer Flora morgen zunicken, wenn ich nicht gar zu bald in <hi rendition="#aq">Miedels</hi><lb/> Garten gehe, ſondern erſt um 9 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>270. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 3. April 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Abend, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Den Schmerz des ſehr weltein-<lb/> ſichtigen Bruders über <hi rendition="#aq">Thieriot</hi> trag’ ich ſchon lange herum.<lb/> Niemand kann ihm helfen als er ſelber. Inzwiſchen iſt er doch<lb/> glücklich. — Jetzo werd’ ich mich alſo nicht mehr vergeblich nach<lb n="30"/> 8 Uhr nach Ihren Fenſtern umwenden. Die hinter den Vorhängen<lb/> ſei auch gegrüßt!</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [106/0111]
mir alſo, was ich zu thun und zu unterlaſſen habe, wenn Sie den
Siebenkäs nicht annehmen; und was zu thun, wenn Sie ihn
verlegen. — Noch hab’ ich keine Zeile zu antworten vermocht, da
ich ſeit 15, 18 Jahren ganz von dem Ekel entwöhnt worden, bei dem
Geiſtigen lange über das Metalliſche briefwechſeln zu müſſen. 5
Antworten Sie baldgefälligſt.
Die Ihnen den 7ten März angezeigten Druckfehler des Mond-
manns fand ich in voriger Woche noch nicht im Morgenblatte. —
— Vergeſſen Sie ¾ Aushängebogen der Faſtenpredigten zu ſchicken
nicht. 10
Noch einmal bitt ich Sie um baldige Belehrung; und verſichere
Sie meiner höchſten Diſkrezion. Gott ſchenke Ihnen dazu eine
leſerliche — Dinte!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 15
269. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. März 1817]
Mein guter Emanuel! Man könnte Sie und Ihr ſchmutziges
Widerbild nicht beſſer malen als durch Ihre beiden Briefchen an
den erbärmlichen Höfer, der nie ein Hofer werden wird. Und doch 20
hat die juriſtiſche Schwielenhaut Ihre moraliſche Schneide nicht
tief genug empfunden. Gute Nacht! — Guten Morgen werd ich
Ihrer Flora morgen zunicken, wenn ich nicht gar zu bald in Miedels
Garten gehe, ſondern erſt um 9 Uhr.
270. An Emanuel. 25
[Bayreuth, 3. April 1817]
Guten Abend, mein Emanuel! Den Schmerz des ſehr weltein-
ſichtigen Bruders über Thieriot trag’ ich ſchon lange herum.
Niemand kann ihm helfen als er ſelber. Inzwiſchen iſt er doch
glücklich. — Jetzo werd’ ich mich alſo nicht mehr vergeblich nach 30
8 Uhr nach Ihren Fenſtern umwenden. Die hinter den Vorhängen
ſei auch gegrüßt!
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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