Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

Bild:
<< vorherige Seite
785. An Emanuel.

Nun gut, mein Emanuel, so komm' ich denn heute freudig um
7 Uhr. Da es zweimal fehlgeschlagen, ist es das 3te mal unmöglich
und ich habe Sie schon so gut als an der Brust.5

786. An Cotta.

Meinen Aufsatz für den Damenkalender (vom 9. Jul.) werden
Sie hoffentlich empfangen haben.

Meine Levana werden Sie schwerlich zur Mich[aelis] Messe10
geben, da jetzo 4 Gewitter am Himmel stehen. Da Sie mir die
muthmaßliche Bogenhälfte derselben noch vor dem Drucke zu be-
zahlen versprachen: so bin ich so frei gewesen, 500 fl. rh. zahlbar
an H. Emanuel auf Sie anzuweisen. Jedes der 3 Bändchen zu
20 Bogen gerechnet, bleibt mir doch noch ein Rest gut.15

Ich bitte Sie, den Damenkalender nicht nur mir, sondern auch
der Welt recht bald zu schicken; mein Traum kann manche wunde
Seele trösten und eine matte stärken.

Ihr
ergebner20
Jean Paul Fr. Richter
787. Zeugnis für Katharina Hofknecht.
[Kopie]

Ich bezeuge hiemit, daß Katharina Hofknechtin mir nichts ent-
wendet hat, was ich ihr im Geringsten gerichtlich nachzuweisen ver-25
möchte, und daß der bisherige Argwohn ein Misverständnis ge-
blieben. B[aireuth] d. 10 Aug. [1813]

788. An Otto.
30

Lieber Otto! Hier schick' ich dir mehr Spaßes als (wenigstens
vor der Hand) Rathfragens wegen die Akten eines rachsüchtigen
Schurken, wie ich ihn jetzo auch von andern nennen höre. Ich ließ

785. An Emanuel.

Nun gut, mein Emanuel, ſo komm’ ich denn heute freudig um
7 Uhr. Da es zweimal fehlgeſchlagen, iſt es das 3te mal unmöglich
und ich habe Sie ſchon ſo gut als an der Bruſt.5

786. An Cotta.

Meinen Aufſatz für den Damenkalender (vom 9. Jul.) werden
Sie hoffentlich empfangen haben.

Meine Levana werden Sie ſchwerlich zur Mich[aelis] Meſſe10
geben, da jetzo 4 Gewitter am Himmel ſtehen. Da Sie mir die
muthmaßliche Bogenhälfte derſelben noch vor dem Drucke zu be-
zahlen verſprachen: ſo bin ich ſo frei geweſen, 500 fl. rh. zahlbar
an H. Emanuel auf Sie anzuweiſen. Jedes der 3 Bändchen zu
20 Bogen gerechnet, bleibt mir doch noch ein Reſt gut.15

Ich bitte Sie, den Damenkalender nicht nur mir, ſondern auch
der Welt recht bald zu ſchicken; mein Traum kann manche wunde
Seele tröſten und eine matte ſtärken.

Ihr
ergebner20
Jean Paul Fr. Richter
787. Zeugnis für Katharina Hofknecht.
[Kopie]

Ich bezeuge hiemit, daß Katharina Hofknechtin mir nichts ent-
wendet hat, was ich ihr im Geringſten gerichtlich nachzuweiſen ver-25
möchte, und daß der bisherige Argwohn ein Misverſtändnis ge-
blieben. B[aireuth] d. 10 Aug. [1813]

788. An Otto.
30

Lieber Otto! Hier ſchick’ ich dir mehr Spaßes als (wenigſtens
vor der Hand) Rathfragens wegen die Akten eines rachſüchtigen
Schurken, wie ich ihn jetzo auch von andern nennen höre. Ich ließ

