Früher sprach ich, ohne einen Namen, nicht so furchtsam von mir, denn ich hatte mehr [?] Freude an meinem Schaffen und an dessen Leichtigkeit. -- Jetzt vermindert sich die Kraft bei der Vermehrung5 der Einsicht, was sonst umgekehrt.
249. An Otto
[Bayreuth, März oder April 1810]
Guten Morgen! Hier das Blättchen. Ich arbeite eben an Cott. Damenkalender.10
Auch Perthes kannst du geben und dabei das Honorar nicht nach Bogen, sondern sogleich beim Empfange des Mspts ver- langen, wie ich zuerst bei Voß gethan.
250. An Otto.
[Bayreuth, 3. April 1810]15
Mein lieber Otto! Hier Perthes Brief! Da ich ihm heute ant- worte: so sage mir, ob ich ihm nicht etwas von dir versprechen soll; lies aber vorher den Brief. Über Jacobi hört' ich gestern wieder die traurigsten Nachrichten, und ich konnte kaum schlafen. Er soll in Arrest, ja in Banden sein. Dieß zerreißt die Seele. Nächstens20 das Weitere.
Deinen Irrthum über den Rezensenten kann ich dir nun mündlich ganz benehmen.
251. An Otto.
[Bayreuth, 5. April 1810]25
Guten Morgen, Alter, nach dem so schönen Abend! -- An Perthes hab' ich noch nicht geschrieben; indeß zweifl' ich bei der Nähe der Messe an Annahme -- Bedenke nun gar den Hin- und Herweg -- Gibs dem Bertuch, der dir durch das Lob Rühle's gewiß so viel bietet, als die Zeit erlaubt. Auch wirds ja größer30 gedruckt. -- Ein neuer Buchhändler gibt wenig. Indeß bei der Nähe Nürnbergs kannst du vorher -- ohne Manuskript -- fragen und sagen wie viel mehr du willst und ihm dich durch Anführung
248. An Otto.
[Kopie][Bayreuth, März oder April 1810]
Früher ſprach ich, ohne einen Namen, nicht ſo furchtſam von mir, denn ich hatte mehr [?] Freude an meinem Schaffen und an deſſen Leichtigkeit. — Jetzt vermindert ſich die Kraft bei der Vermehrung5 der Einſicht, was ſonſt umgekehrt.
249. An Otto
[Bayreuth, März oder April 1810]
Guten Morgen! Hier das Blättchen. Ich arbeite eben an Cott. Damenkalender.10
Auch Perthes kannſt du geben und dabei das Honorar nicht nach Bogen, ſondern ſogleich beim Empfange des Mſpts ver- langen, wie ich zuerſt bei Voß gethan.
250. An Otto.
[Bayreuth, 3. April 1810]15
Mein lieber Otto! Hier Perthes Brief! Da ich ihm heute ant- worte: ſo ſage mir, ob ich ihm nicht etwas von dir verſprechen ſoll; lies aber vorher den Brief. Über Jacobi hört’ ich geſtern wieder die traurigſten Nachrichten, und ich konnte kaum ſchlafen. Er ſoll in Arreſt, ja in Banden ſein. Dieß zerreißt die Seele. Nächſtens20 das Weitere.
Deinen Irrthum über den Rezenſenten kann ich dir nun mündlich ganz benehmen.
251. An Otto.
[Bayreuth, 5. April 1810]25
Guten Morgen, Alter, nach dem ſo ſchönen Abend! — An Perthes hab’ ich noch nicht geſchrieben; indeß zweifl’ ich bei der Nähe der Meſſe an Annahme — Bedenke nun gar den Hin- und Herweg — Gibs dem Bertuch, der dir durch das Lob Rühle’s gewiß ſo viel bietet, als die Zeit erlaubt. Auch wirds ja größer30 gedruckt. — Ein neuer Buchhändler gibt wenig. Indeß bei der Nähe Nürnbergs kannſt du vorher — ohne Manuſkript — fragen und ſagen wie viel mehr du willſt und ihm dich durch Anführung
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248. An Otto.
[Bayreuth, März oder April 1810]
Früher ſprach ich, ohne einen Namen, nicht ſo furchtſam von mir,
denn ich hatte mehr [?] Freude an meinem Schaffen und an deſſen
Leichtigkeit. — Jetzt vermindert ſich die Kraft bei der Vermehrung 5
der Einſicht, was ſonſt umgekehrt.
249. An Otto
[Bayreuth, März oder April 1810]
Guten Morgen! Hier das Blättchen. Ich arbeite eben an
Cott. Damenkalender. 10
Auch Perthes kannſt du geben und dabei das Honorar nicht
nach Bogen, ſondern ſogleich beim Empfange des Mſpts ver-
langen, wie ich zuerſt bei Voß gethan.
250. An Otto.
[Bayreuth, 3. April 1810] 15
Mein lieber Otto! Hier Perthes Brief! Da ich ihm heute ant-
worte: ſo ſage mir, ob ich ihm nicht etwas von dir verſprechen ſoll;
lies aber vorher den Brief. Über Jacobi hört’ ich geſtern wieder
die traurigſten Nachrichten, und ich konnte kaum ſchlafen. Er ſoll
in Arreſt, ja in Banden ſein. Dieß zerreißt die Seele. Nächſtens 20
das Weitere.
Deinen Irrthum über den Rezenſenten kann ich dir nun mündlich
ganz benehmen.
251. An Otto.
[Bayreuth, 5. April 1810] 25
Guten Morgen, Alter, nach dem ſo ſchönen Abend! — An
Perthes hab’ ich noch nicht geſchrieben; indeß zweifl’ ich bei der
Nähe der Meſſe an Annahme — Bedenke nun gar den Hin- und
Herweg — Gibs dem Bertuch, der dir durch das Lob Rühle’s
gewiß ſo viel bietet, als die Zeit erlaubt. Auch wirds ja größer 30
gedruckt. — Ein neuer Buchhändler gibt wenig. Indeß bei der
Nähe Nürnbergs kannſt du vorher — ohne Manuſkript — fragen
und ſagen wie viel mehr du willſt und ihm dich durch Anführung
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/109>, abgerufen am 16.07.2024.
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