Guten Morgen, Lieber! Ich hatte schon Recht und sehr wenig Unrecht. Nämlich in Dreyer stehts; aber p. 81.*) Da in meinen Exzerpten das Zeichen 1 auf den dagewesenen Titel hinweiset, so5 hielt ich die Eins dafür. So fand ich auch fast alle Nachweisungen für die Behauptungen in meiner Vorschule, weßwegen mir Nicolai die Ohren annageln oder seine langen aufheften wollte.
940. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]10
Guten Morgen, Lieber! Lies doch dieses magnetische Kurwunder in den 2 Auszügen. Die Annalen, die ich von Walther habe, gib mir bald zurück; und wollt' ich, läsest du Schweigger vorher. -- Die Subskripzion auf den 18ten Okt. geht stark in der Harmonie; Barth unterschrieb fünf fl. Der Polizeikommissar will sie sogar durch15 die Viertelmeister herumsenden.
941. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, mein Alter! Die Polizei hat das Anti-18 Okt. der Harmonie und allen abfodern lassen. Schicke mir meines; ich20 möcht es Bomhardt leihen.
*942. An Professor Wagner in Bayreuth.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, Lianens Amoroso! Hier geb' ich der Gymna- siums-Bibliothek mein Museum, in welche es um so eher gehört,25 da Sie manche Schüler schon zu Lesern desselben gebildet.
Wenn irgend ein guter Genius Ihnen ins Ohr sagt: "gib dem Legazions Rathe, der sich Legazionrath schreibt, endlich die 2. Auf- lage seines Fixlein wieder, zumal da er sie mit der ersten ranzioniert hat", so folgen Sie dem wackern Genius ja.
R.30
*) Auf den Seiten vor- und nachher wirst du noch viel von Häusern finden.
939. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, Lieber! Ich hatte ſchon Recht und ſehr wenig Unrecht. Nämlich in Dreyer ſtehts; aber p. 81.*) Da in meinen Exzerpten das Zeichen 1 auf den dageweſenen Titel hinweiſet, ſo5 hielt ich die Eins dafür. So fand ich auch faſt alle Nachweiſungen für die Behauptungen in meiner Vorschule, weßwegen mir Nicolai die Ohren annageln oder ſeine langen aufheften wollte.
940. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]10
Guten Morgen, Lieber! Lies doch dieſes magnetiſche Kurwunder in den 2 Auszügen. Die Annalen, die ich von Walther habe, gib mir bald zurück; und wollt’ ich, läſeſt du Schweigger vorher. — Die Subſkripzion auf den 18ten Okt. geht ſtark in der Harmonie; Barth unterſchrieb fünf fl. Der Polizeikommiſſar will ſie ſogar durch15 die Viertelmeiſter herumſenden.
941. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, mein Alter! Die Polizei hat das Anti-18 Okt. der Harmonie und allen abfodern laſſen. Schicke mir meines; ich20 möcht es Bomhardt leihen.
*942. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, Lianens Amoroso! Hier geb’ ich der Gymna- ſiums-Bibliothek mein Muſeum, in welche es um ſo eher gehört,25 da Sie manche Schüler ſchon zu Leſern deſſelben gebildet.
Wenn irgend ein guter Genius Ihnen ins Ohr ſagt: „gib dem Legazions Rathe, der ſich Legazionrath ſchreibt, endlich die 2. Auf- lage ſeines Fixlein wieder, zumal da er ſie mit der erſten ranzioniert hat“, ſo folgen Sie dem wackern Genius ja.
R.30
*) Auf den Seiten vor- und nachher wirſt du noch viel von Häuſern finden.
