Mein guter Otto! Ich bitte dich um Allwill, aber erst für übermorgen -- früher als übermorgen wär' er mir unbrauchbar, denn ich habe nur Krause durch eine Stelle zu widerlegen. Es5 gehe dir so gut als mir bei dir! --
R.
236. An Assessor Chr. S. Krause in Bayreuth.
[Kopie][Bayreuth, Febr. 1810]
Ihre blühende Winterrose mit Dank für alle Blumen, welche10 darin nicht zu den Distelblumen für mich gehören, die Sie freilich so häufig zeugen als wäre jeder Leser ein Schmetterling oder Stieg- litz -- Sie sind noch von niemand widerlegt worden als von sich.
237. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1810?]15
Du bist zu ordentlich! Deine Muthmaßung muthmaßt' ich am Morgen bei meiner Frau und sagte, du würdest mit deinem kom- binatorischen Sinne gewiß darauf fallen. Und sie ist auch die meinige. Der Himmel weiß, welche Anspielungen nicht noch in Schlichte-Groll, Heimburg, Höchst stecken. Ich muß mit dem Post-20 meister über das Zurücksenden solcher Briefe sprechen. Aber ins Morgenblatt schick' ichs nicht; wozu mehr Erbitterung; nur in meinen vermischten Schriften werden (blos) die Sedezaufsätze ge- druckt; und höchstens an Vogt in Frankfurt Siegel und Brief ge- schickt. Gute Nacht, Lieber!25
R.
238. An Otto.
[Bayreuth, 2. März 1810]
Guten Morgen! Hier nur einige Bogen wegen unaufhörlicher Störungen; dafür aber desto interessantere Briefe. Was ich vor-30 aussagte: meine Daemmerungen erfahren gerade das Doppel- Urtheil, daß sie zu deutsch und daß sie zu französisch geschrieben sind; und so ist der Zweck des Titels schon erfüllt. Warum gibst du Emanuel meine Briefe nicht?
235. An Otto.
[Bayreuth, 18. Febr. 1810]
Mein guter Otto! Ich bitte dich um Allwill, aber erſt für übermorgen — früher als übermorgen wär’ er mir unbrauchbar, denn ich habe nur Krause durch eine Stelle zu widerlegen. Es5 gehe dir ſo gut als mir bei dir! —
R.
236. An Aſſeſſor Chr. S. Krauſe in Bayreuth.
[Kopie][Bayreuth, Febr. 1810]
Ihre blühende Winterroſe mit Dank für alle Blumen, welche10 darin nicht zu den Diſtelblumen für mich gehören, die Sie freilich ſo häufig zeugen als wäre jeder Leſer ein Schmetterling oder Stieg- litz — Sie ſind noch von niemand widerlegt worden als von ſich.
237. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1810?]15
Du biſt zu ordentlich! Deine Muthmaßung muthmaßt’ ich am Morgen bei meiner Frau und ſagte, du würdeſt mit deinem kom- binatoriſchen Sinne gewiß darauf fallen. Und ſie iſt auch die meinige. Der Himmel weiß, welche Anſpielungen nicht noch in Schlichte-Groll, Heimburg, Höchſt ſtecken. Ich muß mit dem Poſt-20 meiſter über das Zurückſenden ſolcher Briefe ſprechen. Aber ins Morgenblatt ſchick’ ichs nicht; wozu mehr Erbitterung; nur in meinen vermiſchten Schriften werden (blos) die Sedezaufſätze ge- druckt; und höchſtens an Vogt in Frankfurt Siegel und Brief ge- ſchickt. Gute Nacht, Lieber!25
R.
238. An Otto.
[Bayreuth, 2. März 1810]
Guten Morgen! Hier nur einige Bogen wegen unaufhörlicher Störungen; dafür aber deſto intereſſantere Briefe. Was ich vor-30 ausſagte: meine Daemmerungen erfahren gerade das Doppel- Urtheil, daß ſie zu deutſch und daß ſie zu franzöſiſch geſchrieben ſind; und ſo iſt der Zweck des Titels ſchon erfüllt. Warum gibſt du Emanuel meine Briefe nicht?
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235. An Otto.
[Bayreuth, 18. Febr. 1810]
Mein guter Otto! Ich bitte dich um Allwill, aber erſt für
übermorgen — früher als übermorgen wär’ er mir unbrauchbar,
denn ich habe nur Krause durch eine Stelle zu widerlegen. Es 5
gehe dir ſo gut als mir bei dir! —
R.
236. An Aſſeſſor Chr. S. Krauſe in Bayreuth.
[Bayreuth, Febr. 1810]
Ihre blühende Winterroſe mit Dank für alle Blumen, welche 10
darin nicht zu den Diſtelblumen für mich gehören, die Sie freilich
ſo häufig zeugen als wäre jeder Leſer ein Schmetterling oder Stieg-
litz — Sie ſind noch von niemand widerlegt worden als von ſich.
237. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1810?] 15
Du biſt zu ordentlich! Deine Muthmaßung muthmaßt’ ich am
Morgen bei meiner Frau und ſagte, du würdeſt mit deinem kom-
binatoriſchen Sinne gewiß darauf fallen. Und ſie iſt auch die
meinige. Der Himmel weiß, welche Anſpielungen nicht noch in
Schlichte-Groll, Heimburg, Höchſt ſtecken. Ich muß mit dem Poſt- 20
meiſter über das Zurückſenden ſolcher Briefe ſprechen. Aber ins
Morgenblatt ſchick’ ichs nicht; wozu mehr Erbitterung; nur in
meinen vermiſchten Schriften werden (blos) die Sedezaufſätze ge-
druckt; und höchſtens an Vogt in Frankfurt Siegel und Brief ge-
ſchickt. Gute Nacht, Lieber! 25
R.
238. An Otto.
[Bayreuth, 2. März 1810]
Guten Morgen! Hier nur einige Bogen wegen unaufhörlicher
Störungen; dafür aber deſto intereſſantere Briefe. Was ich vor- 30
ausſagte: meine Daemmerungen erfahren gerade das Doppel-
Urtheil, daß ſie zu deutſch und daß ſie zu franzöſiſch geſchrieben
ſind; und ſo iſt der Zweck des Titels ſchon erfüllt. Warum gibſt
du Emanuel meine Briefe nicht?
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/104>, abgerufen am 16.07.2024.
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