Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.596. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Nov. 1808]Lieber! Warum muß meine Nähe schon mit Ihrer Mühe an- 597. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Nov. 1808]Guten Morgen, guter Nachbar! Ich brauche blos noch Zink: so10 598. An Buchhändler Walther in Erlangen. [Bayreuth, 20. Nov. 1808]15So aushungernd die Zeiten sind, so findet man doch hier leichter 599. An Vieweg. Bayreuth d. 20. Nov. 180820Den 20ten August schrieb ich Ihnen, daß ich eine Fortsetzung der Ihr Schweigen zwingt mich zu zwei gleich unwahrscheinlichen Das beinahe vollendete Werkchen enthält größere (lauter zeit- 596. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Nov. 1808]Lieber! Warum muß meine Nähe ſchon mit Ihrer Mühe an- 597. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Nov. 1808]Guten Morgen, guter Nachbar! Ich brauche blos noch Zink: ſo10 598. An Buchhändler Walther in Erlangen. [Bayreuth, 20. Nov. 1808]15So aushungernd die Zeiten ſind, ſo findet man doch hier leichter 599. An Vieweg. Bayreuth d. 20. Nov. 180820Den 20ten Auguſt ſchrieb ich Ihnen, daß ich eine Fortſetzung der Ihr Schweigen zwingt mich zu zwei gleich unwahrſcheinlichen Das beinahe vollendete Werkchen enthält größere (lauter zeit- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0264" n="247"/> <div type="letter" n="1"> <head>596. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Nov. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Lieber! Warum muß meine Nähe ſchon mit Ihrer Mühe an-<lb/> fangen. 3 mal 4 gr. monatlich machen vierteljährig 12 gr. bei<lb/> Weich. <hi rendition="#g">Dreimal</hi> wöchentlich machten bisher vierteljährig bei<lb n="5"/> <hi rendition="#aq">Wagner</hi> 16 gr. Alſo laſſ’ ich lieber 3 mal wichſen und gebe 4 gr.<lb/> blos mehr, als 1 mal 4 weniger.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>597. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 20. Nov. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, guter Nachbar! Ich brauche blos noch Zink: ſo<lb n="10"/> bin ich ganz eingezogen und ausgepackt. Ich bitte Sie daher mir<lb/> zu ſagen, wo er zu kaufen und wer ihn zerhackt. Hier <hi rendition="#aq">Lilienstern,</hi><lb/> bei dem Sie blos vom eingelegten Blatte zu leſen anfangen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>598. An <hi rendition="#g">Buchhändler Walther in Erlangen.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 20. Nov. 1808]</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>So aushungernd die Zeiten ſind, ſo findet man doch hier leichter<lb/> etwas zu eſſen als zu leſen. Sie hingegen halten eine reiche Herr-<lb/> ſchafts- und Marſchalls-Tafel, zu Deutſch eine Leſebibliothek offen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>599. An <hi rendition="#g">Vieweg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 20. Nov.</hi> 1808</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Den 20<hi rendition="#sup">ten</hi> Auguſt ſchrieb ich Ihnen, daß ich eine Fortſetzung der<lb/><hi rendition="#aq">Friedenspredigt</hi> ausarbeitete und daß ich über deren buchhändle-<lb/> riſche Einkleidung — ob als Taſchenbuch oder als Eingang zu<lb/><hi rendition="#aq">Fibel</hi> — noch ſchwankend wäre; und ich bat Sie, Ihr Urtheil auch<lb/> in die Wagſchale zu legen.<lb n="25"/> </p> <p>Ihr Schweigen zwingt mich zu zwei gleich unwahrſcheinlichen<lb/> Wechſel-Vorausſetzungen — nämlich daß entweder der Brief ver-<lb/> loren gegangen oder daß Sie ſchweigen haben wollen. Letztere iſt<lb/> freilich die unwahrſcheinlichere. Ich ſchreibe alſo wieder mit der<lb/> feſteſten Rechnung auf Ihre ſchnelle Antwort.<lb n="30"/> </p> <p>Das beinahe vollendete Werkchen enthält größere (lauter zeit-<lb/> gemäße und zeittröſtende) Abhandlungen (z. B. Vorſchlag poli-<lb/> tiſcher Trauerfeſte, über Geldnoth, Vorſchlag neuer Geſandt-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [247/0264]
596. An Emanuel.
[Bayreuth, 19. Nov. 1808]
Lieber! Warum muß meine Nähe ſchon mit Ihrer Mühe an-
fangen. 3 mal 4 gr. monatlich machen vierteljährig 12 gr. bei
Weich. Dreimal wöchentlich machten bisher vierteljährig bei 5
Wagner 16 gr. Alſo laſſ’ ich lieber 3 mal wichſen und gebe 4 gr.
blos mehr, als 1 mal 4 weniger.
597. An Emanuel.
[Bayreuth, 20. Nov. 1808]
Guten Morgen, guter Nachbar! Ich brauche blos noch Zink: ſo 10
bin ich ganz eingezogen und ausgepackt. Ich bitte Sie daher mir
zu ſagen, wo er zu kaufen und wer ihn zerhackt. Hier Lilienstern,
bei dem Sie blos vom eingelegten Blatte zu leſen anfangen.
598. An Buchhändler Walther in Erlangen.
[Kopie][Bayreuth, 20. Nov. 1808] 15
So aushungernd die Zeiten ſind, ſo findet man doch hier leichter
etwas zu eſſen als zu leſen. Sie hingegen halten eine reiche Herr-
ſchafts- und Marſchalls-Tafel, zu Deutſch eine Leſebibliothek offen.
599. An Vieweg.
Bayreuth d. 20. Nov. 1808 20
Den 20ten Auguſt ſchrieb ich Ihnen, daß ich eine Fortſetzung der
Friedenspredigt ausarbeitete und daß ich über deren buchhändle-
riſche Einkleidung — ob als Taſchenbuch oder als Eingang zu
Fibel — noch ſchwankend wäre; und ich bat Sie, Ihr Urtheil auch
in die Wagſchale zu legen. 25
Ihr Schweigen zwingt mich zu zwei gleich unwahrſcheinlichen
Wechſel-Vorausſetzungen — nämlich daß entweder der Brief ver-
loren gegangen oder daß Sie ſchweigen haben wollen. Letztere iſt
freilich die unwahrſcheinlichere. Ich ſchreibe alſo wieder mit der
feſteſten Rechnung auf Ihre ſchnelle Antwort. 30
Das beinahe vollendete Werkchen enthält größere (lauter zeit-
gemäße und zeittröſtende) Abhandlungen (z. B. Vorſchlag poli-
tiſcher Trauerfeſte, über Geldnoth, Vorſchlag neuer Geſandt-
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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