Guten Morgen, Guter! Was hilft mir Geld, das ich nicht habe. Da ist mir Ihres lieber, wenn Sie mir es leihen. Ich bitte Sie also wieder um 100 fl. rh.; jetzt vor der Hand in die Hand Heinrichs nur5 so viel als hineingeht. Den Schuldschein sollen Sie nachbekommen. Ferner bitt' ich Sie nachzusinnen, welche Kleinigkeit ich meiner Frau den 7. dies. gebe, wo die Gebährende geboren wurde. Viel brauchts nicht, da ich sie erst mit 2 herrlichen Montierungsstücken beschenkthabe und eine verdammte Perücke nachkommt.10
113. An Cotta in Tübingen.
[Kopie]
[Bayreuth, 13. Juni 1805]
Das Publikum bildet sich mir mehr zu, zumal da mehr junges nachkommt. (Die letzte Lieferung wird auf einmal gegeben, und imFalle des langsamen Abgangs, für 6 L.)15
114. An K. A. Freiherrn von Hardenberg in Wunsiedel.
[Kopie]
[Wunsiedel, 17. Juni 1805]
Bitte der Saal Najade für ihren Sekretair.
Nicht nur verehrungswürdigster sondern auch liebenswürdigster Mensch! Sie haben das Land, das Sie so lange beglücken, dem20 Könige vorgestellt, um ihn damit zu beglücken und der schweren Krone den weichen Blumenkranz der Freude unterzulegen. Ich bitte ihm auch ein Infinitesimaltheilchen des Landes noch vorzustellen, etc. da er, wie ich oben auf dem Gipfel des Gebirgs, seinem Range ge- mäß am Fusse desselben geboren ist. Werden Sie Nein zu einer Göttin25 sagen, da so oft die Göttinnen -- auf Ihre angenehmsten Fragen -- Ja gesagt haben? Unten geht mein Klient an Ihren Fenstern auf und nieder.
115. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.
[Kopie]
[Bayreuth, 19. Juni 1805]30
Meinen Glückwunsch zu Ihrem neuen Glück, das Ihnen wenn nicht das Leben doch Bayreuth verschönert etc. Ich werde am Ende, um Sie zu sehen, wieder nach Hof ziehen müssen und dann zuweilen nach Bayreuth kommen.
112. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. Juni 1805]
Guten Morgen, Guter! Was hilft mir Geld, das ich nicht habe. Da iſt mir Ihres lieber, wenn Sie mir es leihen. Ich bitte Sie alſo wieder um 100 fl. rh.; jetzt vor der Hand in die Hand Heinrichs nur5 ſo viel als hineingeht. Den Schuldſchein ſollen Sie nachbekommen. Ferner bitt’ ich Sie nachzuſinnen, welche Kleinigkeit ich meiner Frau den 7. dieſ. gebe, wo die Gebährende geboren wurde. Viel brauchts nicht, da ich ſie erſt mit 2 herrlichen Montierungsſtücken beſchenkthabe und eine verdammte Perücke nachkommt.10
113. An Cotta in Tübingen.
[Kopie]
[Bayreuth, 13. Juni 1805]
Das Publikum bildet ſich mir mehr zu, zumal da mehr junges nachkommt. (Die letzte Lieferung wird auf einmal gegeben, und imFalle des langſamen Abgangs, für 6 L.)15
114. An K. A. Freiherrn von Hardenberg in Wunſiedel.
[Kopie]
[Wunſiedel, 17. Juni 1805]
Bitte der Saal Najade für ihren Sekretair.
Nicht nur verehrungswürdigſter ſondern auch liebenswürdigſter Menſch! Sie haben das Land, das Sie ſo lange beglücken, dem20 Könige vorgeſtellt, um ihn damit zu beglücken und der ſchweren Krone den weichen Blumenkranz der Freude unterzulegen. Ich bitte ihm auch ein Infiniteſimaltheilchen des Landes noch vorzuſtellen, ꝛc. da er, wie ich oben auf dem Gipfel des Gebirgs, ſeinem Range ge- mäß am Fuſſe deſſelben geboren iſt. Werden Sie Nein zu einer Göttin25 ſagen, da ſo oft die Göttinnen — auf Ihre angenehmſten Fragen — Ja geſagt haben? Unten geht mein Klient an Ihren Fenſtern auf und nieder.
115. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.
[Kopie]
[Bayreuth, 19. Juni 1805]30
Meinen Glückwunſch zu Ihrem neuen Glück, das Ihnen wenn nicht das Leben doch Bayreuth verſchönert ꝛc. Ich werde am Ende, um Sie zu ſehen, wieder nach Hof ziehen müſſen und dann zuweilen nach Bayreuth kommen.
