der Heiligen und Geliebten eine poetische Blume auf das Herz unter der Erde, werde zu legen wagen. Nach dir und C[aroline] wird Sie von mir am schmerzlichsten nachgeliebt.
141. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Sept. 1805]5
Rechten Dank, Allzuschneller und Gebender! Ja wol wird an Otto und Uhlfelder und Sie jeder Schuldkreuzer bezahlt. -- Was mich bei der Mobilmachung tröstet ist, daß gerade jetzt die stärksten Hoffnungen des Friedens aufdämmern und Otto also nur doppeltenSold obwol bei doppelter Mühe erhält. Dank!10
142. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Ob Sie mir geschrieben, weiß ich noch nicht, so wenig als was Sie mir geschickt. Nächstens lad' ich die drei Männer im Feuerofen an den meinigen ein, E, U und O. Drei schöne Vokal oder Selbst-15 stimmen. Ich schreibe an meinem Buche; und dieß Feuer mag das meinige für Sie entschuldigen, wenn Sie eben hineinsollen auf den Brandaltar nicht als Opfer und Opferpriester sondern als das, wofür beide gehören, mein Emanuel.
Richter-Emanuel20
Gruß und Kuß auf der Reichs Post.
Sehr lange bleib' ich doch nicht hier, desto länger müssen solche Billets sein.
143. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]25
Hier, Alter, Ältester! Der Sterblichkeit wegen, und der Unsterb- lichkeit halber, die überall das Vollendete sucht.
144. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Gott und Sie wissen, wie viel Sie mir schicken! Ich rechne auf30 Ihr Rechnen und bleibe überall unschuldig. Denn ich rechne auch übermorgen, überüber etc. morgen nicht nach und baue auf fremde Arithmetik. Aber warum so eilig? --
der Heiligen und Geliebten eine poetiſche Blume auf das Herz unter der Erde, werde zu legen wagen. Nach dir und C[aroline] wird Sie von mir am ſchmerzlichſten nachgeliebt.
141. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Sept. 1805]5
Rechten Dank, Allzuſchneller und Gebender! Ja wol wird an Otto und Uhlfelder und Sie jeder Schuldkreuzer bezahlt. — Was mich bei der Mobilmachung tröſtet iſt, daß gerade jetzt die ſtärkſten Hoffnungen des Friedens aufdämmern und Otto alſo nur doppeltenSold obwol bei doppelter Mühe erhält. Dank!10
142. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Ob Sie mir geſchrieben, weiß ich noch nicht, ſo wenig als was Sie mir geſchickt. Nächſtens lad’ ich die drei Männer im Feuerofen an den meinigen ein, E, U und O. Drei ſchöne Vokal oder Selbſt-15 ſtimmen. Ich ſchreibe an meinem Buche; und dieß Feuer mag das meinige für Sie entſchuldigen, wenn Sie eben hineinſollen auf den Brandaltar nicht als Opfer und Opferprieſter ſondern als das, wofür beide gehören, mein Emanuel.
Richter-Emanuel20
Gruß und Kuß auf der Reichs Poſt.
Sehr lange bleib’ ich doch nicht hier, deſto länger müſſen ſolche Billets ſein.
143. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]25
Hier, Alter, Älteſter! Der Sterblichkeit wegen, und der Unſterb- lichkeit halber, die überall das Vollendete ſucht.
144. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Gott und Sie wiſſen, wie viel Sie mir ſchicken! Ich rechne auf30 Ihr Rechnen und bleibe überall unſchuldig. Denn ich rechne auch übermorgen, überüber ꝛc. morgen nicht nach und baue auf fremde Arithmetik. Aber warum ſo eilig? —
<TEI><text><body><divtype="letter"n="1"><p><pbfacs="#f0071"n="57"/>
der Heiligen und Geliebten eine poetiſche Blume auf das Herz unter<lb/>
der Erde, werde zu legen wagen. Nach dir und <hirendition="#aq">C[aroline]</hi> wird Sie<lb/>
von mir am ſchmerzlichſten nachgeliebt.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>141. An <hirendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 26. Sept. 1805]</hi></dateline><lbn="5"/><p>Rechten Dank, Allzuſchneller und Gebender! Ja wol wird an<lb/><hirendition="#aq">Otto</hi> und <hirendition="#aq">Uhlfelder</hi> und Sie jeder Schuldkreuzer bezahlt. — Was<lb/>
mich bei der Mobilmachung tröſtet iſt, daß gerade jetzt die ſtärkſten<lb/>
Hoffnungen des Friedens aufdämmern und <hirendition="#aq">Otto</hi> alſo nur doppeltenSold obwol bei doppelter Mühe erhält. Dank!<lbn="10"/></p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>142. An <hirendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 27. Sept. 1805]</hi></dateline><lb/><p>Ob Sie mir geſchrieben, weiß ich noch nicht, ſo wenig als was Sie<lb/>
mir geſchickt. Nächſtens lad’ ich die drei Männer im Feuerofen an<lb/>
den meinigen ein, <hirendition="#aq">E, U</hi> und <hirendition="#aq">O.</hi> Drei ſchöne Vokal oder Selbſt-<lbn="15"/>ſtimmen. Ich ſchreibe an meinem Buche; und dieß Feuer mag das<lb/>
meinige für Sie entſchuldigen, wenn Sie eben hineinſollen auf den<lb/>
Brandaltar nicht als Opfer und Opferprieſter ſondern als das, wofür<lb/>
beide gehören, mein Emanuel.</p><lb/><closer><salute><hirendition="#right">Richter-Emanuel</hi><lbn="20"/></salute></closer><postscript><p>Gruß und Kuß auf der Reichs Poſt.</p><lb/><p>Sehr lange bleib’ ich doch nicht hier, deſto länger müſſen ſolche<lb/>
Billets ſein.</p></postscript></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>143. An <hirendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 27. Sept. 1805]</hi></dateline><lbn="25"/><p>Hier, Alter, Älteſter! Der Sterblichkeit wegen, und der Unſterb-<lb/>
lichkeit halber, die überall das Vollendete ſucht.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>144. An <hirendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 27. Sept. 1805]</hi></dateline><lb/><p>Gott und Sie wiſſen, wie viel Sie mir ſchicken! Ich rechne auf<lbn="30"/>
Ihr Rechnen und bleibe überall unſchuldig. Denn ich rechne auch<lb/>
übermorgen, überüber ꝛc. morgen nicht nach und baue auf fremde<lb/>
Arithmetik. Aber warum ſo eilig? —</p></div><lb/></body></text></TEI>
[57/0071]
der Heiligen und Geliebten eine poetiſche Blume auf das Herz unter
der Erde, werde zu legen wagen. Nach dir und C[aroline] wird Sie
von mir am ſchmerzlichſten nachgeliebt.
141. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Sept. 1805] 5
Rechten Dank, Allzuſchneller und Gebender! Ja wol wird an
Otto und Uhlfelder und Sie jeder Schuldkreuzer bezahlt. — Was
mich bei der Mobilmachung tröſtet iſt, daß gerade jetzt die ſtärkſten
Hoffnungen des Friedens aufdämmern und Otto alſo nur doppeltenSold obwol bei doppelter Mühe erhält. Dank! 10
142. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Ob Sie mir geſchrieben, weiß ich noch nicht, ſo wenig als was Sie
mir geſchickt. Nächſtens lad’ ich die drei Männer im Feuerofen an
den meinigen ein, E, U und O. Drei ſchöne Vokal oder Selbſt- 15
ſtimmen. Ich ſchreibe an meinem Buche; und dieß Feuer mag das
meinige für Sie entſchuldigen, wenn Sie eben hineinſollen auf den
Brandaltar nicht als Opfer und Opferprieſter ſondern als das, wofür
beide gehören, mein Emanuel.
Richter-Emanuel 20
Gruß und Kuß auf der Reichs Poſt.
Sehr lange bleib’ ich doch nicht hier, deſto länger müſſen ſolche
Billets ſein.
143. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805] 25
Hier, Alter, Älteſter! Der Sterblichkeit wegen, und der Unſterb-
lichkeit halber, die überall das Vollendete ſucht.
144. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Sept. 1805]
Gott und Sie wiſſen, wie viel Sie mir ſchicken! Ich rechne auf 30
Ihr Rechnen und bleibe überall unſchuldig. Denn ich rechne auch
übermorgen, überüber ꝛc. morgen nicht nach und baue auf fremde
Arithmetik. Aber warum ſo eilig? —
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/71>, abgerufen am 27.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.