Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.Kunst-Gewissen eine wiederholte Lesung anbefiehlt, [die ich bei] Vielleicht zieh' ich im künftigen Frühling -- auf neuen, mir ge- Die H[eidelberger] Jahrbücher dieses Jahrs hab' ich noch nicht Zwei Brüder v. Gerlach aus Berlin -- wovon einer dahin zu- Ihr Jean Paul Fr. Richter 322. An Otto.20 [Bayreuth, 1. Aug. 1810]Guten Tag, Alter! Leider hab' ich deine Adresse an F[ürst] 323. An Fürst Primas Dalberg, Großherzog von Frankfurt. [Kopie][Bayreuth, 1. Aug. 1810]30Durchlauchtigster Großherzog, Allergnädigster Großherzog und Herr! Ihrer königlichen Hoheit übersend' ich als eine Fortsetzung der Kunſt-Gewiſſen eine wiederholte Leſung anbefiehlt, [die ich bei] Vielleicht zieh’ ich im künftigen Frühling — auf neuen, mir ge- Die H[eidelberger] Jahrbücher dieſes Jahrs hab’ ich noch nicht Zwei Brüder v. Gerlach aus Berlin — wovon einer dahin zu- Ihr Jean Paul Fr. Richter 322. An Otto.20 [Bayreuth, 1. Aug. 1810]Guten Tag, Alter! Leider hab’ ich deine Adreſſe an F[ürſt] 323. An Fürſt Primas Dalberg, Großherzog von Frankfurt. [Kopie][Bayreuth, 1. Aug. 1810]30Durchlauchtigſter Großherzog, Allergnädigſter Großherzog und Herr! Ihrer königlichen Hoheit überſend’ ich als eine Fortſetzung der <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0139" n="126"/> Kunſt-Gewiſſen eine wiederholte Leſung anbefiehlt, [die ich bei]<lb/> mittelmäßigen Büchern nicht aushalte. Das ſchlechte verdient ohne-<lb/> hin nur Machtſprüche.</p><lb/> <p>Vielleicht zieh’ ich im künftigen Frühling — auf neuen, mir ge-<lb/> bahnten Wegen — nach <hi rendition="#aq">Frankfurt;</hi> — und dann wär’ ich, lieber<lb n="5"/> <hi rendition="#aq">Schwarz,</hi> ſogar Ihrem phyſiſchen Herzen näher und allem Liebenden,<lb/> das Sie umgibt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">H[eidelberger] Jahrbücher</hi> dieſes Jahrs hab’ ich noch nicht<lb/> geſehen, weil das hieſige „Journaliſtikum“ vom Staatsrath <hi rendition="#aq">Langer-<lb/> mann</hi> abging mit ihm ſelber und der hieſige Kanzlei-Bibliothekar<lb n="10"/> <hi rendition="#aq">Wagner</hi> ſie bisher ohne ſie zu bekommen, verſchrieben.</p><lb/> <p>Zwei Brüder <hi rendition="#aq">v. Gerlach</hi> aus <hi rendition="#aq">Berlin</hi> — wovon einer dahin zu-<lb/> rückgegangen — waren bei mir, eine ſeltene und heitere Erſcheinung<lb/> aus der jetzigen Jünglings Welt. Der eine, nach <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> um-<lb/> kehrende bat mich, ihm einen Einlaß<hi rendition="#g">zettel</hi> bei <hi rendition="#aq">Dlle Rudolphi</hi> zu<lb n="15"/> verſchaffen. In Ihrer Hand liegt der <hi rendition="#g">Zettel.</hi> Ich grüße die<lb/><hi rendition="#aq">Rudolphi,</hi> meine poetiſche Nebengevatterin. Leben Sie wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>322. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Aug. 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, Alter! Leider hab’ ich deine Adreſſe an F[ürſt]<lb/> Primas verloren. Schicke ſie mir, da es Abends fort muß. — Zur<lb/> Probe die <hi rendition="#g">ganz anders</hi> paginierten (zurück zu ſendenden) <hi rendition="#aq">Nach-<lb/> dämmerungen,</hi> was ich nie verlangt. — Auch du kommſt bei dieſem<lb n="25"/> engen Drucke nicht viel beſſer weg als in der Pallas. — Eine Hunds-<lb/> Koppel von Druckfehlern hab’ ich gegen Abend noch todtzuſchlagen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>323. An <hi rendition="#g">Fürſt Primas Dalberg,</hi> Großherzog von Frankfurt.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Aug. 1810]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <salute> <hi rendition="#left">Durchlauchtigſter Großherzog,<lb/> Allergnädigſter Großherzog und Herr!</hi> </salute><lb/> <p>Ihrer königlichen Hoheit überſend’ ich als eine Fortſetzung der<lb/> Dämmerungen beifolgende <hi rendition="#aq">Nachdaemmerungen,</hi> die ich aus [dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0139]
Kunſt-Gewiſſen eine wiederholte Leſung anbefiehlt, [die ich bei]
mittelmäßigen Büchern nicht aushalte. Das ſchlechte verdient ohne-
hin nur Machtſprüche.
Vielleicht zieh’ ich im künftigen Frühling — auf neuen, mir ge-
bahnten Wegen — nach Frankfurt; — und dann wär’ ich, lieber 5
Schwarz, ſogar Ihrem phyſiſchen Herzen näher und allem Liebenden,
das Sie umgibt.
Die H[eidelberger] Jahrbücher dieſes Jahrs hab’ ich noch nicht
geſehen, weil das hieſige „Journaliſtikum“ vom Staatsrath Langer-
mann abging mit ihm ſelber und der hieſige Kanzlei-Bibliothekar 10
Wagner ſie bisher ohne ſie zu bekommen, verſchrieben.
Zwei Brüder v. Gerlach aus Berlin — wovon einer dahin zu-
rückgegangen — waren bei mir, eine ſeltene und heitere Erſcheinung
aus der jetzigen Jünglings Welt. Der eine, nach Heidelberg um-
kehrende bat mich, ihm einen Einlaßzettel bei Dlle Rudolphi zu 15
verſchaffen. In Ihrer Hand liegt der Zettel. Ich grüße die
Rudolphi, meine poetiſche Nebengevatterin. Leben Sie wol!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
322. An Otto. 20
[Bayreuth, 1. Aug. 1810]
Guten Tag, Alter! Leider hab’ ich deine Adreſſe an F[ürſt]
Primas verloren. Schicke ſie mir, da es Abends fort muß. — Zur
Probe die ganz anders paginierten (zurück zu ſendenden) Nach-
dämmerungen, was ich nie verlangt. — Auch du kommſt bei dieſem 25
engen Drucke nicht viel beſſer weg als in der Pallas. — Eine Hunds-
Koppel von Druckfehlern hab’ ich gegen Abend noch todtzuſchlagen.
323. An Fürſt Primas Dalberg, Großherzog von Frankfurt.
[Bayreuth, 1. Aug. 1810] 30
Durchlauchtigſter Großherzog,
Allergnädigſter Großherzog und Herr!
Ihrer königlichen Hoheit überſend’ ich als eine Fortſetzung der
Dämmerungen beifolgende Nachdaemmerungen, die ich aus [dem
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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