schrift: An H. Pr. v. W. etc. selber hinsetzten. Auch bessert sich alles unter dem Abschreiben, (so wie bei mir) um Vieles. Z. B. das Individuelle "mit dickem Postpapier" und ähnl. arbeitet sich unter Ihrem Kopieren um. Wir haben ja Zeit bis 7 Uhr.
N. S. Auch könnten Sie noch besondern Scherz an W. anbringen.5
50. An Cotta in Tübingen.
Bayreuth d. 20. März 1809
Hier send' ich Ihnen meine "Daemmerungen", welche meine Freunde sehr der Friedenspredigt vorziehen. Die Dedikazion kommt auf die Verhältnisse der Zukunft an. Lassen Sie unter die10 Auszüge für das Morgenblatt die Note setzen, daß nicht ich jene gewählt. -- Die leeren Seiten des Mspts dürfen keine des Drucks werden.
Ein Ungenannter aus Norden schickte mir Beiliegendes über mich für das Morgenblatt.15
Das Inhalts Verzeichnis meines Buch[s] muß vor die Vorrede kommen.
Leben Sie wol in dieser seltsam dämmernden Zeit!
Ihr Jean Paul Fr. Richter20
Eben gibt mir ein anderer Freund -- der aber etwas Weniges dafür verlangt -- etwas über die Posten für das M[orgen]bl[att]. Mögen Sie entscheiden.
*51. An Varnhagen von Ense in Tübingen.
Bayreuth d. 20 März 180925
Ihre Scheeren-Plastik macht nicht blos meinen Kindern, sondern auch meinen Freunden und mir große Freude; nur dauert mich bei dieser Zeichnungs- oder Bildungs-Kraft zweierlei; -- erstlich, daß sie nicht zu ordentlichen künstlerischen Zwecken sich einlenkt -- und zweitens Ihre Augen. Doch letztere noch [mehr] bei Ihrer feinen30 kleinen Handschrift. Haben Sie denn so viel Augen als Argus, daß Sie nach ein Paar weniger nichts fragen? -- Sie sind der größte Augenverschwender, da Sie sogar fremde mit verschleudern.
2 Jean Paul Briefe. VI.
ſchrift: An H. Pr. v. W. ꝛc. ſelber hinſetzten. Auch beſſert ſich alles unter dem Abſchreiben, (ſo wie bei mir) um Vieles. Z. B. das Individuelle „mit dickem Poſtpapier“ und ähnl. arbeitet ſich unter Ihrem Kopieren um. Wir haben ja Zeit bis 7 Uhr.
N. S. Auch könnten Sie noch beſondern Scherz an W. anbringen.5
50. An Cotta in Tübingen.
Bayreuth d. 20. März 1809
Hier ſend’ ich Ihnen meine „Daemmerungen“, welche meine Freunde ſehr der Friedenspredigt vorziehen. Die Dedikazion kommt auf die Verhältniſſe der Zukunft an. Laſſen Sie unter die10 Auszüge für das Morgenblatt die Note ſetzen, daß nicht ich jene gewählt. — Die leeren Seiten des Mſpts dürfen keine des Drucks werden.
Ein Ungenannter aus Norden ſchickte mir Beiliegendes über mich für das Morgenblatt.15
Das Inhalts Verzeichnis meines Buch[s] muß vor die Vorrede kommen.
Leben Sie wol in dieſer ſeltſam dämmernden Zeit!
Ihr Jean Paul Fr. Richter20
Eben gibt mir ein anderer Freund — der aber etwas Weniges dafür verlangt — etwas über die Poſten für das M[orgen]bl[att]. Mögen Sie entſcheiden.
*51. An Varnhagen von Enſe in Tübingen.
Bayreuth d. 20 März 180925
Ihre Scheeren-Plaſtik macht nicht blos meinen Kindern, ſondern auch meinen Freunden und mir große Freude; nur dauert mich bei dieſer Zeichnungs- oder Bildungs-Kraft zweierlei; — erſtlich, daß ſie nicht zu ordentlichen künſtleriſchen Zwecken ſich einlenkt — und zweitens Ihre Augen. Doch letztere noch [mehr] bei Ihrer feinen30 kleinen Handſchrift. Haben Sie denn ſo viel Augen als Argus, daß Sie nach ein Paar weniger nichts fragen? — Sie ſind der größte Augenverſchwender, da Sie ſogar fremde mit verſchleudern.
2 Jean Paul Briefe. VI.
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[17/0026]
ſchrift: An H. Pr. v. W. ꝛc. ſelber hinſetzten. Auch beſſert ſich
alles unter dem Abſchreiben, (ſo wie bei mir) um Vieles. Z. B.
das Individuelle „mit dickem Poſtpapier“ und ähnl. arbeitet ſich
unter Ihrem Kopieren um. Wir haben ja Zeit bis 7 Uhr.
N. S. Auch könnten Sie noch beſondern Scherz an W. anbringen. 5
50. An Cotta in Tübingen.
Bayreuth d. 20. März 1809
Hier ſend’ ich Ihnen meine „Daemmerungen“, welche meine
Freunde ſehr der Friedenspredigt vorziehen. Die Dedikazion
kommt auf die Verhältniſſe der Zukunft an. Laſſen Sie unter die 10
Auszüge für das Morgenblatt die Note ſetzen, daß nicht ich jene
gewählt. — Die leeren Seiten des Mſpts dürfen keine des Drucks
werden.
Ein Ungenannter aus Norden ſchickte mir Beiliegendes über mich
für das Morgenblatt. 15
Das Inhalts Verzeichnis meines Buch[s] muß vor die Vorrede
kommen.
Leben Sie wol in dieſer ſeltſam dämmernden Zeit!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 20
Eben gibt mir ein anderer Freund — der aber etwas Weniges
dafür verlangt — etwas über die Poſten für das M[orgen]bl[att].
Mögen Sie entſcheiden.
*51. An Varnhagen von Enſe in Tübingen.
Bayreuth d. 20 März 1809 25
Ihre Scheeren-Plaſtik macht nicht blos meinen Kindern, ſondern
auch meinen Freunden und mir große Freude; nur dauert mich bei
dieſer Zeichnungs- oder Bildungs-Kraft zweierlei; — erſtlich, daß
ſie nicht zu ordentlichen künſtleriſchen Zwecken ſich einlenkt — und
zweitens Ihre Augen. Doch letztere noch [mehr] bei Ihrer feinen 30
kleinen Handſchrift. Haben Sie denn ſo viel Augen als Argus, daß
Sie nach ein Paar weniger nichts fragen? — Sie ſind der größte
Augenverſchwender, da Sie ſogar fremde mit verſchleudern.
2 Jean Paul Briefe. VI.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/26>, abgerufen am 29.07.2024.
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