Hier send' ich Ihnen ein kleines, aber bezauberndes Werk von Fouque. Auf das Titelblatt muß sein ganzer Name kommen: Baron de la Motte Fouque. (früher unter dem Namen Pellegrin5 bekannt.) -- Ich bitte Sie nun, sich blos an ihn selber zu wenden, da ich wenig Zeit zu Briefen habe. Im Ihrigen, wünscht' ich, sagten Sie ihm, daß ich es beinahe für sein bestes Werk erkläre -- und daß ich es in den Heidelberger Jahrbüchern beurtheilen d. h. bewundern werde (wie ich schon früher mit seinem zweimal10 aufgelegten Sigurd gethan). Sollten Sie gleichwol aus Verleger- Verhältnissen ihm das Werkchen zurück senden: so sagen Sie ihm meinen Rath, es in Perthes vaterländisches Museum zu geben, wo es mit seinem deutschen Glanze eine schöne Stelle füllen wird. Leben Sie wol!
Jean Paul Fr. Richter15
365. An Otto.
[Bayreuth, Okt. (?) 1810]
Guten Morgen, Alter! Verzeih daß ich immer dein Hemmschuh bin bei dem Bergauffahren. Leider muß ich fast. Obgleich mein einfältiger Bruder zu sehr klagt, da er ja d[en] 4 [ten] Artikel für20 sich hat: so will ich ihm doch eine Bittschrift an Thürheim rathen; nur frag' ich dich, ob er sie nach seinem vorgeschlagnen Entwurf machen soll. Deinen Rath brauchst du mir nur so zu schicken, daß ich heute noch schreiben kann. -- Hier ist die 2te Porzion für meine Kinder, die du durchaus annehmen muß[t],*) wenn ich sie künftig25 soll mitbringen. -- Auch solltest du mich nicht mehr mit dem Titel oder dem Preise der 2 ersoffnen Bücher quälen, um mir die Um- wege es zu erfahren, zu ersparen.
366. An Otto.
[Bayreuth, 21. Okt. 1810]30
Guten Tag, Lieber! Hier folgt die H[allische] L[iteratur] Z[eitung] und von Perthes das 4. Museum, das viel besser ist als das 3te. -- Ich wollt', ich wäre bei dir gewesen, damit ich nachher bei Dürheim [!] gewesen wäre. Kommt Zeit, kommt Rath und Legazions-Rath.
R.35
*) zumal da auch so die Rechnung doch noch gegen dich parteiisch ist.
364. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Bayreuth d. 18. Okt. 1810
Hier ſend’ ich Ihnen ein kleines, aber bezauberndes Werk von Fouqué. Auf das Titelblatt muß ſein ganzer Name kommen: Baron de la Motte Fouqué. (früher unter dem Namen Pellegrin5 bekannt.) — Ich bitte Sie nun, ſich blos an ihn ſelber zu wenden, da ich wenig Zeit zu Briefen habe. Im Ihrigen, wünſcht’ ich, ſagten Sie ihm, daß ich es beinahe für ſein beſtes Werk erkläre — und daß ich es in den Heidelberger Jahrbüchern beurtheilen d. h. bewundern werde (wie ich ſchon früher mit ſeinem zweimal10 aufgelegten Sigurd gethan). Sollten Sie gleichwol aus Verleger- Verhältniſſen ihm das Werkchen zurück ſenden: ſo ſagen Sie ihm meinen Rath, es in Perthes vaterländisches Museum zu geben, wo es mit ſeinem deutſchen Glanze eine ſchöne Stelle füllen wird. Leben Sie wol!
