Guten Morgen, Alter! -- Zum Glücke -- wenns eines ist -- ließ sich der katholische Pfarrer die Abhandlung abschreiben. -- Heute ersäuft der Regen die Fahrt. -- Ich und Otto werden Sie5 nächstens um den Wagen zusammen bitten.
730. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.
[Konzept][Bayreuth, 16. Febr. 1813]
Im Verzeihen üb' ich Sie immer und also auch jetzo wieder -- wiewol mich Ihr Schweigen auf meinen Letzten auch nicht ohne10 alle Übung läßt -- Nämlich ich schicke Ihnen diesen Aufsatz für das Museum zur Übergabe, weil ich den Namen des zeitigen Direk- tors nicht weiß. Das Ende darin ist gewis aus meiner und Ihrer Seele zugleich geschrieben. -- Über den Magnetismus etwas nach Frankfurt ins Museum liefern heißt freilich weiter nicht[s] besseres15 als eine Tasse aus dem Weltmeer vollschöpfen und sie den Natur- forschern höflich präsentieren als ein Stückchen Ebbe und Fluth. Auch gedenk' ich daher in etc. die Tasse erweitert zu geben etc. etc., wenn Sie mir die Frage des vorigen Briefes beantworten, ob das Museum gegen verbesserte Ausgaben meiner Aufsätze etwas habe. -- Noch20 immer fehlt mir der Reisende, der Ihre Bücher an Sie zurück- bringt. Wären Sie doch selber der Reisende! Oder auch ich! Aber unter dem jetzigen Sternenstande muß man nichts Langes anfangen, nicht einmal Reisen. Meine C[aroline] grüßt Sie mit alter Liebe; ich aber mit veraltender, wenn Sie nicht antworten. Nur geh' es25 Ihnen recht wol.
731. An Cotta.
Baireuth d. 16. Febr. 1813
Hier endlich, lieber H. Doktor, ist die geschloßne Levana; sammt den Druckfehlern der Vorschule und der Traumdichtungen. In30 diesen Zeiten, wo zugleich Teufel und Engel lauter Wunder säen, muß man freilich auf das Aufgehen der Aussaat warten; daher ich die möglich-früheste Ausgabe der Levana in Ihre Hände mit Vertrauen auf Ihre Liebe gegen mich und das Buch und auf Ihre
729. An Emanuel.
[Bayreuth, 16. Febr. 1813]
Guten Morgen, Alter! — Zum Glücke — wenns eines iſt — ließ ſich der katholiſche Pfarrer die Abhandlung abſchreiben. — Heute erſäuft der Regen die Fahrt. — Ich und Otto werden Sie5 nächſtens um den Wagen zuſammen bitten.
730. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.
[Konzept][Bayreuth, 16. Febr. 1813]
Im Verzeihen üb’ ich Sie immer und alſo auch jetzo wieder — wiewol mich Ihr Schweigen auf meinen Letzten auch nicht ohne10 alle Übung läßt — Nämlich ich ſchicke Ihnen dieſen Aufſatz für das Muſeum zur Übergabe, weil ich den Namen des zeitigen Direk- tors nicht weiß. Das Ende darin iſt gewis aus meiner und Ihrer Seele zugleich geſchrieben. — Über den Magnetiſmus etwas nach Frankfurt ins Muſeum liefern heißt freilich weiter nicht[s] beſſeres15 als eine Taſſe aus dem Weltmeer vollſchöpfen und ſie den Natur- forſchern höflich präſentieren als ein Stückchen Ebbe und Fluth. Auch gedenk’ ich daher in ꝛc. die Taſſe erweitert zu geben ꝛc. ꝛc., wenn Sie mir die Frage des vorigen Briefes beantworten, ob das Muſeum gegen verbeſſerte Ausgaben meiner Aufſätze etwas habe. — Noch20 immer fehlt mir der Reiſende, der Ihre Bücher an Sie zurück- bringt. Wären Sie doch ſelber der Reiſende! Oder auch ich! Aber unter dem jetzigen Sternenſtande muß man nichts Langes anfangen, nicht einmal Reiſen. Meine C[aroline] grüßt Sie mit alter Liebe; ich aber mit veraltender, wenn Sie nicht antworten. Nur geh’ es25 Ihnen recht wol.
731. An Cotta.
Baireuth d. 16. Febr. 1813
Hier endlich, lieber H. Doktor, iſt die geſchloßne Levana; ſammt den Druckfehlern der Vorschule und der Traumdichtungen. In30 dieſen Zeiten, wo zugleich Teufel und Engel lauter Wunder ſäen, muß man freilich auf das Aufgehen der Ausſaat warten; daher ich die möglich-früheſte Ausgabe der Levana in Ihre Hände mit Vertrauen auf Ihre Liebe gegen mich und das Buch und auf Ihre
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[313/0328]
729. An Emanuel.
[Bayreuth, 16. Febr. 1813]
Guten Morgen, Alter! — Zum Glücke — wenns eines iſt —
ließ ſich der katholiſche Pfarrer die Abhandlung abſchreiben. —
Heute erſäuft der Regen die Fahrt. — Ich und Otto werden Sie 5
nächſtens um den Wagen zuſammen bitten.
730. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.
[Bayreuth, 16. Febr. 1813]
Im Verzeihen üb’ ich Sie immer und alſo auch jetzo wieder —
wiewol mich Ihr Schweigen auf meinen Letzten auch nicht ohne 10
alle Übung läßt — Nämlich ich ſchicke Ihnen dieſen Aufſatz für
das Muſeum zur Übergabe, weil ich den Namen des zeitigen Direk-
tors nicht weiß. Das Ende darin iſt gewis aus meiner und Ihrer
Seele zugleich geſchrieben. — Über den Magnetiſmus etwas nach
Frankfurt ins Muſeum liefern heißt freilich weiter nicht[s] beſſeres 15
als eine Taſſe aus dem Weltmeer vollſchöpfen und ſie den Natur-
forſchern höflich präſentieren als ein Stückchen Ebbe und Fluth.
Auch gedenk’ ich daher in ꝛc. die Taſſe erweitert zu geben ꝛc. ꝛc., wenn
Sie mir die Frage des vorigen Briefes beantworten, ob das Muſeum
gegen verbeſſerte Ausgaben meiner Aufſätze etwas habe. — Noch 20
immer fehlt mir der Reiſende, der Ihre Bücher an Sie zurück-
bringt. Wären Sie doch ſelber der Reiſende! Oder auch ich! Aber
unter dem jetzigen Sternenſtande muß man nichts Langes anfangen,
nicht einmal Reiſen. Meine C[aroline] grüßt Sie mit alter Liebe;
ich aber mit veraltender, wenn Sie nicht antworten. Nur geh’ es 25
Ihnen recht wol.
731. An Cotta.
Baireuth d. 16. Febr. 1813
Hier endlich, lieber H. Doktor, iſt die geſchloßne Levana; ſammt
den Druckfehlern der Vorschule und der Traumdichtungen. In 30
dieſen Zeiten, wo zugleich Teufel und Engel lauter Wunder ſäen,
muß man freilich auf das Aufgehen der Ausſaat warten; daher
ich die möglich-früheſte Ausgabe der Levana in Ihre Hände mit
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/328>, abgerufen am 24.11.2024.
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