Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.814. An Emanuel. [Bayreuth, 28. Nov. 1813]Mein unwandelbar Geliebter! Damit Sie andere belehren, setz' Lieb wär' es mir sehr, wenn die Behörden Sie anfielen und be- 815. An Leutnant August von Kalb. [Kopie][Bayreuth, 8. Dez. 1813](Bei Übersendung: Die Schönheit des Todes in der Blüte des *816. An Otto. [Bayreuth, 9. Dez. 1813]Gutes Neujahr! Heute, mein Geliebter, feiere ich deinen Tag Dein alter treuer Richter 817. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Dez. 1813]25Sollten Sie meine scheinbare Niederlage weiter verbreiten, so Solche Niederlagen rechn' ich unter die Siege.30 818. An Emanuel. [Bayreuth, 14. Dez. 1813]Guten Morgen, mein Emanuel! Ich wünschte wol heute um 814. An Emanuel. [Bayreuth, 28. Nov. 1813]Mein unwandelbar Geliebter! Damit Sie andere belehren, ſetz’ Lieb wär’ es mir ſehr, wenn die Behörden Sie anfielen und be- 815. An Leutnant Auguſt von Kalb. [Kopie][Bayreuth, 8. Dez. 1813](Bei Überſendung: Die Schönheit des Todes in der Blüte des *816. An Otto. [Bayreuth, 9. Dez. 1813]Gutes Neujahr! Heute, mein Geliebter, feiere ich deinen Tag Dein alter treuer Richter 817. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Dez. 1813]25Sollten Sie meine ſcheinbare Niederlage weiter verbreiten, ſo Solche Niederlagen rechn’ ich unter die Siege.30 818. An Emanuel. [Bayreuth, 14. Dez. 1813]Guten Morgen, mein Emanuel! Ich wünſchte wol heute um <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0368" n="352"/> <div type="letter" n="1"> <head>814. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. Nov. 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein unwandelbar Geliebter! Damit Sie andere belehren, ſetz’<lb/> ich noch hinzu: daß <hi rendition="#aq">Mund</hi> im Altdeutſchen <hi rendition="#g">Mann</hi> heißt, und <hi rendition="#g">Be-<lb/> ſchützer</hi>, was ohnehin ewig ſo eins ſein ſollte, als es bei Ihnen iſt;<lb n="5"/> davon kommen nun die Namen <hi rendition="#aq">Osmund, Hildemund, Asmunder,<lb/> Tiadmunder, Gummunder.</hi> —</p><lb/> <p>Lieb wär’ es mir ſehr, wenn die Behörden Sie anfielen und be-<lb/> fragten, warum Sie denn keinen ordentlichen deutſchen Namen ge-<lb/> wählt, ſondern einen verflucht fremden.<lb n="10"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>815. An <hi rendition="#g">Leutnant Auguſt von Kalb.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 8. Dez. 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>(Bei Überſendung: Die Schönheit des Todes in der Blüte des<lb/> Lebens) Sie finden darin Ihrer Waffenbrüder und Ihre eignen<lb/> Opfer wieder, wenn nicht belohnt, doch gemalt.<lb n="15"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>*816. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Dez. 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Gutes Neujahr! Heute, mein Geliebter, feiere ich deinen Tag<lb/> mit mehr Freude als vor einem Jahre; denn die hohe, wenn auch<lb/> blutende Abendröthe der Zeit bedeutet ſchöneres Wetter. Und<lb n="20"/> meine herzlichen Wünſche für dich fühl’ ich faſt als Ahnungen. Es<lb/> gehe dir recht wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dein alter treuer Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>817. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Dez. 1813]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Sollten Sie meine ſcheinbare Niederlage weiter verbreiten, ſo<lb/> erzählen Sie mit, daß ich Sie und Ihren König und die 5 Haupt-<lb/> offiziere um ihn herum blos mit der Königin und 1 Läufer eine<lb/> Stunde lang geängſtigt habe. Gute Nacht.</p><lb/> <p>Solche Niederlagen rechn’ ich unter die Siege.<lb n="30"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>818. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 14. Dez. 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel</hi>! Ich wünſchte wol heute um<lb/> 7 Uhr bei Ihnen einzuſprechen, wenn ich außer Ihrer Gegenwart<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [352/0368]
814. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Nov. 1813]
Mein unwandelbar Geliebter! Damit Sie andere belehren, ſetz’
ich noch hinzu: daß Mund im Altdeutſchen Mann heißt, und Be-
ſchützer, was ohnehin ewig ſo eins ſein ſollte, als es bei Ihnen iſt; 5
davon kommen nun die Namen Osmund, Hildemund, Asmunder,
Tiadmunder, Gummunder. —
Lieb wär’ es mir ſehr, wenn die Behörden Sie anfielen und be-
fragten, warum Sie denn keinen ordentlichen deutſchen Namen ge-
wählt, ſondern einen verflucht fremden. 10
815. An Leutnant Auguſt von Kalb.
[Bayreuth, 8. Dez. 1813]
(Bei Überſendung: Die Schönheit des Todes in der Blüte des
Lebens) Sie finden darin Ihrer Waffenbrüder und Ihre eignen
Opfer wieder, wenn nicht belohnt, doch gemalt. 15
*816. An Otto.
[Bayreuth, 9. Dez. 1813]
Gutes Neujahr! Heute, mein Geliebter, feiere ich deinen Tag
mit mehr Freude als vor einem Jahre; denn die hohe, wenn auch
blutende Abendröthe der Zeit bedeutet ſchöneres Wetter. Und 20
meine herzlichen Wünſche für dich fühl’ ich faſt als Ahnungen. Es
gehe dir recht wol!
Dein alter treuer Richter
817. An Emanuel.
[Bayreuth, 9. Dez. 1813] 25
Sollten Sie meine ſcheinbare Niederlage weiter verbreiten, ſo
erzählen Sie mit, daß ich Sie und Ihren König und die 5 Haupt-
offiziere um ihn herum blos mit der Königin und 1 Läufer eine
Stunde lang geängſtigt habe. Gute Nacht.
Solche Niederlagen rechn’ ich unter die Siege. 30
818. An Emanuel.
[Bayreuth, 14. Dez. 1813]
Guten Morgen, mein Emanuel! Ich wünſchte wol heute um
7 Uhr bei Ihnen einzuſprechen, wenn ich außer Ihrer Gegenwart
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |