Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.642. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Mai 1812]Guten Morgen, mein Alter! Und ich seh immer zu Ihrem Fenster 643. An Schrag in Nürnberg.5 Baireuth d. 20. Mai 1812Dieses Blatt enthält nichts als eine Bitte, die ich Sie zu ver- Gibt es in Nürnberg Erlanger Doppelbier? Oder hat wenigstens Ich werde Ihnen sehr für die Erfüllung meiner Bitten danken. Ihr ergebner30 Jean Paul Fr. Richter 644. An Emanuel. [Bayreuth, 27. Mai 1812. Mittwoch]Guten Morgen, guter Emanuel! Ihren schönen triftigen 642. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Mai 1812]Guten Morgen, mein Alter! Und ich ſeh immer zu Ihrem Fenſter 643. An Schrag in Nürnberg.5 Baireuth d. 20. Mai 1812Dieſes Blatt enthält nichts als eine Bitte, die ich Sie zu ver- Gibt es in Nürnberg Erlanger Doppelbier? Oder hat wenigſtens Ich werde Ihnen ſehr für die Erfüllung meiner Bitten danken. Ihr ergebner30 Jean Paul Fr. Richter 644. An Emanuel. [Bayreuth, 27. Mai 1812. Mittwoch]Guten Morgen, guter Emanuel! Ihren ſchönen triftigen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0279" n="265"/> <div type="letter" n="1"> <head>642. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 20. Mai 1812]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein Alter! Und ich ſeh immer zu Ihrem Fenſter<lb/> hinauf, weil aus keinem andern ein beſſerer Kopf heraus ſieht!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>643. An <hi rendition="#g">Schrag in Nürnberg.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 20. Mai 1812</hi> </dateline><lb/> <p>Dieſes Blatt enthält nichts als eine Bitte, die ich Sie zu ver-<lb/> zeihen bitte. Ich wünſchte nämlich, Ende Maies 2 oder 3 oder<lb/> 4 Wochen Ihr freundliches und kunſtreiches Nürnberg zu genießen,<lb/> ſo wie da mit meinem Freund dem Präſidenten Jacobi aus München<lb n="10"/> zuſammen zu treffen. Ich bedarf nun eine gewöhnliche Stube mit<lb/> einer Kammer; — nicht der Nachmittaghitze ausgeſetzt — un-<lb/> bedeutend möbliert, doch mit einem Kanap<hi rendition="#aq">é</hi> — wo möglich, dem<lb/> Muſeum nahe — Aufwartung — und weiter nichts, da ich Mittags<lb/> im Gaſthofe eſſe. Zu meinem Vergnügen gehört, daß ich als<lb n="15"/> Miethmann, nicht als Gaſt in Nürnberg lebe. Mein vortrefflicher<lb/> Freund <hi rendition="#aq">Schweigger</hi> gab ſich um meine Einquartierung ſchon mehr<lb/> Mühe als ich ihm vergelten kann; indeßen ungeachtet mancher<lb/> ſeiner guten Vorſchläge, ſind Sie vielleicht doch durch Ihre andern<lb/> Verhältniſſe im Stande, mir noch beſſere zu machen. Verzeihen<lb n="20"/> Sie alſo, daß ich Sie zu meinem Reichs Quartiermacher wähle<lb/> und Sie um Wahl einer Wohnung und um Angabe ihres wöchent-<lb/> lichen Preiſes bitte.</p><lb/> <p>Gibt es in <hi rendition="#aq">Nürnberg</hi> Erlanger Doppelbier? Oder hat wenigſtens<lb/> das Nürnberger eben ſo viel Hopfen? Dieſe Frage thut mein ver-<lb n="25"/> wöhnter Magen.</p><lb/> <p>Ich werde Ihnen ſehr für die Erfüllung meiner Bitten danken.<lb/> Leben Sie wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> ergebner<lb n="30"/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>644. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Mai 1812. Mittwoch]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Ihren ſchönen triftigen<lb/> Worten iſt nichts beizuſetzen. Gehorſam iſt der Grundpfeiler der<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0279]
642. An Emanuel.
[Bayreuth, 20. Mai 1812]
Guten Morgen, mein Alter! Und ich ſeh immer zu Ihrem Fenſter
hinauf, weil aus keinem andern ein beſſerer Kopf heraus ſieht!
643. An Schrag in Nürnberg. 5
Baireuth d. 20. Mai 1812
Dieſes Blatt enthält nichts als eine Bitte, die ich Sie zu ver-
zeihen bitte. Ich wünſchte nämlich, Ende Maies 2 oder 3 oder
4 Wochen Ihr freundliches und kunſtreiches Nürnberg zu genießen,
ſo wie da mit meinem Freund dem Präſidenten Jacobi aus München 10
zuſammen zu treffen. Ich bedarf nun eine gewöhnliche Stube mit
einer Kammer; — nicht der Nachmittaghitze ausgeſetzt — un-
bedeutend möbliert, doch mit einem Kanapé — wo möglich, dem
Muſeum nahe — Aufwartung — und weiter nichts, da ich Mittags
im Gaſthofe eſſe. Zu meinem Vergnügen gehört, daß ich als 15
Miethmann, nicht als Gaſt in Nürnberg lebe. Mein vortrefflicher
Freund Schweigger gab ſich um meine Einquartierung ſchon mehr
Mühe als ich ihm vergelten kann; indeßen ungeachtet mancher
ſeiner guten Vorſchläge, ſind Sie vielleicht doch durch Ihre andern
Verhältniſſe im Stande, mir noch beſſere zu machen. Verzeihen 20
Sie alſo, daß ich Sie zu meinem Reichs Quartiermacher wähle
und Sie um Wahl einer Wohnung und um Angabe ihres wöchent-
lichen Preiſes bitte.
Gibt es in Nürnberg Erlanger Doppelbier? Oder hat wenigſtens
das Nürnberger eben ſo viel Hopfen? Dieſe Frage thut mein ver- 25
wöhnter Magen.
Ich werde Ihnen ſehr für die Erfüllung meiner Bitten danken.
Leben Sie wol!
Ihr
ergebner 30
Jean Paul Fr. Richter
644. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Mai 1812. Mittwoch]
Guten Morgen, guter Emanuel! Ihren ſchönen triftigen
Worten iſt nichts beizuſetzen. Gehorſam iſt der Grundpfeiler der 35
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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