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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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ich wissen, ob es ein alter und bloßer militärischer Reuß, oder einer
der jüngern, von denen ich selber in Rudolstadt einige kennen lernen.
Auch möcht ich dann die Kurialien wissen. -- Siehst du, du bedenkst
dich, mir die kleinste Mühe zuzumuthen, -- und ich mache mir gar
nichts daraus, immer fort solche Blätter an dich zu schreiben, wie5
dieses.

842. An Emanuel.

Guten Morgen, mein Emanuel! Ich will der Pension wegen
an den Generalgouverneur Fürst Reuß schreiben. Einige dieser10
Fürsten kenn ich persönlich. Ich möchte wissen, ob ich diesen kenne --
ob er sehr alt ist -- ob ein Leser -- und so allerhand, was man in
einem guten Schreiben braucht. Wissen Sie es vielleicht?

843. An den Fürsten von Reuß in Frankfurt a. M.
[Konzept, nicht abgeschickt]15

Ein dreißigjähriges Schreiben -- Sonnen- und Morgenseite
Deutschlands durch keinen Schatten getrübt -- Da Pallas zugleich
die Göttin des Krieges und der Wissenschaft war: -- Verjüngung
Deutschlands -- Morgenroth, Morgensonne -- Als die verbündeten
Adler uns von den gallischen Geiern erlöseten -- Die Fahnen werden20
in der Zukunft als Sternbilder erscheinen --

844. An Staatsrat Steitz in Frankfurt a. M.
Ew. Hochwolgeboren

bitt' ich um Verzeihung der zufällig veranlaßten Vermehrung Ihrer
Geschäfte. Unter der Fortsetzungs Genehmigung meiner Pension25
meint' ich die Thatsache selber, daß mir das letzte Vierteljahr der-
selben im Jenner d. J. wirklich gezahlt worden; -- wozu noch die
gedruckte Bewilligung des General-Gouvernements für halbe oder
ganze Auszahlung der Pensionen, auch der Civilliste, kam.

Auch ohne auf die Gebräuche des europäischen Völkerrechts zu30
rechnen, glaubt' ich bisher nicht nöthig zu haben, die beschwerliche
Menge der Bittsteller an höhern Orten zu vermehren, da mir ein
30jähriges Schriftstelleramt und die Weise, wie dasselbe von

ich wiſſen, ob es ein alter und bloßer militäriſcher Reuß, oder einer
der jüngern, von denen ich ſelber in Rudolstadt einige kennen lernen.
Auch möcht ich dann die Kurialien wiſſen. — Siehſt du, du bedenkſt
dich, mir die kleinſte Mühe zuzumuthen, — und ich mache mir gar
nichts daraus, immer fort ſolche Blätter an dich zu ſchreiben, wie5
dieſes.

842. An Emanuel.

Guten Morgen, mein Emanuel! Ich will der Penſion wegen
an den Generalgouverneur Fürſt Reuß ſchreiben. Einige dieſer10
Fürſten kenn ich perſönlich. Ich möchte wiſſen, ob ich dieſen kenne —
ob er ſehr alt iſt — ob ein Leſer — und ſo allerhand, was man in
einem guten Schreiben braucht. Wiſſen Sie es vielleicht?

843. An den Fürſten von Reuß in Frankfurt a. M.
[Konzept, nicht abgeſchickt]15

Ein dreißigjähriges Schreiben — Sonnen- und Morgenſeite
Deutſchlands durch keinen Schatten getrübt — Da Pallas zugleich
die Göttin des Krieges und der Wiſſenſchaft war: — Verjüngung
Deutſchlands — Morgenroth, Morgenſonne — Als die verbündeten
Adler uns von den galliſchen Geiern erlöſeten — Die Fahnen werden20
in der Zukunft als Sternbilder erſcheinen —

844. An Staatsrat Steitz in Frankfurt a. M.
Ew. Hochwolgeboren

bitt’ ich um Verzeihung der zufällig veranlaßten Vermehrung Ihrer
Geſchäfte. Unter der Fortſetzungs Genehmigung meiner Penſion25
meint’ ich die Thatſache ſelber, daß mir das letzte Vierteljahr der-
ſelben im Jenner d. J. wirklich gezahlt worden; — wozu noch die
gedruckte Bewilligung des General-Gouvernements für halbe oder
ganze Auszahlung der Penſionen, auch der Civilliſte, kam.

Auch ohne auf die Gebräuche des europäiſchen Völkerrechts zu30
rechnen, glaubt’ ich bisher nicht nöthig zu haben, die beſchwerliche
Menge der Bittſteller an höhern Orten zu vermehren, da mir ein
30jähriges Schriftſtelleramt und die Weiſe, wie daſſelbe von

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[364/0380] ich wiſſen, ob es ein alter und bloßer militäriſcher Reuß, oder einer der jüngern, von denen ich ſelber in Rudolstadt einige kennen lernen. Auch möcht ich dann die Kurialien wiſſen. — Siehſt du, du bedenkſt dich, mir die kleinſte Mühe zuzumuthen, — und ich mache mir gar nichts daraus, immer fort ſolche Blätter an dich zu ſchreiben, wie 5 dieſes. 842. An Emanuel. [Bayreuth, 11. März 1814] Guten Morgen, mein Emanuel! Ich will der Penſion wegen an den Generalgouverneur Fürſt Reuß ſchreiben. Einige dieſer 10 Fürſten kenn ich perſönlich. Ich möchte wiſſen, ob ich dieſen kenne — ob er ſehr alt iſt — ob ein Leſer — und ſo allerhand, was man in einem guten Schreiben braucht. Wiſſen Sie es vielleicht? 843. An den Fürſten von Reuß in Frankfurt a. M. [Bayreuth, März 1814] 15 Ein dreißigjähriges Schreiben — Sonnen- und Morgenſeite Deutſchlands durch keinen Schatten getrübt — Da Pallas zugleich die Göttin des Krieges und der Wiſſenſchaft war: — Verjüngung Deutſchlands — Morgenroth, Morgenſonne — Als die verbündeten Adler uns von den galliſchen Geiern erlöſeten — Die Fahnen werden 20 in der Zukunft als Sternbilder erſcheinen — 844. An Staatsrat Steitz in Frankfurt a. M. Ew. Hochwolgeboren bitt’ ich um Verzeihung der zufällig veranlaßten Vermehrung Ihrer Geſchäfte. Unter der Fortſetzungs Genehmigung meiner Penſion 25 meint’ ich die Thatſache ſelber, daß mir das letzte Vierteljahr der- ſelben im Jenner d. J. wirklich gezahlt worden; — wozu noch die gedruckte Bewilligung des General-Gouvernements für halbe oder ganze Auszahlung der Penſionen, auch der Civilliſte, kam. Auch ohne auf die Gebräuche des europäiſchen Völkerrechts zu 30 rechnen, glaubt’ ich bisher nicht nöthig zu haben, die beſchwerliche Menge der Bittſteller an höhern Orten zu vermehren, da mir ein 30jähriges Schriftſtelleramt und die Weiſe, wie daſſelbe von

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/380>, abgerufen am 24.11.2024.