Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die Es geh' Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm' ich nach5 J. P. F. Richter 572. An Mohr & Zimmer.10 Bayreuth d. 20 Sept. 1808Ich dank' Ihnen für Ihren so prompt abgeschickten Wechsel Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher -- welche nicht blos be- Die Rezension der Fichte'schen Reden haben Sie doch erhalten?20 Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim, Ihr Jean Paul Fr. Richter 573. An Karl Reinhold in Leipzig.25 [Bayreuth, 30. Sept. 1808]Die Natur ist eben stätig lange -- und springend kurz --, Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die Es geh’ Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm’ ich nach5 J. P. F. Richter 572. An Mohr & Zimmer.10 Bayreuth d. 20 Sept. 1808Ich dank’ Ihnen für Ihren ſo prompt abgeſchickten Wechſel Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher — welche nicht blos be- Die Rezenſion der Fichte’schen Reden haben Sie doch erhalten?20 Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim, Ihr Jean Paul Fr. Richter 573. An Karl Reinhold in Leipzig.25 [Bayreuth, 30. Sept. 1808]Die Natur iſt eben ſtätig lange — und ſpringend kurz —, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0252" n="236"/> <p>Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die<lb/> einzelnen in Almanachen und Monatſchriften zerſtreuten Aufſätze;<lb/> indeſſen zu Oſtern erſcheinen letztere unter dem Titel: Vermiſchte<lb/> Werkchen — bei Mohr und Zimmer.</p><lb/> <p>Es geh’ Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm’ ich nach<lb n="5"/> der Schweiz — wornach meine ganze Seele lechzet — ſo werd’ ich<lb/> wahrlich meinen Mumenthaler nicht zuletzt aufſuchen, ſondern zu-<lb/> erſt. Es geh’ Ihnen wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>572. An <hi rendition="#g">Mohr & Zimmer.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 20 Sept.</hi> 1808</hi> </dateline><lb/> <p>Ich dank’ Ihnen für Ihren ſo prompt abgeſchickten Wechſel<lb/> von 384 fl. In Ihrem werthen Briefe erwähnen Sie eines frühern<lb/> an mich; wenn es nicht der kurze war, der das hier zurückkehrende<lb/> Buch begleitete, ſo hab’ ich ihn nicht empfangen.<lb n="15"/> </p> <p>Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher — welche nicht blos be-<lb/> ſtehen ſondern auch beſiegen werden, nämlich eben ſowol ſchlechte<lb/> Autoren als ſchlechte Literaturzeitungen — kann ich vor Ende<lb/> Januars nichts wieder liefern aus Zeitmangel.</p><lb/> <p>Die Rezenſion der <hi rendition="#aq">Fichte’schen</hi> Reden haben Sie doch erhalten?<lb n="20"/> </p> <p>Leben Sie recht wol und grüßen Sie <hi rendition="#aq">Görres, Creuzer, Arnim,<lb/> Schwarz</hi> und <hi rendition="#aq">Marheinecke.</hi></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>573. An <hi rendition="#g">Karl Reinhold in Leipzig.</hi><lb n="25"/> </head> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 30. Sept. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Natur iſt eben ſtätig <hi rendition="#g">lange</hi> — und ſpringend <hi rendition="#g">kurz</hi> —,<lb/> wie ſogar außer der Natur- die Weltgeſchichte beweiſt, welche die<lb/> Völker nur im Wechſel zwiſchen langem Liegen und kurzem Springen<lb/> darſtellt. — — Schweigen über ſo vieles, das mehr eine Lunge als<lb n="30"/> eine Feder begehrt — — Ich glaube, in der Ewigkeit bekomm’ ich<lb/> erſt Zeit, ſo wenig hab’ ich ſie jetzt, um 1000 Briefe zu beantworten,<lb/> Millionen Dinge zu ſtudieren u. ſ. w. und um zu leben; daher ich den<lb/> Vorſatz habe, irgend einmal (und wär’s nach 100 Jahren) zu ſterben.<lb/> — Alexander der Völker-Geisler — Ich wünſchte, Gott, oder [der]<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [236/0252]
Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die
einzelnen in Almanachen und Monatſchriften zerſtreuten Aufſätze;
indeſſen zu Oſtern erſcheinen letztere unter dem Titel: Vermiſchte
Werkchen — bei Mohr und Zimmer.
Es geh’ Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm’ ich nach 5
der Schweiz — wornach meine ganze Seele lechzet — ſo werd’ ich
wahrlich meinen Mumenthaler nicht zuletzt aufſuchen, ſondern zu-
erſt. Es geh’ Ihnen wol!
J. P. F. Richter
572. An Mohr & Zimmer. 10
Bayreuth d. 20 Sept. 1808
Ich dank’ Ihnen für Ihren ſo prompt abgeſchickten Wechſel
von 384 fl. In Ihrem werthen Briefe erwähnen Sie eines frühern
an mich; wenn es nicht der kurze war, der das hier zurückkehrende
Buch begleitete, ſo hab’ ich ihn nicht empfangen. 15
Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher — welche nicht blos be-
ſtehen ſondern auch beſiegen werden, nämlich eben ſowol ſchlechte
Autoren als ſchlechte Literaturzeitungen — kann ich vor Ende
Januars nichts wieder liefern aus Zeitmangel.
Die Rezenſion der Fichte’schen Reden haben Sie doch erhalten? 20
Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim,
Schwarz und Marheinecke.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
573. An Karl Reinhold in Leipzig. 25
[Kopie][Bayreuth, 30. Sept. 1808]
Die Natur iſt eben ſtätig lange — und ſpringend kurz —,
wie ſogar außer der Natur- die Weltgeſchichte beweiſt, welche die
Völker nur im Wechſel zwiſchen langem Liegen und kurzem Springen
darſtellt. — — Schweigen über ſo vieles, das mehr eine Lunge als 30
eine Feder begehrt — — Ich glaube, in der Ewigkeit bekomm’ ich
erſt Zeit, ſo wenig hab’ ich ſie jetzt, um 1000 Briefe zu beantworten,
Millionen Dinge zu ſtudieren u. ſ. w. und um zu leben; daher ich den
Vorſatz habe, irgend einmal (und wär’s nach 100 Jahren) zu ſterben.
— Alexander der Völker-Geisler — Ich wünſchte, Gott, oder [der] 35
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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