Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.-- Sind Sie nicht zu Hause, so werden Sie blos diesen Zettel in 773. An Cotta.5 Baireuth d. 9. Jul. 1813Hier, mein hochgeschätztester Cotta, der Aufsatz für den Damen- Vielleicht geb' ich Ende des Monats eine Anweisung auf Sie [Spaltenumbruch]
Leben Sie wol! [Spaltenumbruch] Ihr Jean Paul Fr. Richter Ich bitte Sie sehr um richtige Abgabe der Einlage. 774. An Otto.20 [Bayreuth, 10. Juli 1813]Guten Morgen, lieber Otto! Hier die verbesserte Auflage des 775. An Paul und Eva Thieriot in Zürich.30 Baireuth d. [3.] Jul. 1813Ich habe nicht den Muth, zu schreiben den heutigen oder dritten, — Sind Sie nicht zu Hauſe, ſo werden Sie blos dieſen Zettel in 773. An Cotta.5 Baireuth d. 9. Jul. 1813Hier, mein hochgeſchätzteſter Cotta, der Aufſatz für den Damen- Vielleicht geb’ ich Ende des Monats eine Anweiſung auf Sie [Spaltenumbruch]
Leben Sie wol! [Spaltenumbruch] Ihr Jean Paul Fr. Richter Ich bitte Sie ſehr um richtige Abgabe der Einlage. 774. An Otto.20 [Bayreuth, 10. Juli 1813]Guten Morgen, lieber Otto! Hier die verbeſſerte Auflage des 775. An Paul und Eva Thieriot in Zürich.30 Baireuth d. [3.] Jul. 1813Ich habe nicht den Muth, zu ſchreiben den heutigen oder dritten, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0348" n="332"/> — Sind Sie nicht zu Hauſe, ſo werden Sie blos dieſen Zettel in<lb/> Ihrem Schalter finden, in den ich mich einmal zu ſtecken wünſchte,<lb/> damit Sie mich, wenn Sie gerade ankämen, heraus zögen in die<lb/> Stube.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>773. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 9. Jul. 1813</hi> </dateline><lb/> <p>Hier, mein hochgeſchätzteſter <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> der Aufſatz für den Damen-<lb/> kalender, mit welchem ich nicht blos Dichtung geben will, ſondern<lb/> auch Troſt. <hi rendition="#g">Bewahren Sie ihn ja vor Druckfehlern;</hi> er ver-<lb/> dient es.<lb n="10"/> </p> <p>Vielleicht geb’ ich Ende des Monats eine Anweiſung auf Sie<lb/> an <hi rendition="#aq">Münch</hi> hier, wenn Friede wird, an welchen ich darum glaube,<lb/> weil er unwahrſcheinlich iſt. Denn jetzo trift nichts ein als das<lb/> Unerwartete. Der Krieg aber triebe mich nach <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> oder<lb/> in irgendeine Freiſtadt auf einige Zeit.<lb n="15"/> </p> <closer> <salute><cb/> Leben Sie wol!<lb/><cb/> <hi rendition="#et">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi></salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Ich bitte Sie ſehr um richtige Abgabe der Einlage.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>774. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Juli 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Hier die verbeſſerte Auflage des<lb/> „Magnetiſmus“, die du aber nur gelegentlich durchzuleſen haſt, ſo<lb/> wie die neue der „erſten Pflanzen, Thiere“, die <hi rendition="#aq">Wagner</hi> noch hat. —<lb/> Freilich haſt du Recht gegen den Ausdruck „die Sonne ohne Ge-<lb/> ſtalt“; es iſt aber nur ein Schreibfehler und heißt Stimme ohne<lb n="25"/> Geſtalt; daher nachher der Heiligenſchein ſich zum Regenbogen aus-<lb/> dehnt. Lieber will ich 10 Höllen als 1 Himmel malen ſo wie erleben.<lb/> Dieſes poetiſche Phantaſieren treib ich allemal unter dem muſika-<lb/> liſchen am Klavier.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <head>775. An <hi rendition="#g">Paul und Eva Thieriot in Zürich.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth d. [3.] Jul.</hi> 1813</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe nicht den Muth, zu ſchreiben den heutigen oder dritten,<lb/> weil ich nur weiß, wann ich anfange, aber nicht wann ich endige.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [332/0348]
— Sind Sie nicht zu Hauſe, ſo werden Sie blos dieſen Zettel in
Ihrem Schalter finden, in den ich mich einmal zu ſtecken wünſchte,
damit Sie mich, wenn Sie gerade ankämen, heraus zögen in die
Stube.
773. An Cotta. 5
Baireuth d. 9. Jul. 1813
Hier, mein hochgeſchätzteſter Cotta, der Aufſatz für den Damen-
kalender, mit welchem ich nicht blos Dichtung geben will, ſondern
auch Troſt. Bewahren Sie ihn ja vor Druckfehlern; er ver-
dient es. 10
Vielleicht geb’ ich Ende des Monats eine Anweiſung auf Sie
an Münch hier, wenn Friede wird, an welchen ich darum glaube,
weil er unwahrſcheinlich iſt. Denn jetzo trift nichts ein als das
Unerwartete. Der Krieg aber triebe mich nach Heidelberg oder
in irgendeine Freiſtadt auf einige Zeit. 15
Leben Sie wol!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
Ich bitte Sie ſehr um richtige Abgabe der Einlage.
774. An Otto. 20
[Bayreuth, 10. Juli 1813]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier die verbeſſerte Auflage des
„Magnetiſmus“, die du aber nur gelegentlich durchzuleſen haſt, ſo
wie die neue der „erſten Pflanzen, Thiere“, die Wagner noch hat. —
Freilich haſt du Recht gegen den Ausdruck „die Sonne ohne Ge-
ſtalt“; es iſt aber nur ein Schreibfehler und heißt Stimme ohne 25
Geſtalt; daher nachher der Heiligenſchein ſich zum Regenbogen aus-
dehnt. Lieber will ich 10 Höllen als 1 Himmel malen ſo wie erleben.
Dieſes poetiſche Phantaſieren treib ich allemal unter dem muſika-
liſchen am Klavier.
775. An Paul und Eva Thieriot in Zürich. 30
Baireuth d. [3.] Jul. 1813
Ich habe nicht den Muth, zu ſchreiben den heutigen oder dritten,
weil ich nur weiß, wann ich anfange, aber nicht wann ich endige.
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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