Jean Paul Fr. Richter15
365. An Otto.
[Bayreuth, Okt. (?) 1810]
Guten Morgen, Alter! Verzeih daß ich immer dein Hemmſchuh bin bei dem Bergauffahren. Leider muß ich faſt. Obgleich mein einfältiger Bruder zu ſehr klagt, da er ja d[en] 4 [ten] Artikel für20 ſich hat: ſo will ich ihm doch eine Bittſchrift an Thürheim rathen; nur frag’ ich dich, ob er ſie nach ſeinem vorgeſchlagnen Entwurf machen ſoll. Deinen Rath brauchſt du mir nur ſo zu ſchicken, daß ich heute noch ſchreiben kann. — Hier iſt die 2te Porzion für meine Kinder, die du durchaus annehmen muß[t],*) wenn ich ſie künftig25 ſoll mitbringen. — Auch ſollteſt du mich nicht mehr mit dem Titel oder dem Preiſe der 2 erſoffnen Bücher quälen, um mir die Um- wege es zu erfahren, zu erſparen.
366. An Otto.
[Bayreuth, 21. Okt. 1810]30
Guten Tag, Lieber! Hier folgt die H[allische] L[iteratur] Z[eitung] und von Perthes das 4. Museum, das viel beſſer iſt als das 3te. — Ich wollt’, ich wäre bei dir geweſen, damit ich nachher bei Dürheim [!] geweſen wäre. Kommt Zeit, kommt Rath und Legazions-Rath.
R.35
*) zumal da auch ſo die Rechnung doch noch gegen dich parteiiſch iſt.
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[142/0155]
364. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Bayreuth d. 18. Okt. 1810
Hier ſend’ ich Ihnen ein kleines, aber bezauberndes Werk von
Fouqué. Auf das Titelblatt muß ſein ganzer Name kommen:
Baron de la Motte Fouqué. (früher unter dem Namen Pellegrin 5
bekannt.) — Ich bitte Sie nun, ſich blos an ihn ſelber zu wenden,
da ich wenig Zeit zu Briefen habe. Im Ihrigen, wünſcht’ ich,
ſagten Sie ihm, daß ich es beinahe für ſein beſtes Werk erkläre
— und daß ich es in den Heidelberger Jahrbüchern beurtheilen
d. h. bewundern werde (wie ich ſchon früher mit ſeinem zweimal 10
aufgelegten Sigurd gethan). Sollten Sie gleichwol aus Verleger-
Verhältniſſen ihm das Werkchen zurück ſenden: ſo ſagen Sie ihm
meinen Rath, es in Perthes vaterländisches Museum zu geben,
wo es mit ſeinem deutſchen Glanze eine ſchöne Stelle füllen wird.
Leben Sie wol!
Jean Paul Fr. Richter 15
365. An Otto.
[Bayreuth, Okt. (?) 1810]
Guten Morgen, Alter! Verzeih daß ich immer dein Hemmſchuh
bin bei dem Bergauffahren. Leider muß ich faſt. Obgleich mein
einfältiger Bruder zu ſehr klagt, da er ja d[en] 4 [ten] Artikel für 20
ſich hat: ſo will ich ihm doch eine Bittſchrift an Thürheim rathen;
nur frag’ ich dich, ob er ſie nach ſeinem vorgeſchlagnen Entwurf
machen ſoll. Deinen Rath brauchſt du mir nur ſo zu ſchicken, daß
ich heute noch ſchreiben kann. — Hier iſt die 2te Porzion für meine
Kinder, die du durchaus annehmen muß[t], *) wenn ich ſie künftig 25
ſoll mitbringen. — Auch ſollteſt du mich nicht mehr mit dem Titel
oder dem Preiſe der 2 erſoffnen Bücher quälen, um mir die Um-
wege es zu erfahren, zu erſparen.
366. An Otto.
[Bayreuth, 21. Okt. 1810] 30
Guten Tag, Lieber! Hier folgt die H[allische] L[iteratur]
Z[eitung] und von Perthes das 4. Museum, das viel beſſer iſt
als das 3te. — Ich wollt’, ich wäre bei dir geweſen, damit ich
nachher bei Dürheim [!] geweſen wäre. Kommt Zeit, kommt
Rath und Legazions-Rath.
R. 35
*) zumal da auch ſo die Rechnung doch noch gegen dich parteiiſch iſt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/155>, abgerufen am 29.07.2024.
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