Meine Kinder wachsen immer mehr ins Grüne und zu Blüten fort --
[Wäre denn außer Berlin gar keine Möglichkeit, daß drei Menschen, die sich gewiß nicht mit so offner und freier Liebe wieder- finden, nur Ein Leben neben einander ohne Ferne führen?] Früher5 als Jüngling will man blos Briefe, später in der Ehe will man lebendige Gegenwart.
186. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Jan. 1806]
Guten Morgen! Guten Tag! Guten Vesper! Guten Abend! Gute10 Nacht! Gutes Leben und Sterben!
187. An Perthes.
[Kopie]
[Bayreuth, 18. Jan. 1806]
Weder Krieg noch Frieden geben jetzt Freude.
188. An Mahlmann.15
[Kopie]
[Bayreuth, 18. Jan. 1806]
-- Durchaus auch in andern Verhältnissen muß man einen Titel haben, wenn man 2 Übel meiden will, entweder das kompromittie- rende Taxazionsgericht des innern Werths mitten in eine frohe Gesellschaft zur Session zu berufen oder hinter dem letzten Narren20 mit Titel, zu sitzen. Nur unter lauter Unbetitelten (den Kaufleuten) ist er entbehrlich und die feine Goldwage des Kredits rangiert die Leute.
189. An Kanne.
[Kopie]
[Bayreuth, 25. Jan. 1806]25
-- seinen Werth mit der ganzen Stärke meines litterarischen Athems verkünden. -- wiewol das so ausgegrabne und aufgedeckte Alterthum dann ein langweiliges dürftiges Kalenderblatt auf alle Tage wird. -- Haben Sie Unrecht: so hat man außer dem Genuß des Witzes, den Sie dem Schicksal abgehört, noch die30 stärkste Parodie aller etymologischen und philologischen Aehnlich-
Meine Kinder wachſen immer mehr ins Grüne und zu Blüten fort —
[Wäre denn außer Berlin gar keine Möglichkeit, daß drei Menſchen, die ſich gewiß nicht mit ſo offner und freier Liebe wieder- finden, nur Ein Leben neben einander ohne Ferne führen?] Früher5 als Jüngling will man blos Briefe, ſpäter in der Ehe will man lebendige Gegenwart.
186. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Jan. 1806]
Guten Morgen! Guten Tag! Guten Veſper! Guten Abend! Gute10 Nacht! Gutes Leben und Sterben!
187. An Perthes.
[Kopie]
[Bayreuth, 18. Jan. 1806]
Weder Krieg noch Frieden geben jetzt Freude.
188. An Mahlmann.15
[Kopie]
[Bayreuth, 18. Jan. 1806]
— Durchaus auch in andern Verhältniſſen muß man einen Titel haben, wenn man 2 Übel meiden will, entweder das kompromittie- rende Taxazionsgericht des innern Werths mitten in eine frohe Geſellſchaft zur Seſſion zu berufen oder hinter dem letzten Narren20 mit Titel, zu ſitzen. Nur unter lauter Unbetitelten (den Kaufleuten) iſt er entbehrlich und die feine Goldwage des Kredits rangiert die Leute.
189. An Kanne.
[Kopie]
[Bayreuth, 25. Jan. 1806]25
— ſeinen Werth mit der ganzen Stärke meines litterariſchen Athems verkünden. — wiewol das ſo ausgegrabne und aufgedeckte Alterthum dann ein langweiliges dürftiges Kalenderblatt auf alle Tage wird. — Haben Sie Unrecht: ſo hat man außer dem Genuß des Witzes, den Sie dem Schickſal abgehört, noch die30 ſtärkſte Parodie aller etymologiſchen und philologiſchen Aehnlich-
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Meine Kinder wachſen immer mehr ins Grüne und zu Blüten
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[Wäre denn außer Berlin gar keine Möglichkeit, daß drei
Menſchen, die ſich gewiß nicht mit ſo offner und freier Liebe wieder-
finden, nur Ein Leben neben einander ohne Ferne führen?] Früher 5
als Jüngling will man blos Briefe, ſpäter in der Ehe will man
lebendige Gegenwart.
186. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Jan. 1806]
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Nacht! Gutes Leben und Sterben!
187. An Perthes.
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[Kopie][Bayreuth, 18. Jan. 1806]
— Durchaus auch in andern Verhältniſſen muß man einen Titel
haben, wenn man 2 Übel meiden will, entweder das kompromittie-
rende Taxazionsgericht des innern Werths mitten in eine frohe
Geſellſchaft zur Seſſion zu berufen oder hinter dem letzten Narren 20
mit Titel, zu ſitzen. Nur unter lauter Unbetitelten (den Kaufleuten)
iſt er entbehrlich und die feine Goldwage des Kredits rangiert die
Leute.
189. An Kanne.
[Kopie][Bayreuth, 25. Jan. 1806] 25
— ſeinen Werth mit der ganzen Stärke meines litterariſchen
Athems verkünden. — wiewol das ſo ausgegrabne und aufgedeckte
Alterthum dann ein langweiliges dürftiges Kalenderblatt auf
alle Tage wird. — Haben Sie Unrecht: ſo hat man außer dem
Genuß des Witzes, den Sie dem Schickſal abgehört, noch die 30
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
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Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/91>, abgerufen am 27.07.2024.
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