Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Wünschen und Geben und Sie sie! -- So freudig feierte ich keinen *266. An Otto. [Bayreuth, 21. März 1817]5Ach! ich armer Teufel bin nur der reichen Liebe um mich her 267. An Emanuel. [Bayreuth, 24. März 1817]Mein guter Emanuel! Darf denn nicht auch meine Caroline 268. An Cotta. Baireut d. 28. März 1817Mein lieber Cotta! Dieses mal bitt ich Sie um die einzige Sache, folgende Fortsetzung. Was ist nun Ihr Rath? Diese Frage wird mir allerdings wegen25 *) Damit ich mich nicht selber beleidige, setz' ich dazu: neben dem
Schein der Indiskrezion steht der Beweis des Vertrauens. Wünſchen und Geben und Sie ſie! — So freudig feierte ich keinen *266. An Otto. [Bayreuth, 21. März 1817]5Ach! ich armer Teufel bin nur der reichen Liebe um mich her 267. An Emanuel. [Bayreuth, 24. März 1817]Mein guter Emanuel! Darf denn nicht auch meine Caroline 268. An Cotta. Baireut d. 28. März 1817Mein lieber Cotta! Dieſes mal bitt ich Sie um die einzige Sache, folgende Fortſetzung. Was iſt nun Ihr Rath? Dieſe Frage wird mir allerdings wegen25 *) Damit ich mich nicht ſelber beleidige, ſetz’ ich dazu: neben dem
Schein der Indiſkrezion ſteht der Beweis des Vertrauens. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0110" n="105"/> Wünſchen und Geben und Sie ſie! — So freudig feierte ich keinen<lb/> Geburttag, wie Sie aus der Beilage ſehen. Jemand ſitzt bei mir.<lb/> Mündlich mehr.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*266. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. März 1817]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Ach! ich armer Teufel bin nur der reichen Liebe um mich her<lb/> nicht recht werth. Es iſt zu viel von allen Seiten. Und du Alter<lb/> ſteigerſt ſogar das äußere Geben jährlich zu ſehr. Habe Dank!<lb/> Ich bin jetzo zu ergriffen von den zwanzig Kindern, die die Primaner<lb/> heut ſpeiſen.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>267. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. März 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Darf denn nicht auch meine <hi rendition="#aq">Caroline</hi><lb/> ein wenig ſeelig mit uns beiden weinen über die herrliche Mut-<lb/> ter, die Ihnen das Blatt geſchickt? Ich bitte Sie um die Er-<lb n="15"/> laubnis.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>268. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <byline>Eilig genug</byline> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 28. März 1817</hi> </dateline><lb/> <p>Mein lieber <hi rendition="#aq">Cotta!</hi> Dieſes mal bitt ich Sie um die einzige Sache,<lb/> woran Sie nicht reich ſind — um Zeit, nämlich um ½ Stunde,<lb n="20"/> damit Sie beiliegende Verleger-Akten und hinter ihnen dieſen Brief<lb/> zu Ende leſen. Wenden Sie alſo jetzo um und leſen Sie erſt <hi rendition="#g">nach<lb/> den Abſchriften</hi> folgende</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">folgende Fortſetzung.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Was iſt nun Ihr Rath? Dieſe Frage wird mir allerdings wegen<lb n="25"/> des Scheins eine[r] Indiſkrezion<note place="foot" n="*)">Damit ich mich nicht ſelber beleidige, ſetz’ ich dazu: neben dem<lb/> Schein der Indiſkrezion ſteht der Beweis des Vertrauens.</note> nicht leicht, da ich Sie künftig<lb/> zum Verleger meiner <hi rendition="#aq">opera</hi> ſo ſehr zu erhalten wünſche. — Allerdings<lb/> gäb’ ich Ihnen am liebſten den <hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> zum Verlage. Die we-<lb/> nigen dann noch reſtierenden Exemplare wären leicht abzukaufen.<lb/> — Über <hi rendition="#aq">opp. omn.</hi> verordnet das Landrecht nichts. Rathen Sie<lb n="30"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [105/0110]
Wünſchen und Geben und Sie ſie! — So freudig feierte ich keinen
Geburttag, wie Sie aus der Beilage ſehen. Jemand ſitzt bei mir.
Mündlich mehr.
*266. An Otto.
[Bayreuth, 21. März 1817] 5
Ach! ich armer Teufel bin nur der reichen Liebe um mich her
nicht recht werth. Es iſt zu viel von allen Seiten. Und du Alter
ſteigerſt ſogar das äußere Geben jährlich zu ſehr. Habe Dank!
Ich bin jetzo zu ergriffen von den zwanzig Kindern, die die Primaner
heut ſpeiſen. 10
267. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. März 1817]
Mein guter Emanuel! Darf denn nicht auch meine Caroline
ein wenig ſeelig mit uns beiden weinen über die herrliche Mut-
ter, die Ihnen das Blatt geſchickt? Ich bitte Sie um die Er- 15
laubnis.
268. An Cotta.
Eilig genugBaireut d. 28. März 1817
Mein lieber Cotta! Dieſes mal bitt ich Sie um die einzige Sache,
woran Sie nicht reich ſind — um Zeit, nämlich um ½ Stunde, 20
damit Sie beiliegende Verleger-Akten und hinter ihnen dieſen Brief
zu Ende leſen. Wenden Sie alſo jetzo um und leſen Sie erſt nach
den Abſchriften folgende
folgende Fortſetzung.
Was iſt nun Ihr Rath? Dieſe Frage wird mir allerdings wegen 25
des Scheins eine[r] Indiſkrezion *) nicht leicht, da ich Sie künftig
zum Verleger meiner opera ſo ſehr zu erhalten wünſche. — Allerdings
gäb’ ich Ihnen am liebſten den Siebenkäs zum Verlage. Die we-
nigen dann noch reſtierenden Exemplare wären leicht abzukaufen.
— Über opp. omn. verordnet das Landrecht nichts. Rathen Sie 30
*) Damit ich mich nicht ſelber beleidige, ſetz’ ich dazu: neben dem
Schein der Indiſkrezion ſteht der Beweis des Vertrauens.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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