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0357" n="341"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>785. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Aug. 1813]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Nun gut, mein <hi rendition="#aq">Emanuel</hi>, &#x017F;o komm&#x2019; ich denn heute freudig um<lb/>
7 Uhr. Da es zweimal fehlge&#x017F;chlagen, i&#x017F;t es das 3<hi rendition="#sup">te</hi> mal unmöglich<lb/>
und ich habe Sie &#x017F;chon &#x017F;o gut als an der Bru&#x017F;t.<lb n="5"/>
</p>
      </div>
      <div type="letter" n="1">
        <head>786. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 6. Aug. 1813</hi> </dateline><lb/>
        <p>Meinen Auf&#x017F;atz für den Damenkalender (vom 9. Jul.) werden<lb/>
Sie hoffentlich empfangen haben.</p><lb/>
        <p>Meine <hi rendition="#aq">Levana</hi> werden Sie &#x017F;chwerlich zur Mich[aelis] Me&#x017F;&#x017F;e<lb n="10"/>
geben, da jetzo 4 Gewitter am Himmel &#x017F;tehen. Da Sie mir die<lb/>
muthmaßliche Bogenhälfte der&#x017F;elben noch <hi rendition="#g">vor</hi> dem Drucke zu be-<lb/>
zahlen ver&#x017F;prachen: &#x017F;o bin ich &#x017F;o frei gewe&#x017F;en, 500 fl. rh. zahlbar<lb/>
an H. <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> auf Sie anzuwei&#x017F;en. Jedes der 3 Bändchen zu<lb/>
20 Bogen gerechnet, bleibt mir doch noch ein Re&#x017F;t gut.<lb n="15"/>
</p>
        <p>Ich bitte Sie, den Damenkalender nicht nur mir, &#x017F;ondern auch<lb/>
der Welt recht bald zu &#x017F;chicken; mein Traum kann manche wunde<lb/>
Seele trö&#x017F;ten und eine matte &#x017F;tärken.</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/>
ergebner<lb n="20"/>
Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>787. <hi rendition="#g">Zeugnis für Katharina Hofknecht.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note><lb/>
        <p>Ich bezeuge hiemit, daß Katharina Hofknechtin mir nichts ent-<lb/>
wendet hat, was ich ihr im Gering&#x017F;ten gerichtlich nachzuwei&#x017F;en ver-<lb n="25"/>
möchte, und daß der bisherige Argwohn ein Misver&#x017F;tändnis ge-<lb/>
blieben. <hi rendition="#aq">B[aireuth] d. 10 Aug.</hi> [1813]</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>788. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Aug. (?) 1813]</hi> </dateline>
        <lb n="30"/>
        <p>Lieber <hi rendition="#aq">Otto</hi>! Hier &#x017F;chick&#x2019; ich dir mehr Spaßes als (wenig&#x017F;tens<lb/>
vor der Hand) Rathfragens wegen die Akten eines rach&#x017F;üchtigen<lb/>
Schurken, wie ich ihn jetzo auch von andern nennen höre. Ich ließ<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[341/0357] 785. An Emanuel. [Bayreuth, 1. Aug. 1813] Nun gut, mein Emanuel, ſo komm’ ich denn heute freudig um 7 Uhr. Da es zweimal fehlgeſchlagen, iſt es das 3te mal unmöglich und ich habe Sie ſchon ſo gut als an der Bruſt. 5 786. An Cotta. Baireuth d. 6. Aug. 1813 Meinen Aufſatz für den Damenkalender (vom 9. Jul.) werden Sie hoffentlich empfangen haben. Meine Levana werden Sie ſchwerlich zur Mich[aelis] Meſſe 10 geben, da jetzo 4 Gewitter am Himmel ſtehen. Da Sie mir die muthmaßliche Bogenhälfte derſelben noch vor dem Drucke zu be- zahlen verſprachen: ſo bin ich ſo frei geweſen, 500 fl. rh. zahlbar an H. Emanuel auf Sie anzuweiſen. Jedes der 3 Bändchen zu 20 Bogen gerechnet, bleibt mir doch noch ein Reſt gut. 15 Ich bitte Sie, den Damenkalender nicht nur mir, ſondern auch der Welt recht bald zu ſchicken; mein Traum kann manche wunde Seele tröſten und eine matte ſtärken. Ihr ergebner 20 Jean Paul Fr. Richter 787. Zeugnis für Katharina Hofknecht. Ich bezeuge hiemit, daß Katharina Hofknechtin mir nichts ent- wendet hat, was ich ihr im Geringſten gerichtlich nachzuweiſen ver- 25 möchte, und daß der bisherige Argwohn ein Misverſtändnis ge- blieben. B[aireuth] d. 10 Aug. [1813] 788. An Otto. [Bayreuth, Aug. (?) 1813] 30 Lieber Otto! Hier ſchick’ ich dir mehr Spaßes als (wenigſtens vor der Hand) Rathfragens wegen die Akten eines rachſüchtigen Schurken, wie ich ihn jetzo auch von andern nennen höre. Ich ließ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/357
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/357>, abgerufen am 22.11.2024.