<TEI><text><body><pbfacs="#f0059"n="46"/><divtype="letter"n="1"><head>112. An <hirendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 1. Juni 1805]</hi></dateline><lb/><p>Guten Morgen, Guter! Was hilft mir Geld, das ich nicht habe.<lb/>
Da iſt mir Ihres lieber, wenn Sie mir es leihen. Ich bitte Sie alſo<lb/>
wieder um 100 fl. rh.; jetzt vor der Hand in die Hand <hirendition="#aq">Heinrichs</hi> nur<lbn="5"/>ſo viel als hineingeht. Den Schuldſchein ſollen Sie nachbekommen.<lb/>
Ferner bitt’ ich Sie nachzuſinnen, welche Kleinigkeit ich meiner Frau<lb/>
den 7. dieſ. gebe, wo die Gebährende geboren wurde. Viel brauchts<lb/>
nicht, da ich ſie erſt mit 2 herrlichen Montierungsſtücken beſchenkthabe und eine verdammte Perücke nachkommt.<lbn="10"/></p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>113. An <hirendition="#g">Cotta in Tübingen.</hi></head><lb/><byline>[Kopie]</byline><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 13. Juni 1805]</hi></dateline><lb/><p>Das Publikum bildet ſich mir mehr zu, zumal da mehr junges<lb/>
nachkommt. (Die letzte Lieferung wird auf einmal gegeben, und imFalle des langſamen Abgangs, für 6 <hirendition="#aq">L.</hi>)<lbn="15"/></p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>114. An K. A. Freiherrn <hirendition="#g">von Hardenberg in Wunſiedel.</hi></head><lb/><byline>[Kopie]</byline><dateline><hirendition="#right">[Wunſiedel, 17. Juni 1805]</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#c">Bitte der Saal Najade für ihren Sekretair.</hi></p><lb/><p>Nicht nur verehrungswürdigſter ſondern auch liebenswürdigſter<lb/>
Menſch! Sie haben das Land, das Sie ſo lange beglücken, dem<lbn="20"/>
Könige vorgeſtellt, um ihn damit zu beglücken und der ſchweren<lb/>
Krone den weichen Blumenkranz der Freude unterzulegen. Ich bitte<lb/>
ihm auch ein Infiniteſimaltheilchen des Landes noch vorzuſtellen, ꝛc.<lb/>
da er, wie ich oben auf dem Gipfel des Gebirgs, ſeinem Range ge-<lb/>
mäß am Fuſſe deſſelben geboren iſt. Werden Sie Nein zu einer Göttin<lbn="25"/>ſagen, da ſo oft die Göttinnen — auf Ihre angenehmſten Fragen —<lb/>
Ja geſagt haben? Unten geht mein Klient an Ihren Fenſtern auf und<lb/>
nieder.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>115. An <hirendition="#g">Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.</hi></head><lb/><byline>[Kopie]</byline><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 19. Juni 1805]</hi></dateline><lbn="30"/><p>Meinen Glückwunſch zu Ihrem neuen Glück, das Ihnen wenn<lb/>
nicht das Leben doch <hirendition="#aq">Bayreuth</hi> verſchönert ꝛc. Ich werde am Ende,<lb/>
um Sie zu ſehen, wieder nach <hirendition="#aq">Hof</hi> ziehen müſſen und dann zuweilen<lb/>
nach <hirendition="#aq">Bayreuth</hi> kommen.</p></div><lb/></body></text></TEI>
[46/0059]
112. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. Juni 1805]
Guten Morgen, Guter! Was hilft mir Geld, das ich nicht habe.
Da iſt mir Ihres lieber, wenn Sie mir es leihen. Ich bitte Sie alſo
wieder um 100 fl. rh.; jetzt vor der Hand in die Hand Heinrichs nur 5
ſo viel als hineingeht. Den Schuldſchein ſollen Sie nachbekommen.
Ferner bitt’ ich Sie nachzuſinnen, welche Kleinigkeit ich meiner Frau
den 7. dieſ. gebe, wo die Gebährende geboren wurde. Viel brauchts
nicht, da ich ſie erſt mit 2 herrlichen Montierungsſtücken beſchenkthabe und eine verdammte Perücke nachkommt. 10
113. An Cotta in Tübingen.
[Kopie][Bayreuth, 13. Juni 1805]
Das Publikum bildet ſich mir mehr zu, zumal da mehr junges
nachkommt. (Die letzte Lieferung wird auf einmal gegeben, und imFalle des langſamen Abgangs, für 6 L.) 15
114. An K. A. Freiherrn von Hardenberg in Wunſiedel.
[Kopie][Wunſiedel, 17. Juni 1805]
Bitte der Saal Najade für ihren Sekretair.
Nicht nur verehrungswürdigſter ſondern auch liebenswürdigſter
Menſch! Sie haben das Land, das Sie ſo lange beglücken, dem 20
Könige vorgeſtellt, um ihn damit zu beglücken und der ſchweren
Krone den weichen Blumenkranz der Freude unterzulegen. Ich bitte
ihm auch ein Infiniteſimaltheilchen des Landes noch vorzuſtellen, ꝛc.
da er, wie ich oben auf dem Gipfel des Gebirgs, ſeinem Range ge-
mäß am Fuſſe deſſelben geboren iſt. Werden Sie Nein zu einer Göttin 25
ſagen, da ſo oft die Göttinnen — auf Ihre angenehmſten Fragen —
Ja geſagt haben? Unten geht mein Klient an Ihren Fenſtern auf und
nieder.
115. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.
[Kopie][Bayreuth, 19. Juni 1805] 30
Meinen Glückwunſch zu Ihrem neuen Glück, das Ihnen wenn
nicht das Leben doch Bayreuth verſchönert ꝛc. Ich werde am Ende,
um Sie zu ſehen, wieder nach Hof ziehen müſſen und dann zuweilen
nach Bayreuth kommen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/59>, abgerufen am 27.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.