<TEI><text><body><pbfacs="#f0420"n="404"/><divtype="letter"n="1"><head>939. An <hirendition="#g">Otto.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1814?]</hi></dateline><lb/><p>Guten Morgen, Lieber! Ich hatte ſchon Recht und ſehr wenig<lb/>
Unrecht. Nämlich in Dreyer ſtehts; aber <hirendition="#aq">p.</hi> 81.<noteplace="foot"n="*)">Auf den Seiten vor- und nachher wirſt du noch viel von Häuſern finden.</note> Da in meinen<lb/>
Exzerpten das Zeichen 1 auf den dageweſenen Titel hinweiſet, ſo<lbn="5"/>
hielt ich die Eins dafür. So fand ich auch faſt alle Nachweiſungen<lb/>
für die Behauptungen in meiner <hirendition="#aq">Vorschule,</hi> weßwegen mir <hirendition="#aq">Nicolai</hi><lb/>
die Ohren annageln oder ſeine langen aufheften wollte.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>940. An <hirendition="#g">Otto.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1814?]</hi></dateline><lbn="10"/><p>Guten Morgen, Lieber! Lies doch dieſes magnetiſche Kurwunder<lb/>
in den 2 Auszügen. Die Annalen, die ich von Walther habe, gib<lb/>
mir bald zurück; und wollt’ ich, läſeſt du Schweigger vorher. —<lb/>
Die Subſkripzion auf den 18<hirendition="#sup">ten</hi> Okt. geht ſtark in der Harmonie;<lb/><hirendition="#aq">Barth</hi> unterſchrieb fünf fl. Der Polizeikommiſſar will ſie ſogar durch<lbn="15"/>
die Viertelmeiſter herumſenden.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>941. An <hirendition="#g">Otto.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1814?]</hi></dateline><lb/><p>Guten Morgen, mein Alter! Die Polizei hat das Anti-18 Okt.<lb/>
der Harmonie und allen abfodern laſſen. Schicke mir meines; ich<lbn="20"/>
möcht es <hirendition="#aq">Bomhardt</hi> leihen.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>*942. An <hirendition="#g">Profeſſor Wagner in Bayreuth.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1814?]</hi></dateline><lb/><p>Guten Morgen, <hirendition="#aq">Lianens Amoroso!</hi> Hier geb’ ich der Gymna-<lb/>ſiums-Bibliothek mein Muſeum, in welche es um ſo eher gehört,<lbn="25"/>
da Sie manche Schüler ſchon zu Leſern deſſelben gebildet.</p><lb/><p>Wenn irgend ein guter Genius Ihnen ins Ohr ſagt: „gib dem<lb/>
Legazions Rathe, der ſich Legazionrath ſchreibt, endlich die 2. Auf-<lb/>
lage ſeines Fixlein wieder, zumal da er ſie mit der erſten ranzioniert<lb/>
hat“, ſo folgen Sie dem wackern Genius ja.</p><closer><salute><hirendition="#right">R.</hi><lbn="30"/></salute></closer></div></body></text></TEI>
[404/0420]
939. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, Lieber! Ich hatte ſchon Recht und ſehr wenig
Unrecht. Nämlich in Dreyer ſtehts; aber p. 81. *) Da in meinen
Exzerpten das Zeichen 1 auf den dageweſenen Titel hinweiſet, ſo 5
hielt ich die Eins dafür. So fand ich auch faſt alle Nachweiſungen
für die Behauptungen in meiner Vorschule, weßwegen mir Nicolai
die Ohren annageln oder ſeine langen aufheften wollte.
940. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?] 10
Guten Morgen, Lieber! Lies doch dieſes magnetiſche Kurwunder
in den 2 Auszügen. Die Annalen, die ich von Walther habe, gib
mir bald zurück; und wollt’ ich, läſeſt du Schweigger vorher. —
Die Subſkripzion auf den 18ten Okt. geht ſtark in der Harmonie;
Barth unterſchrieb fünf fl. Der Polizeikommiſſar will ſie ſogar durch 15
die Viertelmeiſter herumſenden.
941. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, mein Alter! Die Polizei hat das Anti-18 Okt.
der Harmonie und allen abfodern laſſen. Schicke mir meines; ich 20
möcht es Bomhardt leihen.
*942. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.
[Bayreuth, Okt. 1814?]
Guten Morgen, Lianens Amoroso! Hier geb’ ich der Gymna-
ſiums-Bibliothek mein Muſeum, in welche es um ſo eher gehört, 25
da Sie manche Schüler ſchon zu Leſern deſſelben gebildet.
Wenn irgend ein guter Genius Ihnen ins Ohr ſagt: „gib dem
Legazions Rathe, der ſich Legazionrath ſchreibt, endlich die 2. Auf-
lage ſeines Fixlein wieder, zumal da er ſie mit der erſten ranzioniert
hat“, ſo folgen Sie dem wackern Genius ja.
R. 30
*) Auf den Seiten vor- und nachher wirſt du noch viel von Häuſern finden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/420>, abgerufen am 06.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.