"retour an H. Legations Rath Richter" zurück. -- Ist der Fürst in Paris, wie man mir sagte? -- Wär' er ungünstig gegen mich geworden? Oder was sonst? Keine Vermuthung erklärt.
Ich bitte Sie bei der großen Liebe, die Sie bisher immer ächt d. h. in Thaten gegen mich bewiesen, mir einen Stern über diese5 zweideutige Nacht recht bald aufgehen zu lassen.
Oberförster Wolf gab seinen zweiten Teil [!] mit einer (angeb- lichen) Vorrede von mir heraus: steht viel Böses darin?
Leben Sie wol und gedenken Sie meiner Bitte.
Ihr10 Jean Paul Fr. Richter
391. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Nov. 1810]
Guten Morgen und willkommen, Guter! Ihr vergeblicher Be- such, da Sie hinter unserem Rücken silbern gekrönt haben, that15 mir und C[aroline] wehe. Sie wäre noch gestern gekommen, wenn sie Sie zu Hause geglaubt hätte. Aber heute wird sie es thun. Max hat seine Krone, wofür wir Ihnen herzlich danken, durch seine Tapferkeit, wodurch er eine ziemliche Krankheit und einen Blutverlust von mehr als 1/2 Seidel ohne Arzenei überwand, [ver-20 dient]. -- Anbei ein Brief des guten Königs von Preußen; er macht es wie ich und läßt blos sich beschenken.
392. An Otto.
[Bayreuth, 23. Nov. 1810]
Guten Tag, Lieber! Der Teufel läßt jetzt alle Hunde auf mich25 los. -- Ich begehrte von Oertel Regensburger Bier, weil mir Werner es so lobte und ich Wein ersparen wollte. -- Hier mein Brief an Oertel, aber der morgende an ihn soll anders klingen. -- Heute fand ich in der Herbstblumine den 1[ten] Aufsatz ganz zum Unsinn in einander gestürzt; 2, 3 Seiten, die vorn stehen sollten,30 stehen hinten und umgekehrt. Aber merkts denn kein Leser? -- Die Minerva ist gut; nur das über dich sauer-süß und oft dumm. -- Schicke mir die dummen Rezensionen. -- Gib alles Emanuel.
„retour an H. Legations Rath Richter“ zurück. — Iſt der Fürſt in Paris, wie man mir ſagte? — Wär’ er ungünſtig gegen mich geworden? Oder was ſonſt? Keine Vermuthung erklärt.
Ich bitte Sie bei der großen Liebe, die Sie bisher immer ächt d. h. in Thaten gegen mich bewieſen, mir einen Stern über dieſe5 zweideutige Nacht recht bald aufgehen zu laſſen.
Oberförſter Wolf gab ſeinen zweiten Teil [!] mit einer (angeb- lichen) Vorrede von mir heraus: ſteht viel Böſes darin?
Leben Sie wol und gedenken Sie meiner Bitte.
Ihr10 Jean Paul Fr. Richter
391. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Nov. 1810]
Guten Morgen und willkommen, Guter! Ihr vergeblicher Be- ſuch, da Sie hinter unſerem Rücken ſilbern gekrönt haben, that15 mir und C[aroline] wehe. Sie wäre noch geſtern gekommen, wenn ſie Sie zu Hauſe geglaubt hätte. Aber heute wird ſie es thun. Max hat ſeine Krone, wofür wir Ihnen herzlich danken, durch ſeine Tapferkeit, wodurch er eine ziemliche Krankheit und einen Blutverluſt von mehr als ½ Seidel ohne Arzenei überwand, [ver-20 dient]. — Anbei ein Brief des guten Königs von Preußen; er macht es wie ich und läßt blos ſich beſchenken.
392. An Otto.
[Bayreuth, 23. Nov. 1810]
Guten Tag, Lieber! Der Teufel läßt jetzt alle Hunde auf mich25 los. — Ich begehrte von Oertel Regensburger Bier, weil mir Werner es ſo lobte und ich Wein erſparen wollte. — Hier mein Brief an Oertel, aber der morgende an ihn ſoll anders klingen. — Heute fand ich in der Herbſtblumine den 1[ten] Aufſatz ganz zum Unſinn in einander geſtürzt; 2, 3 Seiten, die vorn ſtehen ſollten,30 ſtehen hinten und umgekehrt. Aber merkts denn kein Leſer? — Die Minerva iſt gut; nur das über dich ſauer-ſüß und oft dumm. — Schicke mir die dummen Rezenſionen. — Gib alles Emanuel.
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[152/0165]
„retour an H. Legations Rath Richter“ zurück. — Iſt der Fürſt
in Paris, wie man mir ſagte? — Wär’ er ungünſtig gegen mich
geworden? Oder was ſonſt? Keine Vermuthung erklärt.
Ich bitte Sie bei der großen Liebe, die Sie bisher immer ächt
d. h. in Thaten gegen mich bewieſen, mir einen Stern über dieſe 5
zweideutige Nacht recht bald aufgehen zu laſſen.
Oberförſter Wolf gab ſeinen zweiten Teil [!] mit einer (angeb-
lichen) Vorrede von mir heraus: ſteht viel Böſes darin?
Leben Sie wol und gedenken Sie meiner Bitte.
Ihr 10
Jean Paul Fr. Richter
391. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Nov. 1810]
Guten Morgen und willkommen, Guter! Ihr vergeblicher Be-
ſuch, da Sie hinter unſerem Rücken ſilbern gekrönt haben, that 15
mir und C[aroline] wehe. Sie wäre noch geſtern gekommen, wenn
ſie Sie zu Hauſe geglaubt hätte. Aber heute wird ſie es thun.
Max hat ſeine Krone, wofür wir Ihnen herzlich danken, durch
ſeine Tapferkeit, wodurch er eine ziemliche Krankheit und einen
Blutverluſt von mehr als ½ Seidel ohne Arzenei überwand, [ver- 20
dient]. — Anbei ein Brief des guten Königs von Preußen; er
macht es wie ich und läßt blos ſich beſchenken.
392. An Otto.
[Bayreuth, 23. Nov. 1810]
Guten Tag, Lieber! Der Teufel läßt jetzt alle Hunde auf mich 25
los. — Ich begehrte von Oertel Regensburger Bier, weil mir
Werner es ſo lobte und ich Wein erſparen wollte. — Hier mein
Brief an Oertel, aber der morgende an ihn ſoll anders klingen. —
Heute fand ich in der Herbſtblumine den 1[ten] Aufſatz ganz zum
Unſinn in einander geſtürzt; 2, 3 Seiten, die vorn ſtehen ſollten, 30
ſtehen hinten und umgekehrt. Aber merkts denn kein Leſer? —
Die Minerva iſt gut; nur das über dich ſauer-ſüß und oft dumm. —
Schicke mir die dummen Rezenſionen. — Gib alles Emanuel.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/165>, abgerufen am 04.12.2024.
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