Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.565. An Emanuel. [Bayreuth, 5. Sept. 1808]Guten Morgen, Geliebter! Vergeben Sie der Eile, da ich auf 566. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1808]Guten Morgen, lieber Emanuel! Verzeihen [Sie] mir meine 567. An Emanuel. [Bayreuth, 16. Sept. 1808]Guten Morgen, vergeßlicher Unvergeßner! Wozu diese Eile?15 568. An Emanuel.20 [Bayreuth, 18. Sept. 1808]Guten Morgen, Guter! Gestern als den 17ten Septemb. war der Den Verkündiger hab' ich bekommen, aber nicht den Publizist. 565. An Emanuel. [Bayreuth, 5. Sept. 1808]Guten Morgen, Geliebter! Vergeben Sie der Eile, da ich auf 566. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1808]Guten Morgen, lieber Emanuel! Verzeihen [Sie] mir meine 567. An Emanuel. [Bayreuth, 16. Sept. 1808]Guten Morgen, vergeßlicher Unvergeßner! Wozu dieſe Eile?15 568. An Emanuel.20 [Bayreuth, 18. Sept. 1808]Guten Morgen, Guter! Geſtern als den 17ten Septemb. war der Den Verkündiger hab’ ich bekommen, aber nicht den Publizist. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0250" n="234"/> <div type="letter" n="1"> <head>565. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 5. Sept. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Geliebter! Vergeben Sie der Eile, da ich auf<lb/> einmal eben viel ſchreiben und leſen muß, die Weſten-Rückſeitedes Billets. Dank für geſtern! Hier die Karten!<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>566. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Sept. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Emanuel! Verzeihen [Sie] mir meine<lb/> geſtrige Flucht. Es ſteckte mir allerhand im Kopfe, was eben nicht<lb/> unter die gedruckten Sachen gehörte, die ſonſt aus demſelben<lb n="10"/> kommen. — Können Sie mir 50 fl. ſchicken? — Alſo auf ein ge-<lb/> ſcheuteres Wiederſehen!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>567. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 16. Sept. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, vergeßlicher Unvergeßner! Wozu dieſe Eile?<lb n="15"/> Was mach’ ich mit dem Mammon? — Hier iſt Pſeudo-Wechſel. —<lb/> Könnt’ ich denn nicht die neuen Stücke des Publiziſten und des<lb/> Verkündigers, worin ich entgegengeſetzte Rollen ſpiele, anders<lb/> bekommen als durch den entflognen <hi rendition="#g">Fiſcher?</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>568. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 18. Sept. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Guter! Geſtern als den 17<hi rendition="#sup">ten</hi> Septemb. war der<lb/> ſeltene Tag, wo der Kübel ankam mit einem Käſe, den ich nicht<lb/> tragen kann obwol vertragen. In beiden Fürſtenthümern iſt er wol<lb/> der beſte, der gegenwärtig exiſtiert; reich, fett, mild wie ein junger<lb n="25"/> und hinterher vom ſchönſten ſchärfſten Nachgeſchmack wie ein alter,<lb/> oder wie einer von uns beiden. — Das in blaues Papier einge-<lb/> wickelte Bröckchen gehört nicht zum Ihrigen, ſondern dem guten<lb/><hi rendition="#aq">Uhlfelder.</hi> — Jetzt mitteln Sie mir Käufer aus und vorher den<lb/> Preis. — Soll ich Ihnen Käſeproben ins Haus ſchicken oder die<lb n="30"/> Leute in meines laden? — Ich und <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> und die Kinder aßen<lb/> ihn geſtern ohne Brod und wie Brod.</p><lb/> <p>Den Verkündiger hab’ ich bekommen, aber nicht den <hi rendition="#aq">Publizist.</hi></p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [234/0250]
565. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. Sept. 1808]
Guten Morgen, Geliebter! Vergeben Sie der Eile, da ich auf
einmal eben viel ſchreiben und leſen muß, die Weſten-Rückſeitedes Billets. Dank für geſtern! Hier die Karten! 5
566. An Emanuel.
[Bayreuth, 9. Sept. 1808]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Verzeihen [Sie] mir meine
geſtrige Flucht. Es ſteckte mir allerhand im Kopfe, was eben nicht
unter die gedruckten Sachen gehörte, die ſonſt aus demſelben 10
kommen. — Können Sie mir 50 fl. ſchicken? — Alſo auf ein ge-
ſcheuteres Wiederſehen!
567. An Emanuel.
[Bayreuth, 16. Sept. 1808]
Guten Morgen, vergeßlicher Unvergeßner! Wozu dieſe Eile? 15
Was mach’ ich mit dem Mammon? — Hier iſt Pſeudo-Wechſel. —
Könnt’ ich denn nicht die neuen Stücke des Publiziſten und des
Verkündigers, worin ich entgegengeſetzte Rollen ſpiele, anders
bekommen als durch den entflognen Fiſcher?
568. An Emanuel. 20
[Bayreuth, 18. Sept. 1808]
Guten Morgen, Guter! Geſtern als den 17ten Septemb. war der
ſeltene Tag, wo der Kübel ankam mit einem Käſe, den ich nicht
tragen kann obwol vertragen. In beiden Fürſtenthümern iſt er wol
der beſte, der gegenwärtig exiſtiert; reich, fett, mild wie ein junger 25
und hinterher vom ſchönſten ſchärfſten Nachgeſchmack wie ein alter,
oder wie einer von uns beiden. — Das in blaues Papier einge-
wickelte Bröckchen gehört nicht zum Ihrigen, ſondern dem guten
Uhlfelder. — Jetzt mitteln Sie mir Käufer aus und vorher den
Preis. — Soll ich Ihnen Käſeproben ins Haus ſchicken oder die 30
Leute in meines laden? — Ich und C[aroline] und die Kinder aßen
ihn geſtern ohne Brod und wie Brod.
Den Verkündiger hab’ ich bekommen, aber nicht den Publizist.
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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